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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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aber nicht zu weit – auseinander, drehte sich zur Seite und beugte die Knie. »Narb, versuch mich nach hinten zu stoßen.«
    »Was?«
    »Versuch mich aus dem Gleichgewicht zu bringen«, sagte Kaladin. »Bring mich ins Taumeln.«
    Narb zuckte die Schultern und trat vor. Er versuchte Kaladin zurückzustoßen, aber Kaladin drückte Narbs Hände mit einer raschen Drehung aus dem Handgelenk beiseite. Narb
fluchte und versuchte es noch einmal, aber nun ergriff Kaladin ihn am Arm und warf ihn zurück, sodass Narb es war, der das Gleichgewicht verlor.
    »Drehy, komm und hilf ihm«, sagte Kaladin. »Moasch, du auch. Versucht mich umzustoßen.«
    Die anderen beiden gesellten sich zu Narb. Kaladin wich den Angriffen mit dem Oberkörper aus, blieb dabei stehen und griff seinerseits an. Er packte Drehys Arm und riss ihn nach vorn, wobei Drehy fast gestolpert wäre. Dann warf er sich Narbs Schulterangriff entgegen, lenkte den Schwung des Mannes ab und schleuderte ihn rückwärts. Er beugte sich zurück, als Moasch ihn ergreifen wollte, und so verlor Moasch das Gleichgewicht.
    Kaladin blieb völlig unbeeindruckt, schwankte zwischen den Angreifern hin und her und behielt die Balance, indem er die Knie beugte oder streckte. »Der Kampf beginnt in den Beinen«, sagte er, während er einem weiteren Angriff auswich. »Es ist gleichgültig, wie schnell ihr schlagen und stechen könnt. Wenn euer Gegner euch zum Stolpern bringt, habt ihr schon verloren. Und das bedeutet, dass ihr sterben werdet.«
    Einige der Brückenmänner versuchten Kaladins Haltung nachzuahmen und kauerten sich nieder. Narb, Drehy und Moasch beschlossen nun, einen gemeinsamen Angriff zu führen und Kaladin von den Beinen zu stoßen. Kaladin hob die Hand. »Gut gemacht, ihr drei.« Er bedeutete ihnen, sie sollten sich zu den anderen stellen. Widerstrebend brachen sie ihren Angriff ab.
    »Ich werde euch jetzt in Paare einteilen«, sagte Kaladin. »Wir werden den ganzen heutigen Tag – und vielleicht auch jeden anderen Tag in diesen Wochen – damit verbringen, die Standhaltung zu üben. Wir werden üben, sie einzunehmen. Wir werden üben, im Augenblick der Gefahr nicht zu erstarren. Und wir werden lernen, das Gleichgewicht zu behalten. Das wird zwar einige Zeit dauern, aber ich verspreche euch,
dass ihr danach wesentlich schneller und gefährlicher sein werdet, selbst wenn es zuerst so aussehen mag, als würdet ihr nur herumstehen.«
    Die Männer nickten.
    »Teft«, sagte Kaladin, »teil sie nach Größe und Gewicht ein und bring ihnen dann die Grundhaltung mit nach vorn gerichtetem Speer bei.«
    »Jawoll!«, bellte Teft. Dann erstarrte er, da er begriff, was er soeben von sich preisgegeben hatte. Die Schnelligkeit, mit der er auf Kaladins Befehl reagiert hatte, machte deutlich, dass Teft früher ebenfalls Soldat gewesen war. Teft sah Kaladin in die Augen und erkannte sofort, dass dieser es nun wusste. Der ältere Mann blickte finster drein, aber Kaladin schenkte ihm ein Grinsen. Er hatte einen Veteran unter seinem Kommando; das würde alles viel einfacher machen.
    Teft täuschte kein Unwissen vor, sondern fiel rasch in die Rolle des Ausbildungssergeanten. Er teilte die Männer zu zweit ein und korrigierte ihre Haltung. Kein Wunder, dass er nie das Hemd auszieht, dachte Kaladin. Wahrscheinlich verdeckt er eine Menge Narben.
    Während Teft die Männer anwies, zeigte Kaladin auf Fels und winkte ihn zu sich herüber.
    »Ja?«, fragte Fels. Der Mann war so breitschultrig, dass er seine Brückenmannweste kaum zuknöpfen konnte.
    »Du hast vorhin etwas gesagt«, meinte Kaladin. »Es sei unter deiner Würde zu kämpfen.«
    »Das stimmt. Ich bin kein vierter Sohn.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Der erste und zweite Sohn werden gebraucht, um Essen zu machen«, erklärte Fels und hob den Finger. »Ist ganz wichtig. Ohne Essen kann niemand leben, oder? Der dritte Sohn ist der Handwerker. Das bin ich. Bin stolz darauf. Nur der vierte Sohn kann Krieger werden. Krieger braucht man nicht so sehr wie Essen oder Sachen. Verstehst du?«

    »Bei euch wird der Beruf nach der Reihenfolge der Geburt bestimmt?«
    »Ja«, bestätigte Fels stolz. »Ist auch am besten so. Auf den Gipfeln gibt es immer was zu essen. Nicht jede Familie hat vier Söhne. Krieger werden nicht immer gebraucht. Ich kann nicht kämpfen. Welcher Mann könnte das vor den Uli’tekanaki tun?«
    Kaladin warf einen raschen Blick zu Syl hinüber. Sie zuckte die Achseln; es schien ihr gleich zu sein, was Fels tat. »In

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