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Der Perfekte Eroberer

Der Perfekte Eroberer

Titel: Der Perfekte Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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Einen allgemeinen Respekt vor bestimmten Gruppen oder Altersklassen kann ich nur ablehnen. Nehmen wir zum Beispiel Respekt vor dem Alter. Was gibt es hier zu respektieren? Dass jemand so lange überlebt hat? In der heutigen Zeit ist das nicht gerade schwer. Ich lehne es ab, jemanden zu respektieren, nur weil er alt ist. Ich kenne einige alte Menschen, die sich schlimmer benehmen als die meisten Jugendlichen. Sie drängeln sich brutal in den Bus, fluchen laut und tun alles, um anderen mit ihrer aggressiven Griesgrämigkeit die Stimmung zu verderben. Warum soll ich solche Menschen respektieren? Und Respekt vor Polizisten oder anderen staatlichen Autoritäten? Jeder kann heute Polizist werden, und viele Menschen, die im Privaten nichts zu melden haben, suchen sich einen Autoritätsjob, um wenigstens dort eine große Nummer zu sein. In meinen drei Monaten Bundeswehrzeit habe ich sehr eindrücklich erlebt, was Dummheit gekoppelt mit Autorität anrichten kann. Sorry – kein Respekt von mir.

    Meine berufliche Einstellung ist folgende: Ich respektiere jeden und zwar unabhängig von seinem sozialen Status – bis er durch sein Verhalten beweist, dass er keinen Respekt verdient. Erwarte aber bitte nicht, dass andere Menschen dich einfach so respektieren. Ich habe bisher noch kein Land erlebt, in dem die Menschen einander respektloser behandeln als in Deutschland. Wenn ich zum Beispiel an meinen Kalifornien-Urlaub zurückdenke, dann ist mir noch besonders in Erinnerung, wie respektvoll die Leute dort miteinander umgingen. Da gab es kein Gedrängel oder Geschimpfe an der Kasse, jeder begrüßte einen freundlich und war ausgesprochen hilfsbereit.
    Zurück in Deutschland erlebte ich einen regelrechten Kulturschock. Hier habe ich gelernt: Respekt ist nicht etwas, was man automatisch erhält, sondern etwas, das man sich verdienen muss. Das gilt im Umgang mit anderen Männern, aber noch viel mehr im Umgang mit Frauen.
    Wenn du hier nicht gehörig aufpasst, wirst du schneller, als du es mitbekommst, zum Fußabtreter, Seelenmülleimer oder persönlichen Dienstboten und Sklaven einer Frau. Jede Frau wird dich früher oder später testen und überprüfen, ob sie sich dir gegenüber respektlos verhalten kann. Dabei hofft sie eigentlich, dass das nicht der Fall ist. Wenn sie nämlich merkt, dass sie mit respektlosem Verhalten bei dir durchkommt, dann ist sie in der Regel enttäuscht.
    Diese Dynamik können wir sehr schön in längeren Beziehungen beobachten. Die Frau kritisiert ein bestimmtes Verhalten ihres Partners. Dieser ändert sich dementsprechend. Daraufhin wird die Frau noch unzufriedener und kritisiert weiter. In den meisten Streitereien geht es nicht um die eigentliche Sache, sondern es wird ein sogenannter Stellvertreterkrieg geführt. Oft kritisieren Frauen
an dir ein bestimmtes Verhalten und glauben selbst auch wirklich, dass es sie stört. Was sie aber noch viel mehr stört, ist ein Mann, den sie in jede Richtung manipulieren können.
    »Die meisten Frauen nehmen sich vor, ihren Mann zu ändern«, sagte einmal die Leinwand-Diva Marlene Dietrich. »Und wenn sie ihn geändert haben, gefällt er ihnen nicht mehr.«
    Ich finde es respektlos, von einem Menschen zu erwarten, anders zu sein, als er ist. Die einzige Ausnahme: Der Betreffende schädigt mit seinem Verhalten seine Mitmenschen. Tatsächlich aber tappen immer wieder enorm viele Männer in die Du-musst-dich-ändern-Falle und passen sich unreflektiert den Wünschen ihrer Partnerin an.
    Dieses Phänomen kommt so häufig vor, dass es im Amerikanischen sogar einen eigenen Ausdruck dafür gibt: Man bezeichnet diese Männer als »pussywhipped«. Das Urban Dictionary im Internet definiert diesen Begriff als »Situation, in der ein Mann unzweifelhaft der Gnade seiner extrem anspruchsvollen Freundin ausgeliefert ist, ihr auf Abruf zur Verfügung steht und dem kleinsten Wink gehorcht, wobei die Partnerin den Vorrang vor Freunden, Familie, Schule, Nahrung, Wasser und Luft erhält.« Typische Symptome dieser Störung sind zum Beispiel, dass man viel mehr Geld ausgibt, um seine Partnerin zu verwöhnen, als man sich tatsächlich leisten kann, und dass der Mensch, der man eigentlich war, Geschichte ist, weil man jetzt alles daransetzt, jemand anders zu werden, der die Erwartungen dieser Tussi erfüllt. Der englische Ausdruck »pussywhipped« drückt dabei viel besser als das deutsche »unter dem Pantoffel stehen« sowohl die subtile Gewalt solcher Beziehungen aus als auch die Tatsache,

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