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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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mit ihrem Angriff begonnen hatte. Dort sprang eine gewaltige zweite Parschendi-Armee über die breite Kluft.
    Dalinar riss sein Visier hoch, frische Luft blies ihm über das schweißnasse Gesicht. Er machte einen Schritt nach vorn. Zwar hatte er diese Möglichkeit vorhergesehen, aber warum hatte niemand sonst Alarm gegeben? Wo waren seine Späher? Was war …
    Kalt lief es ihm den Rücken herunter.
    Zitternd kletterte er auf eine der glatten, ausgestülpten Felsformationen, die auf dem Turm so zahlreich waren.
    »Vater?«, rief Adolin und rannte hinter ihm her.
    Dalinar kletterte noch höher, suchte nach der Kuppe des Felsens und warf seine Splitterklinge weg. Er erreichte die höchste Stelle und schaute nach Norden auf seine Truppen und die Parschendi. Und auf Sadeas. Adolin kletterte neben ihn und öffnete mit der gepanzerten Hand sein Visier.

    »O nein …«, flüsterte er.
    Sadeas’ Armee zog sich über die Kluft auf das nördliche Sammelplateau zurück. Die Hälfte war bereits drüben. Die acht Brückenmannschaften, die er Dalinar geliehen hatte, waren schon geflohen.
    Sadeas ließ Dalinar und dessen Truppen im Stich. Nun waren sie an drei Seiten von Parschendi eingekreist und allein auf der Zerbrochenen Ebene. Und Sadeas nahm all seine Brücken mit.

30
DER KODEX

    »Dieses Singen, dieses Summen, diese rasselnden Stimmen.«
    Kaktach 1173, sechzehn Sekunden vor dem Tod. Ein Töpfer mittleren Alters. Hat angeblich die letzten zwei Jahre hindurch während der Großstürme seltsame Träume gehabt.
    M üde wickelte Kaladin den Schutz von Narbs Wunde ab, weil er sie untersuchen und den Verband wechseln wollte. Der Pfeil war rechts vom Knöchel eingetreten und vom Wadenbein abgelenkt worden, wonach er die Muskeln an dieser Seite des Fußes durchbohrt hatte.
    »Du hast großes Glück gehabt, Narb«, sagte Kaladin und legte den neuen Verband an. »Du wirst wieder gehen können, vorausgesetzt du verlagerst nicht zu viel Gewicht auf den Fuß, bis er verheilt ist. Ein paar von unseren Männern werden dich zurück ins Lager tragen.«
    Hinter ihm setzte sich das Schreien, Stampfen und Pulsieren der Schlacht fort. Der Kampfeslärm drang nun aus größerer Ferne herbei und kam hauptsächlich vom östlichen Rand des Plateaus. Rechts von Kaladin schluckte Teft das Wasser herunter, das Lopen ihm in den Mund geschüttet hatte. Der
ältere Mann machte ein finsteres Gesicht und nahm Lopen mit der unverletzten Hand den Wasserschlauch ab. »Ich bin kein Krüppel«, fuhr er ihn an. Er hatte seine anfängliche Benommenheit überwunden, war aber noch immer sehr schwach.
    Kaladin lehnte sich zurück. Er fühlte sich ausgelaugt. Als das Sturmlicht verblasst war, hatte es ihn völlig erschöpft zurückgelassen. Dieser Zustand sollte bald vorübergehen, denn seit dem ersten Angriff war schon mehr als eine Stunde vergangen. Er hatte noch einige aufgeladene Kugeln in seinem Beutel, doch zwang er sich, dem Drang zu widerstehen, ihr Licht in sich aufzunehmen.
    Er stand auf und machte sich daran, einige Männer zu sammeln, die Narb und Teft zur gegenüberliegenden Seite des Plateaus tragen sollten, falls die Schlacht ungünstig verlief und sie sich zurückziehen mussten. Das war aber unwahrscheinlich, denn die Alethi-Soldaten hatten sich gut geschlagen, als er das letzte Mal einen Blick auf das Feld geworfen hatte.
    Er betrachtete es wieder. Was er nun sah, ließ ihn vor Schreck erstarren.
    Sadeas zog sich zurück.
    Zuerst erschien das so unmöglich, dass Kaladin sich weigerte, es zu glauben. Wollte Sadeas seine Männer vielleicht in einen Angriff schicken, der von einer anderen Seite aus geführt wurde? Aber nein, die Nachhut hatte bereits die Brücken überquert, und Sadeas’ Banner kam näher. War der Großprinz etwa verwundet?
    »Drehy, Leyten, ihr nehmt Narb. Fels und Peet, ihr schnappt euch Teft. Lauft auf die Westseite des Plateaus und macht euch zur Flucht bereit. Und der Rest nimmt Brückenposition ein.«
    Erst jetzt bemerkten die Männer, was hier geschah, und sie reagierten darauf mit Angst.
    »Moasch, du bleibst bei mir«, sagte Kaladin und lief auf die Brücke zu.

    Moasch eilte neben Kaladin. »Was ist los?«
    »Sadeas zieht sich zurück«, erklärte Kaladin, während Sadeas’ grün gewandete Soldaten wie schmelzendes Wachs vor den Reihen der Parschendi zurückglitten. »Es gibt keinerlei Grund dafür. Die Schlacht hatte ja kaum erst begonnen, und seine Armee stand doch schon kurz vor dem Sieg. Ich kann es mir nur so erklären,

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