Der Perfekte Eroberer
Buch Der Männerversteher erläutert: »Unsere Gesellschaft bewertet die spezifisch männliche Seite von Sexualität – Aggressivität im Sinne des Nehmens, des Eindringens, des gegenseitigen Benutzens – zumeist negativ. Aufklärungszeitschriften wie etwa Bravo betonen vor allem Verständnis, Zärtlichkeit und Einfühlsamkeit. Das sind selbstverständlich wichtige Aspekte einer gesunden Sexualität. Es sind aber vor allem die weiblich akzentuierten. Die anderen, ebenso wichtigen Bestandteile, die die aggressiven, kraftvollen Seiten beinhalten, werden in der
öffentlichen Diskussion und in der Sexualpädagogik vernachlässigt oder sogar entwertet.«
Infolgedessen stehen wir mit unseren Emotionen weitestgehend alleine da. Viel zu sehr konditioniert auf das weibliche Gefühlsleben und fast ausschließlich von Frauen erzogen, haben wir den Kontakt zu unseren Geschlechtsgenossen verloren. Das bedeutet: Nähe, Aufmerksamkeit, Fürsorge und einen Zuhörer für unsere Probleme finden wir nur noch bei den Frauen. Das ist eine gefährliche Situation. Die Freundin oder Ehefrau von heute ersetzt die Mutter von damals und hat so auch die gleiche Macht über uns.
Ein Grund, warum viele Männer nach einer Trennung in ein so tiefes Loch fallen, ist, dass sie nicht nur ihre Partnerin verloren haben, sondern damit auch die einzige Person, der sie sich ansatzweise öffnen konnten. Ein Mann ist mit seinem Liebeskummer meistens ganz allein. Wir Männer müssen lernen, unsere Emotionen nicht nur gegenüber Frauen zu äußern, sondern insbesondere gegenüber anderen Männern und unseren engsten Freunden. Ich weiß, dass das nicht immer leicht ist und dabei auch einige Ängste überwunden werden müssen. Das gilt gerade dann, wenn die Beziehung zu den eigenen Freunden doch eher von einem kumpelhaften Umgang geprägt ist.
Überleg dir aber mal genau, was dir deine männlichen Freunde wirklich bedeuten. Wie lange sind sie schon deine Freunde? Frauen kommen und gehen. Freunde bleiben dir häufig ein ganzes Leben lang erhalten. Trotzdem vernachlässigen die meisten Männer sogar ihre engsten Freunde, sobald eine Frau in ihr Leben tritt. Das ist purer Wahnsinn.
Konzentriere dich ab heute darauf, deine Beziehungen zu Freunden und anderen Männern zu intensivieren und
emotionaler zu machen. Keine Sorge: Du musst ihnen nicht gleich weinend in den Arm fallen und ihnen beteuern, wie gern du sie hast. Es reichen kleine Schritte. So kannst du zum Beispiel beim nächsten Telefonat mit einem guten Freund etwas sagen wie: »Mann, ich bin echt froh, dass es dich gibt. Ich habe mich heute nicht so gut gefühlt, aber nach acht Minuten mit dir telefonieren lach ich mir schon wieder den Arsch ab!«
Auch kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten intensivieren euer Verhältnis und eure Freundschaft. Wir können in dieser Beziehung sehr viel von den Frauen lernen. Ich habe einem langjährigen Freund letztens zum Beispiel vier Flaschen von einem kleinen Schnaps geschenkt, der den Namen »Kräuterfreund« trägt. Dazu habe ich ihm einen lustigen langen Brief geschrieben, in dem ich erklärte, dass wann immer er traurig und sein bester Freund vielleicht gerade nicht vor Ort wäre, er noch den Kräuterfreund hätte und sich davon einen genehmigen könne. Er war begeistert.
Das Ziel eines jeden Mannes sollte darin bestehen, emotional so unabhängig wie möglich von Frauen zu werden. Der Weg dorthin führt über tiefere Freundschaften mit Männern.
Vielleicht hast du es auch schon in deinem Leben gemerkt: Je weniger du Frauen gerade brauchst, umso mehr ziehst du sie an. Frauen wollen keinen emotional bedürftigen Mann. Wenn doch, dann nur, weil sie wissen, dass sie ihn gut manipulieren können. Ansonsten sind sie von Männern angezogen, die innerlich so reich sind, dass sie viel zu verschenken haben – und nicht nach einem Mamaersatz suchen.
Trotzdem ist es wichtig, auch gegenüber Frauen Emotionen zu zeigen. Viele Männer haben gerade am Anfang
ein großes Problem damit und spielen lieber den coolen Macker.
Vor kurzem hatte ich ein Treffen mit einer Frau in meiner Wohnung, die ich außer auf einem Foto noch nie zuvor gesehen hatte. Auch wenn ich mittlerweile sehr gut weiß, wie ich eine Frau am besten verführe, und ich mir fast sicher sein kann, dass meine Bemühungen auch von Erfolg gekrönt sein werden, bin ich dabei noch immer ziemlich aufgeregt. Als dieses Mädchen bei mir auf dem Sofa saß, war sie extrem nervös. Sie zitterte fast. Ich sprach sie
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