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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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»Es ist schrecklich.«
    »Das sehe ich daran, dass du jetzt gerade einen weiteren großen Löffel nimmst.«
    »Ja, aber du würdest es hassen. Keine Früchte. Ist das etwa Fisch, was darin schwimmt?«
    »Eine Handvoll getrocknete kleine Fische, die ich heute Morgen erst gefangen habe. Ich weiß noch immer nicht, um welche Art es sich handelt. Aber sie schmecken gut.« Er zögerte
und hob den Blick zu dem Herd und seinen Sprengseln. »Geranid, was ist das?«
    »Ich glaube, ich habe einen Durchbruch erreicht.«
    »Aber diese Zahlen«, sagte er und tippte auf die Schreibtafel. »Du hast gesagt, sie sind unberechenbar, und das sind sie offenbar immer noch.«
    »Ja«, gab sie zu und sah die Flammensprengsel mit zusammengekniffenen Augen an. »Aber ich kann inzwischen vorhersehen, wann sie unberechenbar sind und wann nicht.«
    Er sah sie an und runzelte die Stirn.
    »Die Sprengsel verändern sich, wenn ich sie messe, Aschir«, erklärte sie. »Vor der Messung tanzen sie und ändern ihre Größe, Leuchtkraft und Gestalt. Aber wenn ich eine Aufzeichnung mache, dann erstarren sie sofort in ihrem gegenwärtigen Zustand. Soweit ich bisher weiß, bleiben sie dann andauernd so.«
    »Und was bedeutet das?«, fragte er.
    »Ich hatte gehofft, dass du mir das sagen könntest. Ich habe die Zahlen, und du hast die Fantasie, mein Lieber.«
    Er kratzte sich am Bart, lehnte sich zurück und nahm sich ebenfalls eine Schale sowie einen Löffel. Er hatte getrocknete Früchte über sein Essen gestreut. Geranid glaubte beinahe, dass er nur deshalb Feuerer geworden war, weil er ein solches Süßmaul war. »Was passiert denn, wenn du die Zahlen ausradierst? «, fragte er.
    »Dann werden die Sprengsel wieder veränderlich«, sagte sie. »Und zwar in Größe, Leuchtkraft und Gestalt.«
    Er nahm einen Bissen von seinem Brei. »Geh in das andere Zimmer.«
    »Wie bitte?«
    »Tu es einfach. Und nimm dein Schreibbrett mit.«
    Sie seufzte, stand auf und reckte die knackenden Glieder. War sie wirklich schon so alt? Beim Sternenlicht, sie hatten schon viel Zeit auf dieser Insel verbracht. Sie ging in den angrenzenden Raum, wo sich ihre Betten befanden.

    »Und was jetzt?«, rief sie.
    »Jetzt messe ich die Sprengsel mit deiner Schublehre«, rief er zurück. »Ich mache eine Reihe von jeweils drei Messungen. Schreib nur eine der Zahlen auf, aber sag mir nicht, welche in der Reihe es ist.«
    »In Ordnung«, antwortete sie laut. Das Fenster stand offen, und sie sah auf die dunkle, glasige Wasserfläche hinaus. Das Meer von Reschi war nicht so seicht wie der Reinsee, aber es war die meiste Zeit über recht warm und mit tropischen Inseln sowie einem gelegentlichen Großschalenungeheuer durchsetzt.
    »Drei Zoll und sieben Zehntel«, rief Aschir.
    Sie schrieb die Zahl nicht nieder.
    »Zwei Zoll und acht Zehntel.«
    Auch diese Zahl beachtete sie nicht, aber sie hielt ihren Kreidestift bereit, damit sie die nächste, die er ihr zurief, so leise wie möglich aufschreiben konnte.
    »Zwei Zoll, drei zehn … Hui!«
    »Was ist?«, rief sie.
    »Sie verändern die Größe nicht mehr. Ich nehme an, du hast diese letzte Zahl aufgeschrieben?«
    Sie runzelte die Stirn und ging ins kleine Wohnzimmer zurück. Aschirs Kochplatte stand auf einem niedrigen Tisch rechts neben ihr. Nach der Art der Reschi gab es keine Stühle, sondern nur Kissen, und alle Möbel waren klein, niedrig und lang gestreckt.
    Sie ging auf den Herd zu. Eines der beiden Flammensprengsel tanzte auf einem Holzscheit, veränderte seine Gestalt und Größe und flackerte wie die Flammen. Das andere hatte eine stabilere Form angenommen. Es verwandelte sich kaum noch, und seine Größe blieb exakt gleich.
    Irgendwie schien es verriegelt zu sein. Es wirkte fast wie ein kleiner Mensch, als es über dem Feuer tanzte. Geranid radierte ihre Zahl aus. Sofort pulsierte es und verwandelte sich wieder genauso unvorhersehbar wie das andere.

    »Hui«, wiederholte Aschir. »Es ist so, als wüsste es, dass es gemessen wurde. Als würde seine Gestalt eingefroren werden, weil es definiert wurde. Schreib eine Zahl auf.«
    »Was für eine Zahl?«
    »Irgendeine«, sagte er. »Aber eine, die eine mögliche Größenangabe für ein Flammensprengsel ist.«
    Sie tat es. Doch nichts geschah.
    »Also muss man sie tatsächlich messen«, sagte er und klopfte mit dem Löffel sanft gegen die Seite seiner Schüssel. »Es reicht nicht, wenn man es nur vorspielt.«
    »Ich frage mich, ob es etwas mit der Genauigkeit des Instruments zu tun

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