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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wenig Schutz – und es war unmöglich, Wagen oder andere Hilfsmittel mit in die Klüfte zu nehmen. Er hatte gehört, dass die größte Gefahr jedoch in den Parschendi-Patrouillen bestand. Sie hatten schon Dutzende von Forschergruppen aufgespürt und umgebracht.

    »Kaladin?«, fragte Teft, der rasch zu ihm aufschloss und dabei durch eine Lache stapfte, in der leere Kremling-Panzer schwammen. »Alles in Ordnung?«
    »Bestens.«
    »Du siehst so gedankenvoll aus.«
    »Eher frühstücksvoll«, gab Kaladin zurück. »Heute Morgen war der Haferbrei außerordentlich üppig.«
    Teft lächelte. »Ich habe dich nie für besonders schlagfertig gehalten.«
    »Früher war ich das aber. Das habe ich von meiner Mutter. Man konnte ihr nie etwas sagen, ohne dass sie einem das Wort im Munde herumgedreht hat.«
    Teft nickte. Schweigend gingen sie für eine Weile nebeneinander her. Hinter ihnen lachten die Brückenmänner, als Dunni eine Geschichte über das erste Mädchen erzählte, das er je geküsst hatte.
    »Mein Sohn«, sagte Teft, »hast du dich in der letzten Zeit vielleicht komisch gefühlt?«
    »Komisch? Wie komisch?«
    »Ich weiß nicht. War irgendetwas … seltsam?« Er hustete. »Zum Beispiel seltsame Kraftschübe? Oder das Gefühl, leicht zu sein?«
    »Was für ein Gefühl?«
    »Leicht zu sein. Zu schweben. Ein Gefühl der Benommenheit im Kopf. Verdammt, Junge, ich will doch bloß wissen, ob du noch krank bist. Dieser Großsturm hat dich ganz schön durchgeprügelt.«
    »Es geht mir gut«, versicherte Kaladin. »Sogar bemerkenswert gut.«
    »Komisch, nicht wahr?«
    Es war tatsächlich komisch. Dieser Umstand nährte die nagende Sorge, er könnte tatsächlich mit einem Fluch belegt worden sein, so wie es angeblich mit denjenigen geschah, die bei der Alten Magie Zuflucht suchten. Es gab Geschichten über
böse Menschen, die unsterblich geworden waren und immer wieder gefoltert wurden – so wie Extes, dem jeden Tag aufs Neue der Arm abgerissen wurde, weil er den Bringern der Leere seinen Sohn geopfert hatte – im Austausch für das Wissen um seinen genauen Todestag. Es war zwar nur eine Geschichte, aber irgendwo hatten diese Geschichten schließlich ihren Ursprung.
    Kaladin überlebte, während alle anderen starben. War dies das Werk eines Verdammnissprengsels, das wie ein Windsprengsel mit ihm spielte, aber unendlich viel bösartiger war? Sollte er glauben, dass er Gutes tun konnte, während alle, denen er zu helfen versuchte, unweigerlich den Tod fanden? Angeblich gab es Tausende von Sprengselarten, und viele von ihnen waren nie gesehen worden und vermutlich gar nicht bekannt. Syl folgte ihm. Tat vielleicht gerade ein böses Sprengsel das Gleiche?
    Das war ein sehr beunruhigender Gedanke.
    Aberglaube ist nutzlos, sagte er nachdrücklich zu sich selbst. Wenn du zu viel über solche Dinge nachdenkst, wirst du wie Durk enden und behaupten, dass du in jeder Schlacht deine Glücksstiefel tragen musst.
    Vor ihnen gabelte sich die Kluft und umschloss ein hoch aufragendes Plateau. Kaladin drehte sich zu den Brückenmännern um. »Dieser Ort ist so gut wie jeder andere.« Die Brückenmänner blieben stehen und drängten sich aneinander. Er bemerkte die Erregung und Anspannung in ihren Augen.
    Er hatte sich auch einmal so gefühlt, bevor er die Schmerzen und Wunden der Ausbildung kennengelernt hatte. Seltsamerweise war Kaladin jetzt aber enttäuschter vom Speer und hatte gleichzeitig mehr Ehrfurcht vor ihm als zu seiner Jugendzeit. Er liebte die Konzentration und das Gefühl der Gewissheit, wenn er kämpfte. Aber das hatte diejenigen, die ihm gefolgt waren, nicht gerettet.
    Und so war er zwar ehrfürchtig, aber auch enttäuscht.

    »An dieser Stelle sollte ich euch eigentlich sagen, was für ein armseliger Haufen ihr seid«, sagte Kaladin zu den Männern. »So habe ich es immer erfahren. Der Ausbildungsoffizier sagt den Rekruten erst einmal, dass sie nichts als Dreck sind. Er betont ihre Schwäche, kämpft vielleicht sogar mit einigen von ihnen und wirft sie auf den Rücken, um ihnen Demut beizubringen. So habe ich es manchmal auch selbst gemacht, wenn ich neue Speermänner ausgebildet habe.«
    Kaladin schüttelte den Kopf. »Aber heute machen wir es anders. Ihr Männer müsst euch nicht erniedrigen. Ihr träumt nicht vom Ruhm. Ihr träumt vom Überleben. Und vor allem seid ihr nicht die traurige, unvorbereitete Gruppe von Rekruten, mit denen sich die meisten Offiziere herumschlagen müssen. Ihr seid hart im Nehmen. Ich habe

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