Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
Kaladin sofort und ohne Einwände als ihren Führer anerkannt.
Dalinar nickte. »Was glaubst du, wie viele werden mein Angebot einer gefüllten Börse und … der Freiheit annehmen?«
»Eine ziemlich große Zahl aus den anderen Mannschaften. Aber ich wage zu behaupten, dass eine noch größere Zahl das Angebot ausschlagen wird. Brückenmänner denken nicht an Flucht oder Freiheit. Und was meine eigene Mannschaft angeht … ich habe das Gefühl, dass sie genau das tun werden, was ich tue. Wenn ich bleibe, werden sie auch bleiben. Wenn ich gehe, werden sie gehen.«
Dalinar nickte abermals. »Und was wirst du tun?«
»Ich habe mich noch nicht entschieden.«
»Ich habe mit meinen Offizieren gesprochen.« Dalinar zog eine Grimasse. »Mit denen, die überlebt haben. Sie haben gesagt, dass du ihnen Befehle gegeben hast, ebenso wie ein Hellauge. Mein Sohn ist noch immer beleidigt – über die Art, wie du mit ihm geredet hast.«
»Sogar ein Narr hätte gesehen, dass er es nicht schaffen konnte, zu Euch durchzustoßen. Und was die Offiziere angeht, so waren die meisten entweder im Schockzustand oder sogar völlig am Ende. Ich habe ihnen bloß einen kleinen Stoß versetzt.«
»Ich verdanke dir mein Leben«, sagte Dalinar. »Und das meines Sohnes und meiner Männer.«
»Ihr habt Eure Schulden bezahlt.«
»Nein«, sagte Dalinar. »Aber ich habe getan, was ich konnte.« Er sah Kaladin an, als schätze er ihn ab. »Warum ist deine Brückenmannschaft zu uns zurückgekommen? Was war der wirkliche Grund dafür?«
»Warum habt Ihr Eure Splitterklinge aufgegeben?«
Dalinar hielt seinem Blick stand und nickte. »Na gut. Ich habe ein Angebot für dich. Der König und ich, wir werden etwas sehr, sehr Gefährliches tun. Etwas, das alle Kriegslager in Aufregung versetzen wird.«
»Meinen Glückwunsch dazu.«
Dalinar lächelte schwach. »Meine Ehrengarde ist beinahe ausgelöscht worden, und die Männer, die ich noch habe, werden zur Aufstockung der königlichen Garde gebraucht. In letzter Zeit kann ich kaum mehr jemandem vertrauen. Ich brauche aber einen, der mich und meine Familie beschützt. Ich wünsche, dass du und deine Männer das erledigen.«
»Ihr wollt eine Horde Brückenmänner als Leibwächter haben?« »Nur die Besten von ihnen«, sagte Dalinar. »Die aus deiner Mannschaft – diejenigen, die du selbst ausgebildet hast. Den Rest will ich in meine Armee eingliedern. Ich habe gehört, wie gut deine Männer gekämpft haben. Du hast sie ohne Sadeas’ Wissen zu Soldaten gemacht, und gleichzeitig habt ihr an den Brückenläufen teilgenommen. Ich wüsste gern, was du unter besseren Umständen leisten kannst.« Dalinar wandte sich ab und blickte nach Norden – in Richtung von Sadeas’ Kriegslager. »Meine Armee ist verbraucht. Ich werde jeden Mann benötigen, den ich bekommen kann. Aber jeder, den ich rekrutiere, ist erst einmal verdächtig. Sadeas wird versuchen, Spione in unser Lager zu schicken. Und Verräter. Und Mörder. Elhokar glaubt, wir halten keine Woche durch.«
»Sturmvater«, sagte Kaladin. »Was habt Ihr denn vor?«
»Ich werde ihnen ihr Spielzeug wegnehmen und erwarte, dass sie wie die Kinder darauf reagieren.«
»Aber diese Kinder haben Armeen und Splitterpanzer.«
»Leider.«
»Und davor soll ich Euch schützen?«
»Ja .«
Keine Ausflüchte. Geradeheraus. Dafür gebührte ihm Hochachtung.
»Ich werde Brücke Vier aufstocken, damit sie zu Eurer Ehrengarde werden kann«, sagte Kaladin. »und den Rest werde ich zu einer Speermänner-Einheit ausbilden. Die Mitglieder der Ehrengarde werden angemessen bezahlt.« Für gewöhnlich erhielt die persönliche Garde eines Hellauges das Dreifache eines gewöhnlichen Speermannes.
»Selbstverständlich.«
»Und ich brauche Platz für die Ausbildung«, sagte Kaladin. »Und das volle Recht der Anwerbung von den Quartiermeistern. Ich werde die Schulung meiner Männer selbst in die Hand nehmen, und wir ernennen unsere eigenen Sergeanten und Gruppenführer. Wir gehorchen keinem anderen Hellauge als Euch selbst, Euren Söhnen und dem König.«
Dalinar hob eine Braue. »Das Letzte ist allerdings ein wenig … unüblich.«
»Wollt Ihr nun, dass wir Euch und Eure Familie schützen?«, fragte Kaladin. »Vor den anderen Großfürsten und ihren Mördern, die Eure Armee und Eure Offiziere möglicherweise unterwandern? Deswegen darf ich doch nicht zulassen, dass mich jedes Hellauge im Lager herumschickt, oder?«
»Du hast Recht«, sagte Dalinar. »Aber damit würde ich
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