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Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
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hatten, die von den Öllampen in lebhaftes Licht getaucht wurden. An diesem festlichen Abend ärgerten sie sich ganz besonders, dass man sie ausgerechnet in einem Teil des Palatio eingesetzt hatte, wo man von dem bunten Treiben der kostümierten Gäste nichts sehen konnte. Alle vier hatten eine Hand am Schwertgriff, glaubten aber nicht, dass sie ihre Waffen würden benutzen müssen. Zwar waren im Vorfeld zwei Ratsherrn ermordet worden, aber dass ausgerechnet hier ein Verbrechen begangen werden könnte, erschien ihnen allen undenkbar. Trotzdem hatte man die Zahl der Gardisten im letzten Augenblick verdoppelt.
    Die drei Männer, die ihnen entgegenkamen, gehörten zu dieser Verstärkung. Sie trugen Lederharnische, einfache Schwerter und hatten Bogen über der Schulter. Verglichen mit den blitzenden Rüstungen der Palastwache wirkte ihre Ausstattung ein wenig schäbig, doch die Anwesenheit der Männer würde die angereisten Würdenträger sicher beruhigen. Da sie ohnehin nur die Teile des Palatio überwachten, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren, würde ihr Aussehen auch niemanden stören. Abgesehen natürlich von den Gardisten.
    Sie begrüßten sich mit einem stummen Kopfnicken, als plötzlich am Ende des Gangs eine Gestalt in einem Umhang auftauchte. Unter der Kapuze glänzte eine goldene Maske, eine Hand umklammerte sein Schwert.
    Den Wachsoldaten blieb keine Zeit mehr, sich zu verteidigen. In Sekundenbruchteilen wurden sie von hinten durchbohrt. Die Söldner schnitten ihnen die Kehle durch, fingen sie auf und ließen sie lautlos auf die Steinplatten gleiten. Schweigend stieg Laerte über die Leichen hinweg und machte den Landsern ein Zeichen, ihm zu folgen.

    »Hattet Ihr eine gute Reise?«, fragte Viola.
    De Page nahm ihre ausgestreckte Hand und stieg hoheitsvoll aus der Kutsche. Auf dem Platz vor dem Palatio herrschte reges Treiben. Seine angeekelte Miene, als er über eine Urinpfütze hinwegsteigen musste, blieb unter seiner Wildschweinmaske verborgen. Ein Stück weiter stellte eine Abordnung Soldaten einen Mann zur Rede, der sich in einem Blumenbeet gerade verlegen die Hose hochzog.
    »Wie es aussieht, ist das Fest bereits in vollem Gang«, stellte der Herzog fest.
    Auf dem Platz drängte sich eine fröhliche, bunte Menschenmenge. Man sah die unterschiedlichsten Kostüme. Manche Masken waren geradezu künstlerisch gearbeitet, andere hingegen bestanden aus einfachem Papier. Heute Abend spielte der Rang nicht die geringste Rolle; es zählten nur Blicke und Worte. So war es in der Nacht der Masken schon immer gewesen. Das Fest war uralt und stammte aus dem fernen Eole, war aber von der Republik zum nationalen Feiertag erhoben worden. Eine Nacht lang durften die Menschen so tun, als seien sie alle gleich. Edelleute unterhielten sich mit Handwerkern, Reiche stießen mit den Ärmsten der Armen an. Alle Standesunterschiede blieben unter den Masken verborgen.
    Und weil in diesem Jahr die meisten Honoratioren aus Emeris Azdekis Einladung gefolgt waren, fand in Masalia eine ganz besondere Nacht der Masken statt. Überall erklang Musik. Sänger wurden von Flöten und Mandolinen begleitet. Man hörte lautes Lachen. Liebespaare umarmten sich ohne jede Scham und tauschten unter den amüsierten Blicken der Passanten Küsse und Zärtlichkeiten aus.
    »Wir haben das Haus so hinterlassen, wie Ihr uns angewiesen habt«, sagte Viola und nahm De Pages dargebotenen Arm.
    Der Herzog lächelte ihr zu, was sie allerdings nur an den Fältchen neben seinen Augen erkannte. Er schien sie mit Blicken zu verschlingen. Das Blut schoss ihr in die Wangen, und sie war kaum in der Lage, ihre Verlegenheit zu verbergen. Ihre Halbmaske bestand aus langen Federn, die über ihre Stirn aufstiegen und sich nach hinten über ihr geflochtenes Haar neigten. Das tief ausgeschnittene, nachtblaue Kleid enthüllte bei jedem Schritt ihre schmalen Schenkel.
    »Es hat mich zwar einiges gekostet, aber Dun braucht uns nicht mehr zu kümmern. Ich habe alles erledigt und zu einem guten Ende gebracht.«
    »Das Wichtigste war schließlich das, was er bei sich hatte. Ich glaube kaum, dass …«
    »Verteidige ihn nicht«, wies De Page sie knapp zurecht. »Dass er dem alten General seine Identität enthüllt hat, ohne mir vorher Bescheid zu sagen, darum kümmern wir uns später. Zurzeit läuft alles nach Plan, Viola Aguirre.«
    Gardisten begleiteten sie durch die Menge bis zu den Stufen des Palatio, auf dessen Kuppeldach Hunderte Lichter glitzerten. Der Mond

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