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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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möchte, bevor wir aufbrechen«, sagte Eudo.
    Ich grinste. »Du bist der Treuesten einer.«
    »Sudwerca?«, meldete sich Radulf zu Wort. »Du weißt, dass es auf dieser Seite des Flusses viel bessere Hurenhäuser gibt, nicht wahr?«
    Eudo drehte sich um und schaute ihn an. »Und was willst du schon von Huren wissen, du Welpe? Ich möchte wetten, dass du in deinem Leben noch nicht einmal eine nackte Frau gesehen hast.«
    Radulf lächelte sarkastisch. »Öfter als du zählen kannst.«
    »Er meint andere Frauen als deine Schwester«, sagte Godefroi.
    Ich lachte zusammen mit den anderen. Radulfs Augen wurden schmal, und er grinste Godefroi höhnisch an, der unbeeindruckt zurückstarrte.
    Wir wurden zum Stall geführt, wo Osric uns die Pferdestände zeigte und uns dann allein ließ, während wir unsere Satteltaschen abnahmen und die Tiere abzäumten. Sie hatten in den letzten Tagen hart gearbeitet und waren dafür kaum angemessen belohnt worden. Ich hoffte, wir würden für den nächsten Teil unserer Reise frische Tiere kaufen können; es schien, als hätten Malet oder Angehörige seines Gefolges mehrere, darunter vier gut aussehende Schlachtrösser, von denen mich eines, ein schwarzes, an Rollo erinnerte. Zwei Stallburschen waren bei der Arbeit, rieben ihnen das Fell ab und bürsteten ihnen die Mähnen aus.
    Osric kehrte kurz darauf zurück, schleppte Wassereimer und Getreidesäcke herbei und brachte Bündel mit frischem Heu, und sobald wir uns um die Tiere gekümmert hatten, führte er uns in dem schwindenden Licht über den Hof in das Haus zurück. Er sagte die ganze Zeit nichts, nicht einmal zu den Stallburschen, die vermutlich die gleiche Sprache sprachen.
    Drinnen war es dunkel, es gab keine Fenster, und die Wände waren mit Lederdecken verhängt, um zu verhindern, dass es zog. Das vor Kurzem mit frischem Holz geschürte Herdfeuer knisterte und verströmte weißen Rauch. Ælfwold und Wigod saßen auf Schemeln an einem niedrigen runden Tisch daneben, auf dem ein Krug und Becher standen, und der Geruch von Met hing schwer in der Luft. Die Damen waren nicht zu sehen, und ich nahm an, dass sie sich – zumindest vorerst – in ihre Zimmer zurückgezogen hatten.
    Wigod schaute hoch, als wir eintraten. »Willkommen«, sagte er zu uns, bevor er ein paar Worte in ihrer Sprache zu Osric sagte.
    Der Junge grunzte und schlich sich durch die Tür davon, durch die wir gekommen waren.
    »Ich entschuldige mich für seine Manieren«, sagte der Verwalter.
    »Er redet nicht viel«, bemerkte ich und setzte mich auf einen der Schemel, die für uns an den Tisch gestellt worden waren.
    »Er sagt gar nichts, obwohl er ganz gut versteht, was gesagt wird. Macht Euch keine Gedanken um ihn; er ist vielleicht stumm und außerdem nicht besonders klug, aber er arbeitet hart, und deshalb behalte ich ihn.« Er goss Met aus dem Krug in sechs Becher und nahm einen Schluck aus seinem eigenen. »Wie ich höre, war Eure Reise ereignisreich.«
    »Dann hat Ælfwold Euch gesagt, was auf dem Fluss geschehen ist.«
    »Ich wünschte nur, ich wäre dabei gewesen.«
    Ich schaute ihn fest an. »Wenn Ihr dabei gewesen wärt, würdet Ihr das nicht sagen.« Obwohl wir schließlich fast unbeschadet davongekommen waren, hatte ich nicht vergessen, wie knapp es gewesen war. »Was für Nachrichten hat es gegeben?«
    Der Verwalter beugte sich näher. »Wenig, das sich leicht anhören lässt, fürchte ich«, sagte er. »Vor ungefähr vier Tagen wurde bekannt, dass sich eine Armee vor Eoferwic versammelt hatte und die Stadt belagerte. Kurz darauf hörten wir von einem Aufstand der Stadtbevölkerung.« Er seufzte. »Und dann kam gestern die Nachricht, dass die Rebellen die Stadt eingenommen hatten.«
    »Die Stadt eingenommen?« Ich hatte gewusst, dass es möglich war, und trotzdem fand ich es schwer zu glauben. Malets Zweifel waren wohl begründet gewesen, wie es schien.
    »So ist es«, sagte Wigod. »Kurz vor der Morgendämmerung schaffte es eine Gruppe von Städtern, sich eines der Stadttore zu bemächtigen. Sie töteten die Ritter, die dort Wache standen, und öffneten den Rebellen das Tor.«
    »Gab es keinen Widerstand?«, fragte Wace.
    »Lord Guillaume ritt mit mehr als hundert Rittern aus der Burg«, sagte Wigod. »Er versuchte sie abzudrängen und tötete sogar eine Menge von ihnen. Aber unterdessen war eine Flotte von mehr als einem Dutzend Schiffen stromabwärts aufgetaucht.«
    »Die Flotte, die wir gesehen haben«, murmelte Eudo.
    »Höchstwahrscheinlich«, sagte

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