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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kellnerin?«
    »Man sollte doch meinen«, fügte Jakamav hinzu, »dass es nach sechs Jahren hier draußen endlich ein anständiges Weinlokal geben dürfte.«
    Auch darüber lachte Inkima. Allmählich war sie wirklich lästig.
    »Mein Vater hat einen guten Ruf«, sagte Adolin. »Oder hast du unsere Siege in der letzten Zeit nicht mitbekommen?«
    »Ihr habt sie durch Sadeas’ Hilfe errungen«, sagte Jakamav.
    »Aber wir haben sie errungen«, entgegnete Adolin. »In den vergangenen Monaten hat mein Vater nicht nur Sadeas das Leben gerettet, sondern auch das des Königs. Er kämpft sehr mutig. Sicherlich begreifst du inzwischen, dass die früheren Gerüchte über ihn völlig unbegründet waren.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Toral. »Kein Grund, dich aufzuregen, Adolin. Schließlich sind wir alle der Meinung, dass dein Vater ein wundervoller Mann ist. Aber du warst es doch, der sich bei uns über ihn beschwert hat, und du bist es auch, der ihn verändern will.«
    Adolin betrachtete seinen Wein. Die beiden anderen Männer am Tisch trugen genau jene Kleidung, die sein Vater ablehnte: kurze Jacken über farbenfrohen Seidenhemden. Toral hatte sich einen dünnen gelben Seidenschal um den Hals und einen anderen um das rechte Handgelenk geschlungen. Das war sehr modisch und wirkte weit bequemer als Adolins Uniform. Dalinar hätte zwar gesagt, dass es lächerlich aussieht, aber manchmal war die Mode eben lächerlich. Sie war mutig und anders. Es lag etwas Belebendes darin, sich so zu kleiden, dass es die anderen interessierte, und sich dem herrschenden Stil anzupassen. Bevor Adolin zu seinem Vater in den Krieg gezogen war, hatte er es geliebt, sich dem jeweiligen Tag entsprechend zu kleiden. Nun waren ihm nur noch zwei Möglichkeiten verblieben: Die Sommeruniform und die Winteruniform.
    Endlich kam die Kellnerin und brachte zwei Karaffen mit Wein; der eine war gelb und der andere dunkelblau. Inkima kicherte, als Jakamav sich zu ihr hinüberbeugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte.
    Adolin hielt die Hand hoch, damit die Kellnerin seinen Becher nicht mehr füllte. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich will, dass sich mein Vater verändert. Nicht mehr.«

    Toral runzelte die Stirn. »Letzte Woche …«
    »Ich weiß«, sagte Adolin. »Aber das war, bevor ich gesehen habe, wie er Sadeas gerettet hat. Immer wenn ich vergessen habe, wie großartig mein Vater ist, tut er etwas, das mir das Gefühl verschafft, einer der zehn Narren zu sein. So war es auch, als sich Elhokar in Gefahr befand. Es ist, als würde mein Vater nur dann handeln, wenn ihm etwas wirklich wichtig ist.«
    »Damit deutest du an, dass ihm der Krieg nicht wirklich wichtig ist, mein lieber Adolin«, sagte Danlan.
    »Nein«, wandte Adolin ein. »Es verhält sich vermutlich bloß so, dass ihm das Leben von Elhokar und Sadeas noch wichtiger ist als das Töten der Parschendi.«
    Den anderen reichte dies als Erklärung, und sie wandten sich anderen Themen zu. Aber Adolin musste immer wieder darüber nachdenken. In letzter Zeit war er sehr beunruhigt. Er hatte sich in Sadeas getäuscht, und vielleicht würde es ihnen sogar gelingen, den Wahrheitsgehalt der Visionen zu überprüfen.
    Adolin fühlte sich, als säße er in einer Falle. Er hatte Dalinars geistige Gesundheit infrage gestellt, und jetzt, nach ihrem letzten Gespräch, hatte er die Entscheidung seines Vaters – zurückzutreten, falls sich die Visionen als falsch erweisen sollten – hingenommen.
    Jeder hasst es, Unrecht zu haben, dachte Adolin. Nur mein Vater sagt, er hätte lieber Unrecht, wenn es besser für Alethkar wäre. Adolin bezweifelte, dass es viele Hellaugen gab, die lieber verrückt als im Recht wären.
    »Vielleicht«, sagte Eschava gerade. »Aber das ändert doch nichts an all seinen dummen Einschränkungen. Ich wünschte, er würde tatsächlich zurücktreten.«
    Adolin zuckte zusammen. »Was? Was war das?«
    Eschava sah ihn kurz an. »Nichts. Ich wollte nur sehen, ob du noch an diesem Gespräch teilnimmst, Adolin.«
    »Ich will wissen, was du vorhin gesagt hast«, meinte Adolin.
    Sie zuckte die Schultern und sah Toral an.

    Dieser beugte sich vor. »Du glaubst doch nicht, dass die Kriegslager einfach über das hinwegsehen, was während eines Großsturms mit deinem Vater geschieht, Adolin? Es geht die Rede um, dass er deswegen abdanken sollte.«
    »Das wäre dumm«, sagte Adolin mit großer Bestimmtheit, »wenn man bedenkt, wie viel Erfolg er bei den Schlachten hat.«
    »Ein Rücktritt wäre

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