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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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hatte den Fuß dagegen gestemmt. Sein Speer lehnte neben ihm.
    Der Stein brach das Licht in viele verschiedene Farben, je nachdem in welche Richtung Kaladin ihn hielt. Die wundervollen Miniaturkristalle schimmerten wie die Edelsteinstädte aus den Legenden.
    Um ihn herum bereitete sich Großmarschall Amarams Armee auf die Schlacht vor. Sechstausend Mann schärften ihre Speere und zogen die Lederrüstungen an. Das Schlachtfeld lag nicht weit entfernt, und da keine Großstürme erwartet wurden, hatte die Armee die Nacht in den Zelten verbracht.
    Es war fast vier Jahre her, seit er sich in jener Regennacht Amarams Armee angeschlossen hatte. Vier Jahre. Eine Ewigkeit.
    Soldaten eilten hierhin und dorthin. Einige hoben die Hand und grüßten Kaladin. Er nickte ihnen zu, steckte den Stein in die Tasche, verschränkte die Arme und wartete. Nicht weit von ihm entfernt flatterte bereits Amarams Standarte, ein
rotes Feld mit dunkelgrünem Glyphenpaar, das wie ein Weißdorn mit aufgerichteten Stoßzähnen aussah. Merem und Khakh. Ehre und Entschlossenheit. Das Banner hing vor der aufgehenden Sonne; allmählich wich die Kälte des Morgens der willkommenen Wärme des Mittags.
    Kaladin drehte sich um und blickte nach Osten – in Richtung seiner Heimat, in die er nie wieder zurückkehren konnte. Sein Kriegsdienst endete in wenigen Wochen, aber er würde ihn verlängern. Seinen Eltern konnte er nicht mehr gegenübertreten, da er sein Versprechen, Tien zu beschützen, nicht eingehalten hatte.
    Ein schwerer dunkeläugiger Soldat stapfte auf ihn zu. Er trug seine Axt auf dem Rücken und hatte weiße Knoten auf den Schultern. Die keineswegs übliche Waffe war das Privileg eines Gruppenführers. Gare hatte fleischige Unterarme und einen dichten schwarzen Bart, allerdings hatte er einen großen Teil der Kopfhaut auf der rechten Schädelseite verloren. Zwei seiner Sergeanten, Nalem und Korabet, folgten ihm.
    »Kaladin«, sagte Gare. »Sturmvater, Mann! Warum plagst du mich? Und das an einem Schlachtentag!«
    »Ich weiß sehr wohl, was vor uns liegt, Gare«, sagte Kaladin und hielt die Arme weiterhin verschränkt. Mehrere Kompanien sammelten sich bereits und bildeten Kampfformationen. Dallet würde Kaladins eigene Einheit aufstellen. Es war entschieden worden, dass sie an der Front marschierten. Ihr Feind, ein Hellauge namens Hallaw, liebte lange Schlagabtausche. Sie hatten schon mehrfach gegen seine Männer gekämpft. Einer dieser Kämpfe hatte sich in Kaladins Geist und Seele eingebrannt.
    Er war in Amarams Armee eingetreten, weil er erwartet hatte, dass er bei der Verteidigung der Alethi-Grenzen mithelfen werde. Und er hatte sie verteidigt. Gegen einen anderen Alethi. Kleinere Herrscher versuchten immer wieder, sich Stücke von Großprinz Sadeas’ Land einzuverleiben. Gelegentlich
versuchte auch Amarams Armee, Ländereien anderer Großprinzen zu erobern – also Länder, von denen Amaram behauptete, sie gehörten Sadeas und seien ihm vor vielen Jahren gestohlen worden. Kaladin wusste nicht, was er davon halten sollte. Von allen Hellaugen war Amaram der Einzige, dem er vertraute. Aber es hatte den Anschein, dass sie dasselbe taten wie die Armeen, gegen die sie kämpften.
    »Kaladin?«, fragte Gare ungeduldig.
    »Du verfügst über etwas, das ich haben möchte«, sagte Kaladin. »Einen neuen Rekruten, den du erst gestern bekommen hast. Galan sagt, dass er Cenn heißt.«
    Gare sah finster drein. »Soll ich dieses Spiel jetzt etwa mit dir spielen? Wir unterhalten uns nach der Schlacht darüber. Wenn der Junge überlebt, kannst du ihn vielleicht bekommen. « Er drehte sich um und ging; seine Spießgesellen folgten ihm.
    Kaladin richtete sich auf und ergriff seinen Speer. Diese Bewegung führte dazu, dass Gare erstarrte.
    »Es wird dich nicht in Schwierigkeiten bringen«, sagte Kaladin gelassen. »Schick den Jungen einfach zu meiner Einheit. Nimm dein Geld und sei ruhig.« Er holte einen Beutel mit Kugeln hervor.
    »Vielleicht will ich ihn dir ja gar nicht verkaufen«, sagte Gare und drehte sich wieder um.
    »Du verkaufst ihn mir auch nicht. Du überstellst ihn mir.«
    Gare warf einen Blick auf den Beutel. »Vielleicht gefällt mir einfach nur nicht, dass jeder genau das tut, was du ihm sagst. Es ist mir gleich, wie gut du mit dem Speer bist. Meine Einheit gehört mir.«
    »Ich werde dir nicht mehr geben, Gare«, sagte Kaladin und warf den Beutel zu Boden. Die Kugeln klirrten. »Wir wissen doch beide, dass der Junge wertlos für dich ist. Er

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