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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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erwiderte Jasnah. »Ich war nur auf den Geruch neugierig. Ich habe gehört, dass Erdbeeren einen unverwechselbaren Duft haben sollen.« Dann drehte sie den Deckel wieder zu und wischte sich den Finger an ihrem Taschentuch ab.
    »Ich habe auch Brot mitgebracht«, sagte Kabsal und zog einen kleinen, lockeren Laib hervor. »Es ist freundlich von Euch,
mir nicht die Schuld zu geben, Schallan, aber ich sehe ein, dass meine Aufmerksamkeiten zu dreist gewesen sind. Ich dachte, vielleicht bringe ich dies hier mit und …«
    »Und was?«, fragte Jasnah. »Willst du dich damit von aller Schuld reinwaschen? Willst du sagen: Tut mir leid, dass ich dich fast in den Selbstmord getrieben hätte. Aber hier ist etwas Brot. «
    Er errötete und blickte zu Boden.
    »Natürlich möchte ich etwas von dem Brot«, sagte Schallan und warf Jasnah einen bösen Blick zu. »Und sie würde es auch gern probieren. Das ist sehr freundlich von Euch, Kabsal.« Sie nahm das Brot entgegen, brach ein Stück für Kabsal ab, dann eines für sich selbst und schließlich eines für Jasnah.
    »Nein«, wehrte sich Jasnah, »vielen Dank.«
    »Jasnah«, sagte Schallan, »würdet Ihr es bitte wenigstens probieren? « Es ärgerte sie, dass die beiden so schlecht miteinander auskamen.
    Die ältere Frau seufzte. »Also gut.« Sie nahm das Brot und hielt es in der Hand, während Schallan und Kabsal aßen. Es war feucht und köstlich, aber Jasnah zog eine Grimasse, als sie es sich in den Mund steckte und darauf herumkaute.
    »Ihr solltet von der Marmelade kosten«, sagte Kabsal zu Schallan. »Erdbeermarmelade ist wirklich schwer zu finden. Ich musste eine Menge Nachforschungen anstellen.«
    »Zweifellos hast du die Kaufleute mit dem Geld des Königs bestochen«, bemerkte Jasnah.
    Kabsal seufzte. »Hellheit Jasnah, ich habe begriffen, dass Ihr mich nicht mögt, aber ich arbeite hart daran, trotzdem freundlich zu sein. Könntet Ihr vielleicht wenigstens so tun, als würdet Ihr das anerkennen?«
    Jasnah sah Schallan an und dachte vermutlich an Kabsals Behauptung, sie wolle den Vorinismus zu Fall bringen. Sie entschuldigte sich zwar nicht, gab aber auch keine Widerworte.
    Wenigstens etwas, dachte Schallan.

    »Die Marmelade, Schallan«, sagte Kabsal und gab ihr noch eine Scheibe Brot.
    »Ja, natürlich.« Sie drehte den Deckel ab, hielt das Glas zwischen den Knien und arbeitete mit ihrer Freihand.
    »Ich vermute, Ihr habt Euer Schiff verpasst«, sagte Kabsal.
    »Ja.«
    »Wie bitte?«, fragte Jasnah.
    Schallan zuckte zusammen. »Ich hatte vor abzureisen, Hellheit. Es tut mir leid. Ich hätte es Euch längst schon sagen müssen. «
    Jasnah lehnte sich zurück. »Das wäre in Anbetracht der Lage wohl das Mindeste gewesen.«
    »Wie ist die Marmelade?«, bedrängte Kabsal sie noch einmal.
    Schallan runzelte die Stirn. Warum beharrte er nur so darauf? Sie hatte den Deckel inzwischen abgenommen, schnupperte am Inhalt und wich zurück. »Das riecht ja schrecklich! Das soll Marmelade sein?« Es roch wie eine Mischung aus Essig und Schleim.
    »Warum?«, fragte Kabsal beunruhigt. Er nahm das Glas, roch ebenfalls daran und wich dann angeekelt davor zurück.
    »Offenbar hast du ein schlechtes Glas erwischt«, meinte Jasnah. »Sollte es nicht so riechen?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Kabsal. Er zögerte, dann steckte er aber doch den Finger in die Marmelade und schob sich eine große Portion in den Mund.
    »Kabsal!«, rief Schallan. »Das ist ja widerlich!«
    Er hustete, zwang sich aber, den Bissen herunterzuschlucken. »Nein, eigentlich schmeckt es gar nicht so schlecht. Ihr solltet es doch versuchen.«
    »Was?«
    »Wirklich«, sagte er und drückte ihr das Glas wieder in die Hand. »Ich habe es doch nur für Euch besorgt. Und jetzt stellt es sich als so schrecklich heraus.«
    »Das probiere ich nicht, Kabsal!«

    Er zögerte, als werde er darüber nachdenken, ihr die Marmelade mit Gewalt zu verabreichen. Warum verhielt er sich nur so merkwürdig? Er hob die Hand an den Kopf, stand auf und taumelte weg vom Bett.
    Dann hastete er in Richtung Tür. Er schaffte den halben Weg, bevor er auf dem Boden zusammenbrach. Nun wirkte er benommen und schwach, sein Körper rutschte ein wenig über den glatten, sauberen Steinboden.
    »Kabsal!«, rief Schallan, sprang aus dem Bett und eilte in ihrer weißen Robe an seine Seite. Er zitterte. Und … und …
    Und sie zitterte ebenfalls. Der ganze Raum drehte sich. Plötzlich fühlte sie sich sehr, sehr müde. Sie versuchte aufzustehen, rutschte aber

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