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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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genug«, sagte Teft.
    »Doch, das ist er, aber es gehorcht mir nicht, Teft.«
    Teft schnaubte und nahm ebenfalls eine der Kugeln auf.
    »Vielleicht irren wir uns, was mich angeht«, sagte Kaladin. Es schien von einer geradezu poetischen Gerechtigkeit zu sein, dass er genau in dem Augenblick, in dem er diesen seltsamen und erschreckenden Teil seiner selbst annahm, nichts mehr damit anfangen konnte.
    »Nur eine Sinnestäuschung, die durch das Sonnenlicht hervorgerufen wurde«, sagte Teft. »Wir haben bloß geglaubt, dass der Beutel an dem Fass festklebt.«
    »Vielleicht. Dann war es lediglich ein seltsamer Zufall – nur etwas, das bloß dieses eine Mal passiert ist.«
    »Und damals, als du verwundet wurdest«, sagte Teft, »und immer dann, wenn du auf einem Brückenlauf zusätzliche Kraft und Ausdauer gebraucht hast.«
    Kaladin stieß einen Seufzer der Enttäuschung aus und berührte mehrfach ganz leicht den Steinboden mit dem Kopf.
»Wenn ich tatsächlich einer dieser Strahlenden bin, von denen du immer redest, warum kann ich dann so gar nichts bewirken?«
    »Ich vermute, du bist wie ein Kleinkind, das erst lernen muss, wie es seine Beine zu gebrauchen hat«, sagte der grauhaarige Mann und rollte die Kugeln zwischen seinen Fingern hin und her. »Zuerst passiert es bloß irgendwie, aber irgendwann findet das Kind dann doch heraus, wie es die Beine seinem Willen gemäß einsetzen kann. Wahrscheinlich brauchst du bloß mehr Übung.«
    »Ich starre diese Kugeln jetzt schon seit einer ganzen Woche an, Teft. Wie viel soll ich denn noch üben?«
    »Offensichtlich mehr als bisher.«
    Kaladin rollte mit den Augen und setzte sich wieder aufrecht hin. »Warum höre ich überhaupt auf dich? Du hast doch zugegeben, dass du nicht mehr weißt als ich.«
    »Ich weiß nichts über den Gebrauch von Sturmlicht«, sagte Teft und sah ihn finster an. »Aber ich weiß doch, welche Auswirkungen es hat.«
    »Das weißt du aber nur aus den Geschichten, die sich widersprechen. Du hast gesagt, dass die Strahlenden fliegen und auf den Wänden herumspazieren konnten.«
    Teft nickte. »Das konnten sie auf alle Fälle. Und sie konnten Steine zum Schmelzen bringen, nur dadurch, dass sie sie angesehen haben. Und sie konnten innerhalb eines Herzschlags große Entfernungen zurücklegen. Und dem Sonnenlicht gebieten. Und …«
    »Und warum konnten sie an den Wänden gehen und gleichzeitig fliegen?«, fragte Kaladin. »Warum machen sie sich überhaupt die Mühe, die Wände hochzulaufen, wenn sie fliegen können?«
    Darauf sagte Teft nichts.
    »Und warum haben sie das eine oder das andere nötig, wenn sie doch innerhalb eines Herzschlags große Entfernungen zurücklegen können ?«, fügte Kaladin hinzu.

    »Ich bin mir nicht sicher«, gab Teft zu.
    »Wir dürfen den Geschichten und Legenden nicht zu sehr vertrauen«, sagte Kaladin. Er blickte hinüber zu Syl, die neben einer der Kugeln gelandet war und sie mit kindlicher Neugier ansah. »Wer weiß schon, was Wahrheit und was Erfindung ist? Das Einzige, was wir mit Sicherheit wissen, ist dies hier.« Er nahm eine der Kugeln zwischen seine Finger. »Der Strahlende, der in diesem Raum sitzt, hat die Farbe Braun ganz und gar satt.«
    Teft grunzte. »Du bist kein Strahlender, mein Junge.«
    »Sagten wir nicht gerade …«
    »Oh, du kannst dich aufladen«, meinte Teft. »Du kannst das Sturmlicht trinken und ihm befehlen. Aber die Strahlenden konnten sogar noch mehr als das. Sie hatten eine ganz eigene Lebensart. Die Unsterblichen Worte.«
    »Die … was?«
    Teft rollte die Kugel wieder zwischen seinen Fingern, hielt sie hoch und blickte in ihre Tiefen. »Leben vor Tod. Stärke vor Schwäche. Reise vor Ziel. Das war ihr Motto, und es war das Erste Ideal der Unsterblichen Worte. Doch es gab auch noch vier andere.«
    Kaladin hob eine Braue. »Und wie lauteten sie?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Teft zu. »Aber die Unsterblichen Worte – diese Ideale – leiteten alles, was sie taten. Angeblich waren die vier weiteren Ideale in jedem Orden der Strahlenden anders. Aber das Erste Ideal war bei allen zehn gleich: Leben vor Tod. Stärke vor Schwäche. Reise vor Ziel.« Er hielt kurz inne. »Zumindest hat man mir das gesagt.«
    »Das Ganze scheint mir ein wenig zu offensichtlich zu sein«, sagte Kaladin. »Das Leben kommt vor dem Tod, so wie der Tag vor der Nacht und die Eins vor der Zwei kommt. Offensichtlich ist das so.«
    »Du nimmst es nicht ernst. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum sich dir das Sturmlicht

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