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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kaladin gab den Befehl, sie auf das Plateau zu ziehen und anzuheben.
    Sie fühlte sich schwerer an als je zuvor. Die Brückenmänner trotteten los, zogen an einer Armeekolonne vorbei und beeilten sich, die nächste Kluft zu erreichen. In der Ferne folgte hinter ihnen eine zweite Armee – eine in Blau – und benutzte zum Überqueren einige von Sadeas’ anderen Brücken. Offenbar hatte Dalinar Kholin seine massigen mechanischen Brücken aufgegeben und nahm nun die von Sadeas. So viel zur Ehre und dem Versprechen, kein unnötiges Leben zu opfern.
    In seinem Beutel hatte Kaladin eine große Zahl aufgeladener Kugeln dabei, die er von Geldwechslern für eine noch größere Zahl von matten Kugeln erhalten hatte. Er hasste es zwar, einen Verlust gemacht zu haben, aber er brauchte das Sturmlicht unbedingt.
    Rasch hatten sie die nächste Kluft erreicht. Es war die vorletzte, wie er von Haschals Gemahl Matal erfahren hatte. Die Soldaten überprüften bereits ihre Rüstungen, reckten und streckten sich, und Anspannungssprengsel stiegen wie kleine Wimpel in die Luft.
    Die Brückenmänner setzten ihre Brücke ab und traten zurück. Kaladin bemerkte, wie Lopen und der stumme Dabbid mit ihrer Bahre herbeikamen, auf der Wasserschläuche und Verbandszeug lagen. Lopen hatte sein Ende der Bahre an der Hüfte befestigt, was seinen fehlenden Arm ausglich. Die beiden gingen zwischen den Mitgliedern von Brücke Vier herum und gaben ihnen Wasser.

    Als er an Kaladin vorbeikam, deutete Lopen auf den schweren Sack in der Mitte der Bahre. Darin befand sich die Rüstung. »Wann willst du sie haben?«, fragte Lopen leise, senkte die Bahre und gab Kaladin einen Wasserschlauch.
    »Kurz bevor wir zum Angriff übergehen«, antwortete Kaladin. »Das hast du gut gemacht, Lopen.«
    Dieser blinzelte. »Ein einarmiger Herdazianer ist immer noch doppelt so nützlich wie ein hirnloser Alethi. Außerdem – solange ich wenigstens eine Hand habe, kann ich das hier noch.« Er machte vor den marschierenden Soldaten eine grobe Geste.
    Kaladin lächelte, war aber zu nervös, um fröhlich zu sein. Es schien ihm lange her zu sein, seit er zum letzten Mal eine solche Heidenangst gehabt hatte, in die Schlacht zu ziehen. Dabei hatte er geglaubt, dass Tukks ihm diese Angst schon vor vielen Jahren herausgeprügelt hatte.
    »He!«, rief plötzlich eine Stimme. »Ich brauche etwas davon. «
    Kaladin drehte sich rasch um und sah, wie ein Soldat zu ihnen herüberkam. Er gehörte zu der Sorte, der Kaladin in Amarams Armee immer aus dem Weg gegangen war. Der Mann war dunkeläugig, aber von bescheidenem Rang und sehr groß; vermutlich war er nur aufgrund seines körperlichen Vorzugs befördert worden. Seine Rüstung wirkte zwar sehr gepflegt, aber die Uniform darunter war fleckig und zerknittert, und er hatte die Ärmel aufgerollt und stellte seine stark behaarten Arme zur Schau.
    Zuerst hatte Kaladin vermutet, er habe Lopens Geste gesehen. Aber der Mann schien gar nicht wütend zu sein. Er drückte Kaladin beiseite und riss Lopen den Wasserschlauch aus der Hand. Die Soldaten, die darauf warteten, die Kluft zu überqueren, hatten ihn schon bemerkt. Ihre eigenen Wasserträger waren viel langsamer, und etliche der Wartenden starrten nun Lopen und seine Wasserschläuche an.

    Es würde zwar ein schreckliches Beispiel abgeben, wenn sie sich von den Soldaten das Wasser wegnehmen ließen – aber diese Schwierigkeit war vergleichsweise unbedeutend. Wenn die Soldaten zu der Trage schwärmten, um sich das Wasser zu holen, dann würden sie den Sack mit der Rüstung entdecken.
    Kaladin machte eine rasche Bewegung und riss dem Soldaten den Schlauch aus der Hand. »Ihr habt eure eigenen Wasserträger. «
    Der Soldat sah Kaladin an, als könne er gar nicht glauben, dass ihm ein Brückenmann Widerstand leistete. Er machte eine finstere Miene und senkte den Speer so weit, bis der Schaft auf den Boden traf. »Ich will aber nicht warten.«
    »Das ist dein Pech«, sagte Kaladin, trat auf den Mann zu und sah ihm tief in die Augen. Stumm verfluchte er diesen Idioten. Wenn sich daraus nun ein Handgemenge ergab …
    Der Soldat zögerte und war noch erstaunter darüber, dass er von einem Brückenmann bedroht wurde. Kaladin hatte zwar keine so muskulösen Arme wie er, aber er war einen oder zwei Finger größer. Die Unsicherheit des Soldaten zeigte sich deutlich in seinem Gesicht.
    Gib einfach nach, dachte Kaladin.
    Aber nein. Wie konnte er vor einem Brückenmann zurückweichen, während er von

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