Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
seine Waffe schwingen konnte. Eidbringer durchschnitt ihre Beine, und vier Männer stürzten mit abgestorbenen Füßen zu Boden. Dalinar warf die Klinge beiseite – sie verschwand – und stemmte sich mit beiden Armen auf den Vorsprung.
Er landete in geduckter Haltung, während sein Panzer klirrte. Einige der verbliebenen Parscher versuchten mit ihren Schleudern auf ihn zu zielen, aber Dalinar nahm ein paar Steine von einem Haufen – sie passten hervorragend in seine gepanzerten Hände – und schleuderte sie den Parschendi entgegen.
Die Steine trafen mit so großer Gewalt, dass sie die Brustkörbe der Feinde zerschmetterten.
Dalinar lächelte und warf weitere Steine. Als der letzte Parschendi von dem Sims heruntergefallen war, drehte sich Dalinar herum, rief Eidbringer herbei und schaute über das Schlachtfeld. Ein Speerwall aus blauer Farbe und spiegelndem Stahl drang auf die schwarzen und roten Parschendi ein. Dalinars Männer hielten sich gut und trieben die Parschendi nach Südosten, wo sie bald in der Falle säßen. Adolin führte den Angriff an; sein Splitterpanzer glänzte.
In seiner Erregung atmete Dalinar schwer und hielt seine Splitterklinge hoch über dem Kopf, wo sie das Sonnenlicht widerspiegelte. Unter ihm jubelten seine Männer und stießen Rufe aus, die sich über den Kriegsgesang der Parschendi erhoben. Ruhmessprengsel stiegen um ihn herum empor.
Sturmvater, wie gut es sich anfühlte, endlich wieder zu gewinnen! Dalinar stürzte sich von der Felsformation, anstatt den langsamen und sicheren Weg hinunter zu nehmen. Er landete inmitten einer Gruppe von Parschendi, schmetterte sie gegen die Steine, und blaues Sturmlicht floss aus seiner Rüstung. Er drehte sich eilig herum, schlug zu und erinnerte sich dabei an die vielen Jahre, die er im Kampf neben Gavilar verbracht hatte. An die Jahre, in denen er gewonnen und erobert hatte.
Er und Gavilar hatten in jener Zeit etwas geschaffen. Sie hatten aus etwas Zerbrochenem eine feste, zusammenhaltende Nation geformt, so wie Meistertöpfer, die eine wertvolle, zu Boden gefallene Vase wiederherstellten. Mit einem lauten Schrei hackte sich Dalinar durch die Reihen der Parschendi auf seine Kobaltgarde zu, die sich zu ihm durchzukämpfen versuchte. »Wir schieben sie vor uns her!«, rief er. »Weitersagen! Alle Kompanien auf diese Seite des Turms!«
Die Soldaten erhoben ihre Speere, Läufer rannten los und gaben seinen Befehl weiter. Dalinar drehte sich rasch wieder
um, stürmte mitten unter die Parschendi und trieb sich und seine Armee weiter voran. Im Norden waren Sadeas’ Truppen ins Stocken geraten. Nun, Dalinars Soldaten würden die Arbeit für sie übernehmen. Wenn Dalinar hier vorstoßen konnte, dann war er auch in der Lage, die Parschendi zu teilen, die nördliche Abteilung gegen Sadeas und die südliche gegen den Klippenrand zu treiben.
Seine Armee stürmte hinter ihm heran, und die Erregung schlug Blasen in ihm. Es war die reine Macht. Eine Macht, noch größer als die des Schildpanzers. Und eine Kraft, die größer als die Kraft der Jugend war. Eine Geschicklichkeit, die einem nicht einmal ein ganzes Leben voller Übung verleihen konnte. Ein Fieber der Macht. Ein Parschendi nach dem anderen fiel unter seiner Klinge. Der Schwung ihres Angriffs bewirkte, dass die Leichen oft an ihm vorbeitaumelten, während ihre Augen bereits brannten. Die Reihen der Parschendi brachen auseinander, viele rannten davon oder fielen zurück. Er grinste hinter seinem fast durchscheinenden Helm.
Das war Leben. Das war Kontrolle. Gavilar war immer der Führer, der Antreiber und das Herz ihrer Eroberungszüge gewesen. Aber Dalinar war auch der Krieger gewesen. Ihre Gegner hatten sich Gavilars Herrschaft ergeben, doch der Schwarzdorn war derjenige gewesen, der sie in alle Winde zerstreut, sich mit ihren Anführern duelliert und ihre besten Splitterträger erschlagen hatte.
Dalinar schrie die Parschendi an, und dann bog sich ihre ganze Formation und brach schließlich auseinander. Die Alethi stürmten jubelnd vor. Dalinar gesellte sich zu seinen Männern und jagte an vorderster Front den nach Norden oder Süden fliehenden Kriegspaaren der Parschendi nach, die sich dort mit den größeren Gruppen zu vereinen versuchten.
Er erreichte eines der Paare. Der eine Parschendi drehte sich um und versuchte Dalinar mit einem Hammer aufzuhalten, doch Dalinar mähte ihn im Vorbeireiten nieder, dann
packte er den anderen Parschendi, drehte ihm den Arm um und schleuderte ihn zu Boden.
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