Der Perfekte Eroberer
einmal enttäuscht wurden. Man wird vorsichtiger. Und einsamer.
Es gibt in unserer heutigen Zeit nichts, wonach sich die Menschen mehr sehnen und wovor sie gleichzeitig am meisten Angst haben als die Liebe.
Wir können jetzt darüber klagen und uns in unseren Häusern verkriechen. Du kannst aber auch jemand werden, der es anders macht. Das Verändern der Welt beginnt mit dir. Hier also ein paar Tipps, wie du Tag für Tag deine Emotion für dich zurückeroberst:
Mache jeden Tag etwas rein Emotionales, am besten gleich nach dem Aufstehen. Tanzen und Singen sind hier die besten Dinge.
Frage dich mehrmals am Tag: Wie geht es mir gerade? Wie fühle ich mich? Was fühle ich in diesem Augenblick? Anfangs wird es dir vielleicht sehr schwerfallen, einen konkreten Namen für das Gefühl zu finden, das du in dir trägst. Das ist aber auch okay. Mach einfach weiter.
Kommuniziere mehr von deinen Gefühlen auf eine emotionalere Weise. Ersetze intellektualisierende Floskeln durch eine Beschreibung deiner Gefühle. Ersetze Sätze wie »Wenn wir alle Faktoren in Betracht ziehen und eine Lösung entwickeln, werden wir das Problem schon bewältigen« durch Sätze wie: »Ich weiß, dass die jetzige Situation sehr schwierig für dich ist, und ich bin ja auch unsicher, wie wir das Problem lösen können, aber ich glaube fest daran, dass wir es mit vereinten Kräften schaffen werden.«
Lies Romane. Wie viele Männer gibt es, die nur Fachzeitschriften oder Fachbücher lesen! Für so etwas wie Romane hat man keine Zeit. Nimm dir die Zeit. Du lernst nicht nur viel über deine eigenen Gefühle, sondern auch über die Gefühle anderer. Noch dazu bekommst du dadurch einen poetischeren Wortschatz. Frauen lieben Sprache.
Suche den Kontakt zu Kindern. Niemand kann dir mehr Zugang zu deinen Gefühlen verschaffen, dein natürliches Selbst stärker freilegen, als es Kinder vermögen. Frauen finden Männer, die einen guten Zugang zu Kindern haben, nicht nur aus biologischer Sicht attraktiv, sondern sie erspüren sehr deutlich, dass sie einen herzlichen, emotionalen Mann vor sich haben. Man sagt ja, Kinder und Hunde irren sich nicht, was ihre Menschenkenntnis angeht.
Such dir mindestens ein kreatives, emotionales Hobby. Das kann zum Beispiel Improvisationstheater sein, ein Musikinstrument, freier Tanz, Malen, Dichten oder Schreiben. Dabei geht es nicht darum, tolle Ergebnisse zu liefern. Unterwirf dich hier auf keinen Fall dem gleichen Erfolgsdruck, dem du dich normalerweise aussetzt. Es geht hier nur darum, mit deinen Gefühlen in Kontakt zu kommen
und Spaß zu haben. Und wer weiß: Vielleicht kommt dabei ja irgendwann von selbst etwas heraus, das anderen gefallen könnte.
Schreibe Tagebuch. Das ist gerade in der ersten Zeit sehr, sehr wichtig. Wir sind in unserem eigenen Kopf gefangen und merken doch nicht, was uns täglich bewegt. Durch das Aufschreiben reflektierst du dein eigenes Denken und merkst viel deutlicher, was in dir vorgeht.
Schreibe zwei Briefe: einen an deine Mutter und einen an deinen Vater. Jeder Brief beginnt mit den Worten »Was ich dir schon immer mal sagen wollte.« Dann schreib dir alles von der Seele. Keine Angst, du brauchst diese Briefe nicht abzuschicken. Sie sind nur für dich selbst gedacht. Wir haben als Kinder alle mehr oder weniger schlimme Verletzungen durch unsere Eltern erlebt. Viele davon sind der Hauptgrund für unsere heutige emotionale Panzerung. Es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen und sich letztendlich auch damit zu versöhnen. Diese Briefe sind für dich der erste Schritt. Möchtest du tiefer gehen, empfehle ich dir eine therapeutische Richtung, die als »Arbeit mit dem inneren Kind« bezeichnet wird. Über das Internet oder den Buchhandel kannst du dich genauer darüber informieren, was sich dahinter verbirgt.
RESPEKT
Respekt. Wie ich das Wort gehasst habe. In meiner Jugend wurde mir immer wieder eingebläut, ich sollte vor irgendwem oder irgendwas Respekt haben. Respekt vor dem Alter. Respekt vor den Eltern. Respekt vor Polizisten und der Regierung. Schon damals habe ich gespürt, dass das nicht richtig sein kann, und genau das Gegenteil gemacht: Ich habe nichts und niemanden respektiert – nicht mal mich selbst. So wurde ich ein typischer kleiner Rebell. Ich brauchte sehr lange, um zu begreifen, dass Respekt eine durchaus positive und wichtige Haltung im Leben ist.
Ähnlich wie Disziplin habe ich Respekt abgelehnt, weil mir eine pervertierte Version dieser Werte beigebracht wurde.
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