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Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.

Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.

Titel: Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Hans Bankl
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wie Hemmung, depressive Verstimmung, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und quälende Abhängigkeitsgefühle gekennzeichnet war. Hat Freud, was naheliegt, das Kokain auch weitergegeben?
Ja, es gibt Rezepte für Patienten, Kokainkonsum bei Freunden, und vor allem schickte Freud das „Zaubermittel“ regelmäßig seiner Verlobten, warnte sie aber davor, sich daran zu gewöhnen. Soweit wir wissen, hat der Kokaingebrauch Freuds im Jahre 1886 ein Ende gefunden.
Nach heutigen Maßstäben gilt Sigmund Freud eindeutig sowohl als Konsument wie auch als Dealer von Kokain. In seiner grundlegenden Publikation „Über Coca“ hat Freud im Juli 1884 die Kokaineinnahme bei folgenden Anlässen empfohlen
!" als Stimulans zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit, „weit
    8 Diese Menge entspricht dem Quantum, welches gegenwärtig von Süchtigen konsumiert wird.
    kräftiger und unschädlicher als Alkohol“
!" bei Verdauungsstörungen zur Steigerung der Darmtätigkeit !" zur Appetitanregung
!" in der Morphin- und Alkoholentwöhnung
!" gegen Asthma
!" als potenzsteigerndes Aphrodisiakum mit „erregender Wirkung
    auf die Genitalsphäre“
!" zur örtlichen Schmerzbefreiung
Die Veröffentlichung endet mit den Worten: „Anwendungen, die auf der anästhesierenden Eigenschaft des Cocains beruhen, dürfen sich wohl noch mehrere ergeben. „Aus diesem zukunftsweisenden Satz hat Freud selbst allerdings nicht die entscheidenden Folgerungen gezogen.
Das Verdienst der Anwendung des Kokains zum Zwecke einer lokalen Betäubung des Gewebes gebührt seinem Studienkollegen und Freund, dem Augenarzt Carl Koller (1857-1944). Dieser testete im August 1884 den Effekt einer Kokainlösung an der Bindehaut eines Frosches. Nach einigen Minuten konnte das Auge ohne jegliche Reflexauslösung mit einem spitzen Gegenstand berührt werden. Die damit entdeckte Möglichkeit, bei lokaler Schmerzbetäubung am Auge operieren zu können, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Freud selbst prägte den Spitznamen „Coca-Koller“. Das war eigentlich prophetisch, denn erst 1886 erfand der amerikanische Apotheker John Styth Pemberton ein Cocagetränk, das er „Coca-Cola“ nannte und als Stimulans und Kopfschmerzmittel verkaufte. Nach fünf Jahren erwarb Asa Griggs Candler alle Herstellungs- und Vertriebsrechte an dem Getränk und gründete die „Coca-Cola-Company“, die noch heute das gesetzlich geschützte Patent zur Herstellung von Coca-Cola hat. Bis zum Jahr 1906 enthielt das Getränk Beigaben von Kokain, allerdings nur in winzigen Mengen. Dann aber verbot das amerikanische Lebensmittelgesetz jeglichen Kokainkonsum, außer zu medizinischen Zwecken. Seitdem enthält Coca-Cola Koffein.
Durch die zunehmenden antisemitischen Umtriebe aus Wien verscheucht, wanderte Carl Koller 1888 nach Amerika aus und betrieb in New York eine gutgehende Praxis als Augenarzt. Mehrfach wurde er für den Nobelpreis vorgeschlagen, ebenso wie Sigmund Freud.

KOKAINKONSUMENTEN
    Ein mit einem Kokainextrakt versetzter Wein kam 1863 als „ Vin Mariani“ auf den Markt und wurde bald sehr beliebt. Thomas Alva Edison, Robert Louis Stevenson, Jules Verne, Alexandre Dumas, Emile Zola, Henrik Ibsen, Sarah Bernhardt sowie Papst Leo der XIII. schätzten dieses Getränk sehr.
Im Jahr 1924 stellte man fest, daß die lizensierten Verkäufer (Apotheker, Großhändler) narkotischer Stoffe in Österreich 210 Kilo Kokain erhalten hatten. Der Verbrauch für medizinische Anwendungen, z. B. lokale Schmerzbetäubung, betrug jedoch nicht mehr als 60 Kilo. Dementsprechend wurden 150 Kilogramm der Droge entweder „geschnupft“ oder ins Ausland weiterverkauft.
Prominente Kokainkonsumenten sind heutzutage keine Seltenheit, denn völlig zu Unrecht wird die Einnahme von Kokain als Kavaliersdelikt angesehen. Fest steht, daß Kokain ein schweres Suchtgift ist, das nicht kontrollierbare Schäden im Körper hinterläßt.

ÜBER DEN ZUFALL
    Der Zufall ist manchmal entscheidend für unser Leben. Aber was ist Zufall? Ein Gewinn im Glücksspiel? Eine unerwartete Begegnung? Ein paar Sekunden, die ausschlaggebend sind, um nicht in einen Massenunfall oder eine Naturkatastrophe zu geraten, einer Krankheitsepidemie zu entgehen? Das Glanzstück an Kuriositäten des Zufalls liefern vielleicht die „Parallelen“ beim Tod der amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln (1809-1865) und John F. Kennedy (1917-1963). Es wäre verständlich, wenn man bei solchen Ereignissen beginnt, an Wunder zu glauben!
    Glaubt an den Zufall, es gibt

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