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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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aber diese Stelle befindet sich in Zeile 482 – für den Fall, dass ich sie einmal schnell wiederfinden muss.
    S challan erwachte in einem kleinen weißen Zimmer.
    Sie setzte sich auf und fühlte sich seltsam gesund. Das helle Sonnenlicht beleuchtete die hauchzarten weißen Blenden vor dem Fenster und drang durch den Stoff in den Raum. Schallan runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Eigentlich sollte sie von Kopf bis Fuß verbrannt sein, und die Haut sollte von ihr abfallen. Aber das war nur eine Erinnerung. Sie hatte noch die Schnittwunde am Arm, sonst aber fühlte sie sich vollkommen wohl.
    Etwas raschelte. Sie drehte sich um und sah, wie eine Krankenschwester in den Korridor vor dem Zimmer eilte. Die Frau hatte vermutlich gesehen, wie Schallan sich aufgerichtet hatte, und überbrachte nun irgendjemandem diese Neuigkeit.
    Ich bin noch im Krankenhaus, dachte Schallan. Man hat mich in ein Privatzimmer gebracht.

    Ein Soldat warf einen Blick hinein und betrachtete Schallan. Offenbar wurde das Zimmer bewacht.
    »Was ist passiert?«, rief sie ihm zu. »Ich bin vergiftet worden, nicht wahr?« Plötzlich geriet sie in Panik. »Kabsal! Geht es ihm gut?«
    Der Wächter kehrte auf seinen Posten zurück. Schallan machte sich daran, aus dem Bett zu klettern, und sofort schaute er wieder herein und schenkte ihr einen grimmigen Blick. Sie schrie kurz auf, zog sich das Laken vor die Brust und lehnte sich wieder zurück. Sie trug noch das Krankenhauskleid, das wie eine flauschige Baderobe wirkte.
    Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Warum war sie …
    Der Seelengießer!, dachte sie. Ich habe ihn Jasnah zurückgegeben.
    Die nächste halbe Stunde war eine der schlimmsten in Schallans Leben. Immer wieder wurde sie von dem Wächter angestarrt, dabei wurde ihr übel. Was war geschehen?
    Endlich erschien Jasnah am anderen Ende des Ganges. Nun trug sie ein anderes Kleid; es war schwarz und hatte hellgraue Streifen. Wie ein Pfeil rannte sie auf das Zimmer zu und warf dem Wächter nur ein einziges Wort entgegen, während sie den Raum betrat. Der Mann eilte davon; seine Stiefel klapperten lauter über den Steinfußboden als Jasnahs Schuhe.
    Jasnah betrat das Zimmer. Sie machte Schallan zunächst keine Vorwürfe, doch ihr Blick war so feindselig, dass sich Schallan am liebsten unter dem Laken versteckt hätte. Nein. Sie wollte sogar unter das Bett kriechen, ein Loch in den Fußboden graben und so viel Stein wie möglich zwischen sich und diese Augen bringen.
    Stattdessen entschloss sie sich, verschämt nach unten zu sehen.
    »Es war klug von dir, den Seelengießer zurückzugeben«, sagte Jasnah mit einer Stimme wie Eis. »Er hat dir das Leben gerettet. Ich habe dir das Leben gerettet.«

    »Danke«, flüsterte Schallan.
    »Mit wem arbeitest du zusammen? Welches Devotarium hat dich bestochen, damit du das Fabrial stiehlst?«
    »Keines, Hellheit. Ich habe es aus eigenem Antrieb gestohlen.«
    »Es nützt dir nichts, wenn du sie schützt. Am Ende wirst du mir doch die Wahrheit sagen.«
    »Es ist aber die Wahrheit«, entgegnete Schallan, hob den Blick und verspürte eine Regung des Trotzes. »Das ist der Grund, warum ich Euer Mündel werden wollte. Ich wollte Euren Seelengießer stehlen.«
    »Ja, aber für wen?«
    »Für mich «, antwortete Schallan. »Ist es denn so schwer zu glauben, dass ich etwas nur für mich tun könnte? Bin ich eine so große Versagerin, dass Ihr Euch bloß vorstellen könnt, ich sei benutzt oder betrogen worden?«
    »Du hast keinen Grund, die Stimme gegen mich zu erheben, Kind«, sagte Jasnah ruhig. »Und du hast jeden Grund, dich an deinen Platz zu erinnern.«
    Schallan senkte wieder den Blick.
    Jasnah schwieg für eine Weile. Schließlich seufzte sie auf. »Was hast du dir bloß dabei gedacht, mein Kind?«
    »Mein Vater ist tot.«
    »Ach ja?«
    »Er war nicht sehr beliebt, Hellheit. Er war sogar verhasst – und unsere Familie steckt tief in Schulden. Meine Brüder versuchen, die Fassade aufrechtzuerhalten, indem sie so tun, als würde unser Vater noch leben. Aber …« Durfte sie es wagen, Jasnah zu erzählen, dass ihr Vater einen Seelengießer besessen hatte? Es würde Schallans Tat nicht entschuldigen und könnte ihre Familie in noch größere Schwierigkeiten bringen. »Wir brauchen etwas. Einen Vorteil. Einen Weg, um schnell Geld zu verdienen oder Geld zu erschaffen .«
    Jasnah schwieg zunächst. Als sie dann endlich etwas sagte, klang sie beinahe belustigt. »Du hast also geglaubt, eure Rettung
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