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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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Wigod. »Sie landeten und griffen Lord Guillaumes Conroi von hinten an. Er war gezwungen, sich mit Lord Gilbert und was von ihrer Streitmacht übrig war auf die Burg zurückzuziehen. Man spricht davon, dass insgesamt um die dreihundert Normannen getötet wurden.«
    Ich fluchte halblaut. Der Verlust von dreihundert Männern würde für die Verteidiger schwer zu verkraften sein.
    »Das ist nicht noch nicht alles«, sagte der Verwalter. »Es hat den Anschein, als würden Eadgars eigene Männer ihn schon zum König ausrufen – und nicht nur von Northumbria, sondern von ganz England.«
    Ich schüttelte den Kopf. Die Ereignisse entwickelten sich zu schnell. Es war schließlich erst wenige Wochen her, seit wir als Sieger in Dunholm Einzug gehalten hatten. Wie konnten sich seitdem die Dinge so sehr verändert haben?
    „Und was geschieht jetzt?«, fragte ich.
    »Der König stellt ein Einsatzheer zusammen, das so bald wie möglich nach Norden marschiert. Sein Erlass ist an all seine Vasallen in der Umgebung von Lundene und entlang der Straße nach Norden ergangen. Es wird sogar davon geredet, dass er versuchen könnte, die Fyrd auszuheben, wie er es letztes Jahr getan hat, als er gegen Execestre marschierte.«
    »Die Fyrd?«, sagte Philippe.
    »Die angelsächsische Miliz«, erklärte Ælfwold, »ausgehoben je nach Grafschaft durch die Thane – die Grundherren – aus den Männern, die auf ihrem Land ansässig sind.«
    »Bauerngesindel«, sagte ich. Nach meiner Erfahrung konnten die meisten der Männer, aus denen sie sich zusammensetzte, kaum einen Speer halten, geschweige denn damit töten. Es waren Landmänner, die nur daran gewöhnt waren, ihre Felder zu bestellen und ihre Feldfrüchte zu säen.
    »Würden sie gegen ihre eigenen Landsleute marschieren?«, fragte Philippe.
    »In Execestre haben sie es getan«, antwortete Eudo.
    »Die Stadt hat sich ergeben, kurz nachdem wir mit der Belagerung begonnen hatten«, stellte Wace fest. »Sie brauchten nicht zu kämpfen.«
    »Aber sie hätten gekämpft, wenn sie aufgefordert worden wären«, sagte der Verwalter. »Wie sie gegen jeden kämpfen werden, der sich gegen ihren rechtmäßig gekrönten König erhebt.«
    »Die Zeiten haben sich geändert«, fügte Ælfwold hinzu. »König Eadward ist tot und Harold ebenfalls. Die Männer im Süden verstehen das; sie haben nicht den Wunsch, Eadgar Ætheling als König anstelle von Guillaume zu sehen.«
    »Dessen könnt Ihr nicht sicher sein«, sagte ich. Der Kaplan war seit vielen Jahren ein enger Vertrauter Malets gewesen, und ich konnte mir gut vorstellen, dass die Bande der Herrschaft für ihn – wie vielleicht auch für Wigod – den Vorrang vor irgendeiner Treuepflicht hatten, die er seinen Landsleuten schulden mochte. Ich selber wusste, wie mächtig solche Bande sein konnten, nachdem ich Lord Robert ein Dutzend Feldzüge lang gedient hatte. Aber ich war mir sicher, dass die meisten Engländer ihre Gefühle nicht teilten. Denn obwohl sie im Lauf der Zeit gelernt hatten, mit uns zu leben, konnte ich mir nicht recht vorstellen, dass sie nicht lieber einen aus ihren eigenen Reihen als König hätten. Schließlich waren dies die gleichen Leute, die vor wenig mehr als zwei Jahren zu Tausenden König Guillaume gegenübergestanden und unter der Fahne des Usurpators gekämpft hatten.
    »In ihren Augen ist Eadgar ein Ausländer«, sagte Ælfwold. »Er wurde in einem Land fern von hier geboren und erzogen und ist nur indirekt von altem königlichen Geblüt. Sie empfinden keine Liebe für ihn – jedenfalls nicht mehr als für König Guillaume.«
    »Die Herzen der Menschen sind wankelmütig«, gab Eudo zu bedenken. »Wenn Eadgar Eoferwic hält und das Heer des Königs es nicht schafft, ihn zu vertreiben, könnten sie auf andere Gedanken kommen.«
    Ich nippte von dem Met aus meinem Becher, aber er schmeckte widerlich, und ich schluckte ihn schnell hinunter. »Wie viele Männer hat der König in Lundene?«, fragte ich den Verwalter.
    »Ungefähr dreihundert Ritter und vielleicht fünfhundert Fußsoldaten«, erwiderte er. »Mehr werden sich ihnen auf dem Weg nach Norden anschließen.«
    »Vergesst nicht, dass Winter ist«, sagte Wace. »Der König mag seine Barone heranziehen, aber in dieser Jahreszeit sind sie wahrscheinlich nicht sofort kampfbereit. Es wird einige Zeit dauern, bis sie sich alle versammeln.«
    Er schaute mich an. Ich musste an unser Gespräch auf der Wyvern denken und fragte mich wieder, wie lange Malet wohl in der Lage wäre,

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