Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)
hielt sie ihr hin. »Zieht sie an«, sagte ich.
Sie riss mir die Schuhe aus der Hand und presste sie an ihre Brust, als sie sich auf den Holzklotz setzte, wobei sie mich die ganze Zeit wütend anstarrte, bevor sie schließlich tat, was ich ihr gesagt hatte. Ich hielt ihr eine Hand hin, um ihr aufzuhelfen, aber die ignorierte sie.
»Ich komme allein zurecht«, sagte sie, die Worte beinahe ausspuckend, während sie aufstand und an mir vorbeieilte, um den anderen das Ufer hinauf in die Stadt zu folgen.
Einen Moment lang blickte ich ihr hinterher und fragte mich, warum sie so schwierig war. Innerlich graute mir vor dem Gedanken an die kommende Woche, denn bis nach Lundene wären wir eine Weile unterwegs. Ob ich im Umgang mit den Damen solange die Ruhe bewahren könnte, wusste ich nicht.
Ich ging los, um mein Pferd zu holen, das immer noch auf der Böschung graste, allerdings ein kurzes Stück in Windrichtung weitergegangen war. Als ich in den Sattel stieg, hielt ich inne, um einen letzten Blick auf das Schiff zu werden. Aubert sah mich und winkte noch einmal. Ich erwiderte seinen Gruß, bevor ich schließlich meinem Reittier die Sporen gab.
In den folgenden Tagen kamen wir gut voran. Jeden Morgen standen wir mit dem ersten Licht auf, und jeden Abend blieben wir auf der Straße, bis es fast dunkel war. Obwohl die Tiere, die wir gekauft hatten, nicht so kräftig waren wie die Schlachtrösser, an die ich gewöhnt war – man durfte sie nicht zu hart und zu lang antreiben –, waren wir dennoch in der Lage, pro Tag zwischen zwanzig und dreißig Meilen zurückzulegen, wie ich schätzte.
Wir übernachteten anfangs in Wirtshäusern, und von denen gab es viele, weil dies die alte Straße von Lundene in den Norden des Reichs war. Aber während die Gastwirte, auf die wir trafen, sehr glücklich waren, unser Geld zu nehmen, befürchtete ich, zu viel Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Eine Reisegesellschaft von nur sieben Männern und zwei Frauen würde nicht unbemerkt bleiben. Überall hörten wir Geschichten von Franzosen, die auf der Straße überfallen worden waren: Kaufleute und Ritter und sogar Mönche, die nicht deswegen getötet worden waren, was sie mit sich führten, sondern deswegen, wer sie waren. Obwohl ich versuchte, auf solche Gerüchte nicht viel zu geben, war es ja nicht nur meine Sicherheit, die es zu bedenken galt, und daher verlegten wir uns nach ein paar Nächten darauf, im Wald zu campieren.
Elise gefiel die Idee, in der Wildnis zu übernachten, nicht sehr, und während wir anderen Zelte aufschlugen und ein Lagerfeuer machten, beklagte sie sich lautstark über die Kälte, die Feuchtigkeit, die Wölfe, die sie oben in den Hügeln hatte heulen hören. Das war nicht die Art und Weise, wie die Frau eines Vicomtes leben sollte, sagte sie; ihr Mann wäre nicht erfreut, wenn er erfahren würde, wie man sie behandelt hatte. Sie verstummte bald, als ich darauf hinwies, dass wir nicht weiterreiten würden, aber als wir am nächsten Tag aufbrachen, fing sie wieder an, und als wir später an jenem Morgen bei einem Bach anhielten, um unsere Weinschläuche zu füllen, sah ich die Verärgerung in den Gesichtern der anderen Ritter. Nur Wace und Beatrice, die alles mit einer stillen Würde akzeptierte, die ich nur bewundern konnte, schienen unbeeindruckt. Sogar Ælfwold machte einen abgespannten Eindruck, besonders als Elise andeutete, der Priester ergriffe für mich Partei, woraufhin er ihr ein paar Worte ins Ohr sprach. Ich konnte nicht hören, was er sagte, aber innerlich dankte ich Gott, denn danach blieb sie still.
Die nächste Nacht verbrachten wir auf einer Lichtung ein kurzes Stück im Süden der Stadt Stanford. Ælfwold und die beiden Damen waren bereits in ihren Zelten, obwohl es erst seit rund einer Stunde dunkel war. Wir anderen saßen um das Feuer herum und aßen von unseren Schilden, die wir auf dem Schoß liegen hatten.
Seit einer ganzen Weile hatte niemand etwas gesagt, als Eudo in sein Bündel griff und ein hölzernes Rohr hervorholte, das ungefähr zwei Handspannen lang war und ein halbes Dutzend Löcher aufwies. Seine Flöte, wurde mir mit einem gewissen Erstaunen klar; es war lange her, dass ich ihn hatte spielen hören.
»Ich dachte, du hättest sie vor Monaten verloren«, sagte ich.
»Hatte ich auch«, antwortete er. »Irgendein Bastard hat sie mir um Weihnachten herum aus meinem Bündel gestohlen. Ich habe die hier gekauft, als wir in Eoferwic waren.«
Er hielt sie vor sich, schloss die Augen,
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