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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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beruhten die ursprünglichen Fabriale. Ich hatte angenommen, dass du … aber nein, das ergäbe wirklich keinen Sinn. Das verstehe ich jetzt.«
    »Was?«
    »Ich werde es dir erklären, während ich dich ausbilde«, sagte Jasnah und gab ihr den Zeichenblock zurück. »Du brauchst ein tieferes Grundwissen, bevor du es verstehen kannst. Fürs Erste musst du nur wissen, dass die Fähigkeiten eines jeden Strahlenden an die Sprengsel gebunden waren.«
    »Wartet. Die Strahlenden ? Aber …«
    »Ich werde es dir erklären«, sagte Jasnah. »Aber zuerst müssen wir uns über die Bringer der Leere unterhalten.«
    Schallan nickte. »Ihr glaubt, dass sie zurückkehren werden, nicht wahr?«
    Jasnah sah sie eindringlich an. »Warum sagst du das?«

    »In den Legenden heißt es, dass die Bringer der Leere bereits hundertmal erschienen sind, um die Menschheit zu vernichten«, fuhr Schallan fort. »Ich … ich habe einige Eurer Aufzeichnungen gelesen.«
    »Du hast was ?«
    »Ich hatte nach Einzelheiten über das Seelengießen gesucht«, gestand Schallan.
    Jasnah seufzte. »Nun ja, ich glaube, das ist wohl das geringste deiner Verbrechen.«
    »Ich verstehe es nicht«, sagte Schallan. »Warum gebt Ihr Euch mit diesen Geschichten über Mythen und Schatten ab? Andere Gelehrte – Gelehrte, von denen ich weiß, dass Ihr sie achtet – halten die Bringer der Leere doch für eine Erfindung. Aber Ihr jagt wilden Geschichten von Bauern nach und schreibt sie in Eurem Notizbuch nieder. Warum, Jasnah? Warum glaubt Ihr daran, während Ihr so vieles andere ablehnt, das weitaus wahrscheinlicher klingt?«
    Jasnah betrachtete ihre Aufzeichnungen. »Kennst du den wahren Unterschied zwischen mir und einer Gläubigen, Schallan? «
    Schallan schüttelte den Kopf.
    »Es scheint mir, dass die Religion – in ihrer Essenz – natürliche Ereignisse aufnimmt und ihnen übernatürliche Ursachen zuschreibt. Ich aber suche nach übernatürlichen Ereignissen und bemühe mich, die natürlichen Gründe dafür zu finden. Vielleicht ist das die letzte Trennlinie zwischen Wissenschaft und Religion. Es sind die beiden Seiten einer Spielkarte. «
    »Also … glaubt Ihr …«
    »Die Bringer der Leere hatten eine natürliche, in der wirklichen Welt beheimatete Entsprechung«, sagte Jasnah mit großer Bestimmtheit. »Dessen bin ich mir sicher. Irgendetwas muss der Ursprung dieser Legenden sein.«
    »Und was?«

    Jasnah gab Schallan ein Blatt mit Notizen. »Das ist das Bedeutendste, das ich gefunden habe. Lies es und sag mir, was du davon hältst.«
    Schallan überflog das Blatt. Einige Zitate – oder zumindest deren Aussagen – waren ihr von dem, was sie bereits gelesen hatte, vertraut.
    Plötzlich gefährlich. Wie ein ruhiger Tag, der zu einem Sturm wurde.
    »Sie waren wirklich da«, wiederholte Jasnah.
    Wesen aus Asche und Feuer.
    »Wir haben mit ihnen gekämpft«, sagte Jasnah. »Wir haben so oft gekämpft, dass die Menschen irgendwann nur noch in Metaphern über diese Kreaturen gesprochen haben. Hundert Schlachten – zehnmal hundert …«
    Flamme und Kohle. Haut, so schrecklich. Augen wie Gruben aus Schwärze. Musik, wenn sie töten.
    »Wir haben sie besiegt …«, sagte Jasnah.
    Schallan lief es kalt den Rücken herunter.
    »… aber die Legenden lügen in einer bestimmten Hinsicht«, fuhr Jasnah fort. »Sie behaupten, wir hätten die Bringer der Leere aus Roschar vertrieben oder sie vernichtet. Aber so läuft es mit den Menschen nicht. Wir werfen nichts weg, was wir noch gebrauchen können.«
    Schallan stand auf, ging zum Rand der Loge und blickte zu dem Aufzug hinüber, der von den beiden Bediensteten langsam gesenkt wurde.
    Parscher. Mit schwarzer und roter Haut.
    Asche und Feuer.
    »Sturmvater …«, flüsterte Schallan entsetzt.
    »Wir haben die Bringer der Leere nicht vernichtet«, sagte Jasnah hinter ihr mit gequälter Stimme. »Wir haben sie versklavt .«

37
VERTRAUEN

    V ielleicht machte das kalte Frühlingswetter jetzt allmählich dem Sommer Platz. Nachts war es noch sehr kühl, aber das war gar nicht unangenehm. Kaladin stand auf Dalinar Kholins Sammelplatz und blickte nach Osten über die Zerbrochene Ebene hinweg.
    Seit dem fehlgeschlagenen Verrat und der darauf erfolgten Rettung war Kaladin nervös. Freiheit. Erkauft mit einer Splitterklinge. Das schien ihm unmöglich zu sein. Seine Lebenserfahrung lehrte ihn, eine Falle zu erwarten.
    Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken; Syl saß auf seiner Schulter.
    »Kann ich es wagen, ihm zu

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