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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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schwarzen Haare wurden von zwei roten Bändern zusammengehalten. Ihr Kleid war das einer Helläugigen, aber die Ärmel waren so kurz, dass die Schutzhand entblößt blieb. Sie war eine Kurtisane.
    Der Offizier fluchte weiter, während er sich seinen Umhang überwarf. Er knöpfte ihn nicht zu. Stattdessen trat er der Hure in den Bauch. Sie keuchte auf, Schmerzsprengsel stiegen aus dem Boden und sammelten sich um sie herum. Niemand auf der Straße blieb stehen; alle eilten weiter, hielten die Köpfe gesenkt.
    Kaladin knurrte, sprang auf die Straße und drückte sich an einer Soldatengruppe vorbei. Dann blieb er stehen. Drei Männer
in Blau lösten sich aus der Menge und schritten zwischen die gestürzte Frau und den Offizier in Grün. Nur einer von ihnen war ein Hellauge, und auf den Schultern trug er goldene Knoten. Er war von hohem Rang, möglicherweise aus dem zweiten oder dritten Dahn. Diese Männer mit ihren gebügelten blauen Mänteln stammten offensichtlich nicht aus Sadeas’ Armee.
    Sadeas’ Offizier hielt inne. Der Offizier in Blau legte die Hand auf den Griff seines Schwertes. Die anderen beiden trugen feine Hellebarden mit gleißenden halbmondförmigen Schneiden.
    Eine in Grün gekleidete Gruppe von Soldaten trat aus der Menge und umgab die Männer in Blau. Eine Spannung lag in der Luft, und Kaladin bemerkte, dass sich die Straße, die noch vor wenigen Augenblicken überfüllt gewesen war, nun schnell leerte. Er war der Einzige, der die drei Männer in Blau, die jetzt von sieben Soldaten in Grün umzingelt waren, weiterhin beobachtete. Die Frau lag noch auf dem Boden und jammerte. Sie zog sich am Bein eines Offiziers in Blau hoch.
    Der Mann, der sie getreten hatte – ein Rohling mit dichten Brauen und einem schwarzen, ungekämmten Haarschopf –, wollte gerade die rechte Seite seines Umhangs zuknöpfen. »Ihr gehört nicht hierher, Freunde. Offenbar seid ihr ins falsche Lager spaziert.«
    »Wir halten uns rechtmäßig hier auf«, sagte der Offizier in Blau. Er hatte hellgoldenes Haar, das von Alethi-Schwarz durchsetzt war, und ein hübsches Gesicht. Er streckte die Hand aus, als wollte er sie Sadeas’ Offizier reichen. »Was du auch immer für Schwierigkeiten mit dieser Frau hast, ich bin mir sicher, dass sie ohne Wut oder Gewalt aus der Welt geschafft werden können.«
    Kaladin wich unter die Traufe zurück, wo Syl verschwunden war.
    »Sie ist eine Hure«, sagte Sadeas’ Soldat.

    »Das sehe ich«, erwiderte der Mann in Blau und hielt die Hand weiterhin ausgestreckt.
    Der Offizier in Grün spuckte darauf.
    »Ich verstehe«, sagte der Blonde. Er zog die Hand zurück. Zuckende Nebelschwaden bildeten sich in der Luft und verdichteten sich in seinen Händen, die er nun drohend ausstreckte. Ein großes Schwert erschien, das so lang wie ein ganzer Mann war und sich aus den Nebelschwaden zu bilden schien.
    Kaltes Wasser kondensierte an der schimmernden Klinge und tropfte herunter. Sie war lang, wunderschön, gekräuselt wie ein Aal und lief in einer gebogenen Spitze zusammen. An der stumpfen Seite waren zarte Grate zu sehen, die wie Kristallformationen wirkten.
    Sadeas’ Offizier wich zurück, lief auf das Gebäude zu und stolperte im Schock über die Treppenstufen. Die Soldaten in Grün zerstreuten sich. Der Offizier brüllte ihnen Flüche hinterher, wie Kaladin sie noch nie zuvor gehört hatte, aber keiner kam zurück und half ihm. Mit einem letzten bösen Blick taumelte er die Stufen hinauf und verschwand im Haus.
    Die Tür wurde zugeschlagen, und nun war es unheimlich still auf der Straße, auf der sich neben der Kurtisane und den Soldaten in Blau nur noch Kaladin befand. Der Splitterträger warf ihm einen raschen Blick zu, betrachtete ihn aber offenbar nicht als Bedrohung. Der Mann drehte sich um und rammte sein Schwert in die Steine. Die Klinge sank in den Fels ein und blieb dort stecken, während der Griff gen Himmel zeigte.
    Dann reichte der junge Splitterträger der gestürzten Hure seine Hand. »Darf ich der Neugier halber fragen, was du ihm angetan hast?«
    Zögernd ergriff sie seine Hand, und er zog sie auf die Beine. »Er wollte mir kein Geld geben und hat behauptet, sein Ruf sei für mich Bezahlung genug.« Sie zog eine Grimasse. »Zum ersten
Mal hat er mich getreten, als ich eine Bemerkung über seinen angeblichen Ruf gemacht habe. Das war offenbar nicht das, weswegen er sich für berühmt hält.«
    Der Hellherr kicherte. »Ich schlage vor, dass du dich von jetzt an immer zuerst bezahlen

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