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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Mannschaft konnte doch nicht gleichzeitig jegliches Zeitgefühl verlieren. »Was ist mit Idolir und Treff?«, fragte er.
    »Wir haben sie verloren«, meinte Moasch und wurde ernst. »Während du bewusstlos warst, mussten wir zwei Brückenläufe machen. Keiner ist schwer verwundet worden, aber zwei sind gestorben. Wir … wir wussten nicht, wie wir ihnen helfen können.«
    Nun wurden die Männer kleinlaut. Doch der Tod war den Brückenmännern vertraut, und sie konnten es sich nicht leisten, den Toten zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Kaladin beschloss jedoch, ein paar der anderen in der Heilkunde auszubilden.
    Aber aus welchem Grund war er denn nun schon wieder auf den Beinen? War er weniger stark verletzt gewesen, als er vermutet hatte? Zögernd betastete er seine Seite und suchte nach gebrochenen Rippen. Sie waren aber lediglich etwas gestaucht. Abgesehen von seiner Schwäche fühlte er sich so gesund wie eh und je. Vielleicht hätte er den religiösen Lehren seiner Mutter größere Aufmerksamkeit schenken sollen.

    Als die Männer wieder schwatzten und ihn feierten, bemerkte er die Blicke, die sie ihm zuwarfen. Sie waren voller Respekt und Verehrung, erinnerten sich an das, was er vor dem Großsturm gesagt hatte. Als er nun daran dachte, erkannte Kaladin, dass er damals ein wenig delirierend gewesen war. Es war eine ungeheuer anmaßende Verkündung gewesen, und sie hatte nach einer Prophezeiung geklungen. Wenn die Feuerer das erfuhren …
    Nun, er konnte das Gesagte nicht mehr zurücknehmen. Er musste einfach weitermachen. Du bist bereits am Rande des Abgrunds gewandelt, sagte Kaladin zu sich selbst. Musstest du unbedingt eine noch höhere Klippe ersteigen?
    Ein plötzlicher trauriger Hörnerschall erklang im Lager. Die Brückenmänner verstummten. Das Horn ertönte noch zweimal.
    »Das war doch klar«, sagte Natam.
    »Sind wir im Dienst?«, fragte Kaladin.
    »Ja«, antwortete Moasch.
    »In eine Reihe!«, rief Fels. »Ihr wisst, was zu tun ist! Jetzt zeigen wir Hauptmann Kaladin, dass wir nichts von dem vergessen haben, was er uns beigebracht hat.«
    » Hauptmann Kaladin?«, fragte Kaladin, während sich die Männer aufstellten.
    »Klar, Haken«, meinte Lopen hinter ihm. Er sprach mit einer Schnelligkeit, die schlecht zu seiner nachlässigen, laschen Haltung passte.
    »Sie haben natürlich versucht, Fels zum Brückenführer zu machen, aber wir haben ihn einfach Gruppenführer und dich Hauptmann genannt. Das hat Gaz mächtig wütend gemacht.« Lopen grinste.
    Kaladin nickte. Die Männer waren so fröhlich, aber es fiel ihm schwer, es ihnen gleichzutun.
    Als sie sich um ihre Brücke versammelten, erkannte er allmählich die Quelle seiner Traurigkeit. Seine Männer waren wieder am Ausgangspunkt angelangt. Oder noch schlimmer:
Er war verletzt und geschwächt und hatte den Großprinzen persönlich beleidigt. Sadeas würde es sicher nicht gefallen, wenn er erfuhr, dass Kaladin das Fieber überlebt hatte.
    Die Brückenmänner waren dazu bestimmt, niedergemäht zu werden, einer nach dem anderen. Das Seitentragen war ein Misserfolg gewesen. Er hatte seine Männer nicht gerettet, sondern ihnen nur einen kurzen Aufschub vor der Hinrichtung verschafft.
    Brückenmänner sollen nicht überleben …
    Er ahnte allmählich auch den Grund dafür. Kaladin biss die Zähne zusammen, stieß sich von der Barackenwand ab und ging zu den aufgereihten Brückenmännern, während die einzelnen Unterführer rasch die Westen und Sandalen kontrollierten.
    Fels sah Kaladin an. »Und was hast du jetzt vor?«
    »Ich mache mit«, sagte Kaladin.
    »Und was hättest du einem deiner Männer gesagt, wenn er gerade erst eine Woche Fieber hinter sich hätte?«
    Kaladin zögerte. Ich bin nicht wie die anderen Männer, dachte er und bedauerte den Gedanken sogleich. Er durfte sich nicht als unbesiegbar betrachten. Es wäre eine reine Dummheit gewesen, in seinem geschwächten Zustand mit den Männern zu laufen. »Du hast Recht.«
    »Du kannst mir und Stümmel Wasser tragen helfen«, sagte Lopen. »Wir gehören jetzt zur Mannschaft. Sind bei jedem Lauf dabei.«
    Kaladin nickte. »In Ordnung.«
    Fels sah ihn kritisch an.
    »Wenn ich mich bei der letzten dauerhaften Brücke zu schwach fühle, gehe ich zurück. Das verspreche ich.«
    Widerstrebend nickte Fels. Die Männer begaben sich unter die Brücke, und Kaladin gesellte sich zu Lopen und Dabbid und füllte Wasserschläuche.

    Kaladin stand am Abgrund, hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und

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