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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dem großen Verlust niedergeschmettert. Sturmvater! Neun von zehn Menschen sind in diesem Krieg gestorben. Kannst du dir so etwas vorstellen?«
    »Die Wüstwerdungen«, sagte Navani.
    Vereinige das Volk … Die Wahre Wüstwerdung kommt …
    »Weißt du etwas über die Wüstwerdungen?«, fragte Dalinar. »Ich meine nicht die Geschichten der Feuerer. Gibt es historische Hinweise darauf?«
    Navani hielt einen Becher mit gewärmtem violettem Wein in der Hand, Schwitzwasserperlen schlugen sich am Rand nieder. »Ja, aber du fragst die Falsche. Jasnah ist die Historikerin. «
    »Ich glaube, ich habe die Folgen einer dieser Wüstwerdungen gesehen. Ich … ich habe vielleicht sogar tote Bringer der Leere beobachtet. Könnte das ein weiterer Beweis sein?«
    »Ein nicht so guter wie der sprachwissenschaftliche.« Navani nahm einen Schluck Wein. »Die Wüstwerdungen gehören zu den ganz alten Überlieferungen. Man könnte auch behaupten, dass du dir einfach nur das vorgestellt hast, was du zu sehen erwartetest. Aber diese Worte … wenn es uns gelingt, sie zu übersetzen, dann wird niemand mehr in Zweifel ziehen, dass das, was du siehst, der Wirklichkeit entspricht.« Ihr Schreibbrett lag auf dem niedrigen Tisch zwischen ihnen; Feder und Tinte ruhten nebeneinander auf dem Papier.
    »Beabsichtigst du, anderen von meinen Visionen zu erzählen? «, fragte Dalinar.
    »Wie sonst sollten wir erklären, was mit dir vorgeht?«

    Dalinar zögerte. Wie konnte er es nur ausdrücken? Er verspürte zwar Erleichterung darüber, dass er nicht verrückt war, aber was war, wenn irgendeine Macht versuchte, ihn mit diesen Visionen in die Irre zu führen – und die Bilder von Nohadon und den Strahlenden nur deshalb benutzte, weil er sie vertrauenswürdig fand?
    Die Strahlenden Ritter sind gefallen, rief sich Dalinar in Erinnerung. Sie haben uns im Stich gelassen. Einige der anderen Orden könnten sich gegen uns gewandt haben, wie die Legenden sagen. All das war sehr beunruhigend. Er hatte einen weiteren Hinweis darauf gefunden, wer er in Wirklichkeit war, aber die wichtigste Frage war noch immer unbeantwortet geblieben. Durfte er den Visionen vertrauen oder nicht? Es war ihm nicht mehr möglich, vorbehaltlos an sie zu glauben, denn Adolins Bemühungen hatten große Sorgen in ihm hervorgerufen.
    Solange er die Quelle dieser Visionen nicht kannte, sollte er auch nichts über sie mitteilen.
    »Dalinar«, sagte Navani und beugte sich vor. »In den Lagern wird viel über deine Anfälle geredet. Sogar die Frauen deiner Offiziere machen sich Gedanken darüber. Sie glauben, dass du entweder die Stürme fürchtest oder eine Geisteskrankheit hast. Das wird zu deiner Verteidigung dienen.«
    »Wie? Indem ich mich als so etwas wie ein Mystiker bezeichne? Viele werden gewiss der Meinung sein, dass diese Visionen zu sehr nach Prophezeiungen riechen.«
    »Du siehst die Vergangenheit, Vater«, sagte Renarin. »Das ist ja nicht verboten. Und wie sollten die Menschen sie infrage stellen dürfen, wenn es der Allmächtige ist, der sie schickt?«
    »Adolin und ich haben mit den Feuerern gesprochen«, erwiderte Dalinar. »Sie haben gesagt, es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Visionen vom Allmächtigen kommen. Wenn wir nun zu dem Ergebnis gelangen, dass wir den Visionen trauen können, dann werden mir viele nicht darin zustimmen.«

    Navani lehnte sich wieder zurück, nippte an ihrem Wein und hatte die Schutzhand in den Schoß gelegt. »Dalinar, deine Söhne haben mir erzählt, dass du einmal die Alte Magie bemüht hast. Warum? Was hast du dir von der Nachtschauerin erbeten, und welchen Fluch hat sie dir dafür auferlegt? «
    »Ich habe schon gesagt, dass ich mich deswegen schäme und es nur mich selbst etwas angeht«, meinte Dalinar. »Ich werde es keinem anderen mitteilen.«
    Da wurde es still im Zimmer. Das Prasseln des Regens auf dem Dach nach dem Großsturm hatte aufgehört. »Es könnte aber wichtig sein«, sagte Navani schließlich.
    »Das ist schon so lange her. Lange bevor die Visionen eingesetzt haben. Ich glaube nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt.«
    »Aber es wäre doch möglich.«
    »Ja«, gab er zu. Würde ihn dieser Tag denn auf ewig heimsuchen? Reichte es nicht, dass er jede Erinnerung an seine Frau verloren hatte?
    Was dachte Renarin? Würde er seinen Vater wegen einer solch unerhörten Sünde verdammen? Dalinar zwang sich, den Blick zu heben und seinem Sohn in die Augen zu sehen, die hinter den Brillengläsern lagen.
    Seltsamerweise schien es

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