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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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den Kopf schräg.
    »Du suchst nach der Wahrheit«, sagte Jasnah, »aber du hältst dich auch an deinem Glauben fest. Das ist bewundernswert. Besuche das Devotarium der Aufrichtigkeit. Es ist zwar eines der kleinsten Devotarien, aber dieses Buch ist dabei die Richtschnur. «
    »Ein Buch mit leeren Seiten?«
    »Allerdings. Sie beten den Allmächtigen an, werden aber von dem Glauben geleitet, dass es immer noch weitere Antworten geben werde. Das Buch kann nicht vollgeschrieben werden, denn es gibt darüber hinaus immer noch etwas zu lernen. Dieses Devotarium ist ein Ort, an dem man niemals für Fragen bestraft wird, nicht einmal für solche, die die Glaubenssätze des Vorinismus anzweifeln.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann dir ihre Anhänger nicht besser nahebringen. Du solltest sie in Vedenar finden können, aber hier in Kharbranth gibt es sie nicht.«
    »Ich …« Schallan verstummte, als sie bemerkte, wie liebevoll Jasnahs Hand auf dem Buch ruhte. Für sie war es sehr wertvoll. »Ich hätte nie erwartet, dass es Feuerer gibt, die bereit sind, ihren eigenen Glauben infrage zu stellen.«
    Jasnah hob eine Braue. »Du findest weise Menschen in jeder Religion, Schallan, und gute Menschen in jeder Nation. Diejenigen,
die wirklich nach der Weisheit suchen, erkennen den Wert der anderen an, mit denen sie nicht übereinstimmen, und sie lernen von jenen, die sie aufklären wollen. Alle anderen – Häretiker, Vorinisten, Ysperisten oder Maakianer – sind gleichermaßen engstirnig.« Sie nahm die Hand von dem Buch und machte eine Bewegung, als wolle sie aufstehen.
    »Er hat Unrecht«, sagte Schallan plötzlich, als ihr eine Erkenntnis kam.
    Jasnah drehte sich zu ihr um.
    »Kabsal«, sagte Schallan und errötete. »Er sagt, Ihr forscht darum über die Bringer der Leere, weil Ihr beweisen wollt, dass der Vorinismus falsch ist.«
    Jasnah schnaubte verächtlich. »Ich würde doch nicht vier Jahre meines Lebens einem so unwichtigen Ziel widmen. Es ist ganz dumm, etwas Negatives beweisen zu wollen. Sollen die Vorinisten doch glauben, was sie wollen. Die Weisen unter ihnen werden Trost und Güte in ihrem Glauben finden, und die Narren werden Narren bleiben, gleichgültig was sie glauben.«
    Schallan runzelte die Stirn. Warum untersuchte Jasnah denn dann die Bringer der Leere?
    »Ah. Wenn man vom Sturm redet, tobt er auch schon los«, sagte Jasnah und wandte sich zur Tür des Zimmers um.
    Schallan erkannte, dass Kabsal soeben eingetreten war. Er trug wie gewöhnlich seine graue Robe. Leise sprach er mit einer Krankenschwester, die auf den Korb zeigte, den er in der Hand hielt. Schließlich warf die Krankenschwester die Hände hoch, ging fort und ließ Kabsal triumphierend zurück. »Endlich! «, sagte er zu Schallan. »Die alte Mungam kann eine richtige Tyrannin sein.«
    »Mungam?«, fragte Schallan.
    »Die Feuerin, die hier das Sagen hat«, erklärte Kabsal. »Ich hätte sofort hereingelassen werden sollen. Schließlich weiß ich genau, was Ihr braucht, damit Ihr Euch besser fühlt.«
Er holte ein Töpfchen mit Marmelade heraus und lächelte breit.
    Jasnah blieb auf ihrem Hocker sitzen und sah Kabsal über das Bett hinweg an. »Ich hatte geglaubt, dass du Schallan ein wenig Raum ließest, zumal es doch deine Aufmerksamkeiten waren, die sie in die Angst getrieben haben«, bemerkte sie trocken.
    Kabsal errötete. Er sah Schallan an, und sie erkannte das Flehen in seinen Augen.
    »Das wart Ihr nicht, Kabsal«, sagte Schallan. »Ich … ich war einfach noch nicht bereit für ein Leben so fern von meiner Familie. Ich weiß noch immer nicht, was mich eigentlich überkommen hat. So etwas habe ich noch nie zuvor getan.«
    Er lächelte und zog sich einen Hocker heran. »Ich glaube, es ist die fehlende Farbe an diesen Orten, die die Menschen so lange krank macht«, sagte er. »Dies – und der Mangel an gutem Essen.« Er blinzelte und hielt Schallan das Glas mit der Marmelade entgegen. Sie hatte eine dunkelrote Farbe. »Erdbeere.«
    »Davon habe ich nie zuvor gehört«, sagte Schallan.
    »Das ist eine äußerst seltene Frucht«, erklärte Jasnah und griff nach dem Glas. »Wie die meisten Pflanzen in Schinovar wächst sie nicht an anderen Orten.«
    Kabsal sah überrascht zu, wie Jasnah den Deckel abschraubte und den Finger in das Glas tunkte. Sie zögerte kurz, hielt sich dann ein wenig Marmelade unter die Nase und roch daran.
    »Ich war der Meinung, dass Ihr keine Marmelade mögt, Hellheit Jasnah«, sagte Kabsal.
    »Das stimmt auch«,

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