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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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er von ihr.
    »Meine Tochter sucht nach etwas Bestimmtem«, sagte Navani. »Manchmal jagt sie mir Angst ein. Sie ist so stark und zielstrebig. Ich glaube wirklich, sie ist die klügste Person, der ich je begegnet bin. Und das, wonach sie sucht … Dalinar, sie glaubt, dass etwas sehr Gefährliches im Anmarsch ist.«
    Die Sonne nähert sich dem Horizont. Der Ewigsturm kommt. Die Wahre Wüstwerdung. Die Nacht der Klagen …
    »Ich brauche dich«, sagte Navani. »Ich weiß es schon seit vielen Jahren, aber ich hatte befürchtet, dass dich deine Schuldgefühle vernichten werden, und deshalb bin ich geflohen. Doch ich konnte nicht von dir fernbleiben. Es ist so unerträglich, wie ich behandelt werde. Und ich habe Angst um diese Welt. Dalinar, ich brauche dich. Gavilar war nicht der Mann, den alle in ihm gesehen haben. Ich habe ihn zwar sehr gern gehabt, aber …«
    »Bitte«, sagte Dalinar, »sprich nicht schlecht über ihn.«
    »Also gut.«
    Beim Blute meiner Väter! Es gelang ihm nicht, ihren Duft aus seinem Kopf zu vertreiben. Er war wie gelähmt und hielt sich an ihr fest wie ein Mann, der sich im Sturm an einen Stein klammert.
    Sie sah zu ihm auf. »Dann will ich nur sagen, dass ich Gavilar gern gehabt habe. Aber dich habe ich mehr als gern. Und ich will nicht mehr länger warten.«

    Er schloss die Augen. »Wie sollte das je möglich sein?«
    »Wir werden einen Weg finden.«
    »Man wird uns verraten.«
    »In den Kriegslagern werde ich schon absichtlich übersehen«, sagte Navani, »und über dich werden Lügen und Gerüchte verbreitet. Was könnten sie uns denn noch antun?«
    »Sie werden schon etwas finden. Bisher verdammen mich die Devotarien noch nicht.«
    »Gavilar ist tot«, sagte Navani und legte den Kopf wieder gegen seine Brust. »Solange er gelebt hat, war ich ihm nie untreu, auch wenn ich, wie der Sturmvater weiß, viele Gelegenheiten dazu hatte. Die Devotarien können sagen, was sie wollen, aber Die Einwände verbieten unser Zusammensein nicht. Tradition ist nicht dasselbe wie Doktrin, und ich werde mich keinesfalls aus Angst zurückhalten, jemand könnte Anstoß an uns nehmen.«
    Dalinar holte tief Luft und löste sich aus ihrer Umarmung. »Wenn du gehofft haben solltest, meine Sorgen für heute zu lindern, dann war das, was du getan hast, jedenfalls nicht sehr hilfreich.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Er spürte noch immer den leichten Druck ihrer Schutzhand an seinem Rücken. Es war eine zarte Berührung gewesen, wie sie nur Familienmitgliedern vorbehalten blieb. »Ich bin nicht hier, um dich zu beruhigen, Dalinar. Ganz im Gegenteil.«
    »Bitte! Ich brauche Zeit zum Nachdenken.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass du mich wegschickst. Ich werde nicht so tun, als wäre dies hier nie geschehen. Ich werde nicht …«
    »Navani«, sagte er daraufhin sanft und schnitt ihr zugleich das Wort ab, »ich werde dich nicht wegschicken. Das verspreche ich dir.«
    Sie sah ihn an, während ein schiefes Lächeln in ihr Gesicht kroch. »Also gut. Aber du hast heute etwas in Gang gesetzt.«

    »Ich?«, fragte er belustigt, berauscht, verwirrt, besorgt und verschämt zugleich.
    »Das war dein Kuss, Dalinar«, sagte sie leichthin, zog die Tür auf und betrat das Vorzimmer.
    »Du hast mich dazu verführt.«
    »Wie bitte? Verführt?« Sie warf einen Blick zurück auf ihn. »Dalinar, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so offen und ehrlich wie vorhin.«
    »Ich weiß«, sagte Dalinar und lächelte. »Das war ja gerade das Verführerische.« Sanft schloss er die Tür hinter ihr und stieß einen Seufzer aus.
    Beim Blute meiner Väter, dachte er, warum kann nicht wenigstens einmal etwas ganz einfach sein?
    Doch im Gegensatz zu seinen Gedanken fühlte er sich, als wäre die ganze verwirrte und verrückte Welt plötzlich wieder gerade gerückt worden.

26
DREI GLYPHEN

    »Die Dunkelheit wird zu einem Palast. Lasst sie herrschen! Lasst sie herrschen!«
    Kakevah 1173, zweiundzwanzig Sekunden vor dem Tod. Ein dunkeläugiger Selay, Beruf unbekannt.
    G laubst du etwa, so etwas könnte uns retten?«, fragte Moasch und runzelte die Stirn, als er das Gebet sah, das sich Kaladin um den rechten Oberarm gebunden hatte.
    Kaladin warf einen Blick zur Seite. Er stand in Ruhestellung, während Sadeas’ Soldaten die Brücken überquerten. Nun, da er mit der Arbeit begonnen hatte, fühlte sich die kalte Frühlingsluft gut an. Der Himmel war klar und wolkenlos, und die Sturmwächter hatten versprochen, dass kein Großsturm

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