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Der Pate von Bombay

Titel: Der Pate von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vikram Chandra
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Kontakt zur S-Company, die alte Frau, mit der er vor einigen Tagen gesprochen hatte.
    »Ihre wohlwollende Freundin Iffat-bibi. Salaam.«
    »Salaam, Bibi. Was gibt's?«
    »Sie interessieren sich für einen Chutiya namens Bunty, wie ich höre?«
    »Schon möglich.«
    »Wenn Sie sich noch nicht entschieden haben, Beta, dann ist es jetzt zu spät. Bunty ist tot - lurkao, erledigt.«
    »Waren das Ihre Leute?«
    »Meine Leute hatten nichts damit zu tun.« Es klang vollkommen überzeugend. »Der Mann war sowieso nichts wert, ein verkrüppelter Mistkerl.«
    »Wo?«
    »Es wird gleich im Polizeifunk kommen. In Goregaon. Bei einem Gebäudekomplex namens Evergreen Valley.«
    »Den kenne ich. Okay, Iffat-bibi, ich fahre hin.«
    »Ja. Und nächstes Mal, wenn Sie etwas brauchen oder sich für jemanden interessieren, egal, für wen, reden Sie erst mit mir.«
    »Ist gut, dann stehe ich sofort bei Ihnen auf der Matte.«
    Sie lachte schallend. »Ich muß Schluß machen«, sagte sie dann und legte auf. Sartaj fuhr schnell, beschleunigte an den Kreuzungen und wechselte ständig die Spur. Vor dem Evergreen Valley stand bereits ein Polizeiwagen, und auf dem Parkplatz an der Rückseite wartete ein Trupp Zivilbeamte. Sartaj erkannte mehrere Angehörige des Sondereinsatzkommandos. Als er auf die Leiche zuging, sah er ihren Vorgesetzten, Inspektor Samant. Der Tote konnte also nur Bunty sein.
    »Are, Sartaj«, sagte Samant, »was gibt's?«
    »Reine Routine, Sir.« Sartaj deutete auf die Leiche, die, mit dem Gesicht nach unten, verdreht neben dem umgestürzten Rollstuhl dalag.
    »Kennen Sie den Maderchod?« fragte Samant mit hochgezogenen Brauen. »Interessiert sich Parulkar-saab für ihn?«
    »Ist das Bunty?«
    »Ja.«
    »Ich selbst hatte mich für ihn interessiert.« Sartaj ging in die Hocke. Bunty hatte ein interessantes Profil, sehr klar und markant, mit einer schön geformten Nase. Wo einmal sein Hinterkopf gewesen war, breiteten sich Blut und Gehirnmasse fächerförmig aus. Sein kariertes Hemd war am Rücken blutgetränkt. »Eine in den Kopf, zwei in den Rücken?«
    »Ja. Wahrscheinlich zuerst in den Rücken, dann in den Kopf. Ich wußte gar nicht, daß Sie mit dem organisierten Verbrechen zu tun haben.«
    »Hab ich normalerweise auch nicht. Aber ich hatte Kontakt zu Bunty.« Sartaj richtete sich wieder auf.
    »Ich dachte, nachdem Sie Ganesh Gaitonde geschnappt haben, sind Sie vielleicht an einer speziellen Sache für Parulkar-saab dran.«
    Samant war kahlköpfig, rundlich und vermögend, und er sah Sartaj eindringlich an. Es hieß, er habe bei Schießereien mindestens hundert Menschen getötet, und Sartaj zweifelte nicht daran. »Nein, nichts dergleichen«, sagte er. »Diese Bunty-Sache hatte mit einem anderen Fall zu tun.«
    »Na, jetzt ist die Bunty-Sache jedenfalls beendet.« Samant lachte breit. »Der Maderchod hat noch versucht wegzukommen. Dieser Rollstuhl von ihm muß schneller sein als ein Auto.« Er zeigte auf die schwarzen Reifenspuren, die über den Asphalt liefen, fast bis zu Buntys Leiche.
    »Haben Sie ihn erledigt?«
    »Nein. Schön wär's, ich bin schon lange hinter dem Dreckskerl her. Den haben seine eigenen Leute erledigt, jedenfalls ist das bis jetzt unsere Theorie. Natürlich hat niemand was gesehen.«
    »Wieso sollten seine eigenen Leute das tun?«
    »Are, Yaar, Gaitonde ist tot, also ist der arme lahme Bunty auch sonst lahmgelegt. Allein war er nicht mehr viel wert. Vielleicht sind seine Jungs zur anderen Seite übergelaufen, vielleicht hat die andere Seite sie bezahlt.«
    »Suleiman Isa?«
    »Der, oder sonst jemand.«
    Bunty hatte es also doch nicht geschafft, sich in Sicherheit zu bringen. Sartaj stieg über den Rollstuhl hinweg. Er war in der Tat beeindruckend mit seinen massiven Rädern, die aussahen, als gehörten sie zu einem Rennwagen. Er war solide gebaut, Präzisionsarbeit, alles aus hochmodernem, robustem Stahl. Motor und Batterie waren unter dem dick gepolsterten schwarzen Sitz angebracht. Ein Joystick und mehrere Schalter an der rechten Armlehne regelten die Steuerung, das hydraulische Anheben des Fahrgestells, das Treppensteigen und was das schnittige Gefährt sonst noch alles konnte. Trotz all der importierten Raffinessen aber war Bunty seinen mörderischen Freunden nicht entkommen, und vielleicht waren Anjali Mathurs Ermittlungen damit in einer Sackgasse gelandet. Sartaj richtete sich auf. Es war im Grunde ohnehin nicht sein Fall. »Der Rollstuhl scheint nichts abbekommen zu haben«, sagte er.
    »Die

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