Der Pakt von Bakura
würde, wenn er im Schiff blieb. Luke wünsch- te, daß auch der Mon-Calamari-Kapitän daran gedacht hätte. Die Allianz mochte knapp an Krediten sein, aber ihre Führer würden lieber dreifache Überstundenzuschläge zahlen, wenn dadurch keine Zwischenfälle provoziert wurden, die Bakurern das Leben kosteten.
»Sagen Sie, wie sieht' s auf der Flurry aus?« fragte er.
Manchisco runzelte die Stirn. »Ein kleines Problem mit dem Steuerbordschutzschirm. Er ist repariert, aber ich mußte eine imperiale Instandsetzungscrew an Bord lassen. Alle ihre Spezifikationen sind wahrscheinlich jetzt in Thanas' Computer.« Sie steckte ihre Hand in eine tiefe Tasche.
»Haben sie wenigstens gute Arbeit geleistet?«
»Sieht in Ordnung aus.« Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen schon gesagt habe, daß es mir ein Vergnügen gewesen ist, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.«
»Auch ich arbeite gerne mit Ihnen zusammen. Und ich bin mir sicher, daß wir hier noch nicht fertig sind.«
Ihr schlachtgestähltes Gesicht verlor ein paar selbstgefällige Züge. »Sie sind derjenige, der sich mit diesen Dingen auskennt, aber ich habe da so ein eigenartiges Gefühl, daß wir uns nicht wiedersehen werden.«
Eine weitere Warnung. Oder hatte Manchisco eine eigene Vorahnung gehabt?
»Ich weiß es nicht«, antwortete er ehrlich. »Die Zukunft ist immer in Bewegung.«
Sie wackelte mit ihrer linken Hand. »Spielt keine Rolle. Wir tun, was wir können, solange wir es können. Was, Commander?«
»Genau.«
Ein zweisitziger Gleiter, überladen mit vier Besatzungsmitgliedern der Allianz, fuhr durch das Tor von Rampe Zwölf. Genau das, was er brauchte. Die Raumhafenverwaltung hatte den Gleiter, mit dem er gekommen war, wieder in Besitz genommen.
»Heiße Nacht in der Stadt«, stellte Manchisco fest. »Hoffen wir, daß es nicht noch mehr Ärger gegeben hat.«
Die Besatzungsmitglieder sahen umnebelt, aber nicht gewalttätig aus.
»Ich glaube, sie sind in Ordnung. Die Macht sei mit Ihnen, Captain.« Luke requirierte den Gleiter und steuerte ihn auf die Ringstraße.
Fünf Minuten später parkte er auf dem Dach eines Wohnturms. Er fand Seniorsenator Beldens Apartment in der Nähe des Sinkschachts, fuhr mit einer Hand über seine Haare, rückte seine graue Schiffsuniform gerade und betätigte die Klingelleiste.
Während er wartete, blickte er den Korridor in beide Richtungen hinunter. Dieser muffige Flur, in dem an verschiedenen Türrahmen die Plattierung abgeplatzt war, reichte nicht entfernt an das Captison-Haus heran. Vielleicht besaß die Belden-Familie irgendwo anders noch ein schöneres Heim, oder Gouverneur Nereus sorgte dafür, daß der Kontostand von Dissidenten bescheiden blieb.
Die Tür glitt zur Seite. Er machte einen Schritt rückwärts. Gaeriel auch hier?
»Ich...«, stammelte er, »äh, hallo. Ich hatte gehofft, mit Senator Belden sprechen zu können.«
»Er ist ausgegangen.« Sie schlüpfte aus der Tür in den Flur, als eine gebrochene Stimme hinter ihr laut wurde.
»Laß ihn rein, Gaeri. Laß ihn rein.«
»Das ist Madam Belden«, flüsterte Gaeri. »Es geht ihr nicht gut.« Sie berührte ihre Stirn. »Kommen Sie für einen Moment herein. Clis, ihre Pflegerin, hatte eine Familienkrise, deshalb trinke ich heute morgen mit ihr Tee.«
»Ich will nur Hallo sagen«, murmelte er. »Ich wollte Sie nicht belästigen.«
Eine verwelkte Frau saß, durch Kissen gestützt, in einem Brokatsessel mit Armlehnen in Flügelform. Sie trug Gelborange, fast von der Farbe der kandierten Namanafrucht, und sie hatte ihr dünnes Haar rotbraun gefärbt.
»Du bist zurück, Roviden. Warum warst du so lange fort?«
Luke warf Gaeri einen verwunderten Blick zu.
»Sie glaubt, daß Sie ihr Sohn sind«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Er wurde bei den Säuberungen getötet, vor drei Jahren. Sie hält jeden jungen Mann für ihren Sohn. Streiten Sie es nicht ab. Es ist besser so.«
Gab es einen Fluchtweg? Luke sah grazile Holzmöbel, die vermutlich antik waren, einen grauen Kasten, der vermutlich elektronisch war, und Gaeriels nackte Füße unter ihrem raumblauen Rock. aber keinen Weg, um der Sohnmaskerade elegant auszuweichen. Zögernd ergriff er Madam Beldens Hand.
»Es tut mir leid«, murmelte er. »So viel zu tun.« Und er wagte es, noch hinzuzufügen: »Für die Rebellion, weißt du?«
Sohn bei den Säuberungen getötet.
Sie drückte seine Hand. »Ich wußte, daß du irgendwo im Untergrund arbeitest, Roviden. Sie haben mir gesagt. Oh,
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