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Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
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Gurt fest.
    Schon als er zurücktrat, wäre er beinahe gestürzt. Die notdürftige Krücke schmerzte trotz des Kettenhemds. Er legte eine Hand auf den Sattelknauf, die andere ein Stück weiter nach hinten und ließ seine Krücke fallen, um sich unter Schmerzen auf das Pferd zu hieven. Er musste es mehrfach versuchen, ehe es ihm gelang, das verletzte Bein bis auf die Höhe der Kruppe zu heben. Dann ließ er es mit einem Stöhnen über den Sattel gleiten. Die Scheide seines Schwertes schlug gegen seine matt gewordene Rüstung. Als sein verletztes Bein gegen den leeren Steigbügel stieß, hätte er beinahe das Bewusstsein verloren. Doch schließlich saß er im Sattel und hielt die Zügel in der Hand. Jetzt konnte er wieder durchatmen. Die Schmerzen ebbten ab.
    »Das glaubst du wohl«, wiederholte er leise.
    Hitzedunst lag über dem Sumpf, weißliche Wolken bedeckten den Himmel.
    »Ich muss meine Leute finden.«
    Mit einem Schenkeldruck trieb er das Pferd an, doch schon bei dieser kleinen Bewegung kehrte der Schmerz mit ungeahnter Macht zurück. Die Vorstellung, stundenlang mit nur einem brauchbaren Bein zu reiten, erschien ihm wie ein Albtraum.
    »Und was ist mit mir?«, fragte der Junge.
    »Nun, ich wünsche dir ein langes und glückliches Leben inmitten deiner Frösche. Vermeide nach Möglichkeit bewaffnete Männer – es könnte unangenehm werden. Ich für meinen Teil muss jetzt eine Stadt einnehmen.«
    »Meint Ihr Guet d’Aëd?«
    Der Junge lief jetzt neben dem Pferd her und versuchte, in die Zügel zu greifen.
    »Ihr wisst doch gar nicht, was in Guet d’Aëd geschehen ist.«
    Wenn er so weitermachte, würde er das Pferd noch zum Stehen bringen. Dun biss die Zähne zusammen und trieb es mit einem weiteren Schenkeldruck in den Trab. Der Junge musste zur Seite ausweichen, um nicht überrannt zu werden. Angesichts seines missmutigen Ausdrucks lächelte Dun spöttisch.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Idiot Azdeki die Stadt nicht eingenommen und lieber gleich zum Rückzug geblasen hat.«
    Er wollte lachen, doch seine gebrochenen Rippen ließen es nicht zu. Ihm war schlecht vor Schmerzen, aber sein eiserner Wille behielt die Oberhand. Er musste seine Truppe finden, den Kampf zu Ende bringen und den Aufstand niederschlagen.
    »Eure Leute haben verloren. Ihr sagt es ja selbst – der Krieg ist ohne Euch weitergegangen.«
    Dun zügelte sein Reittier.
    »Das Kaiserreich hat die Salinen vor vier Tagen verloren.«
    Mit einer Hand ließ Dun das Pferd wenden. Der Junge stand nur wenige Schritte entfernt. Er hielt sich sehr gerade und presste die Fäuste an die Schenkel. Sein Gesicht zeigte wieder den Zorn der ersten Tage und wirkte ungeheuer kindlich. Konnte Dun ihm glauben? Natürlich war es durchaus möglich, dass Azdeki die Stadt nicht hatte einnehmen können – aber eine Niederlage? Hunderttausend Soldaten und tausend Ritter, die den Odem zu benutzen wussten, sollten tatsächlich besiegt worden sein? Das war einfach undenkbar!
    »Guet d’Aëd war eine Falle. Eure Kameraden wurden besiegt, und im Anschluss erfolgte ein Großangriff«, fuhr der Junge mit niedergeschlagener Stimme fort. »Eure Armee war so überrascht, dass sie nicht rechtzeitig reagiert und zum Rückzug geblasen hat.«
    »Aber wieso …« Dun konnte es kaum fassen.
    Er fühlte sich übergangen – er, der stolze, ja arrogante Kämpfer, der hier auf einem ausgehungerten Klepper schwankte.
    »Wenn Ihr Eure Männer wiederfinden wollt, müsst Ihr durch die feindlichen Linien«, sagte der Junge. »Im Augenblick befindet Ihr Euch hinter den Aufständischen, die die Grenzen der Salinen besetzt halten.«
    »Warum hast du das nicht schon früher gesagt?«, fauchte Dun. »Himmeldonnerwetter, das hättest du mir längst erzählen müssen.«
    »Und was hätte das geändert?«
    Der Frechdachs grinste ihn an, doch seine Augen blieben ernst. »Ihr werdet mich brauchen«, fügte er hinzu.
    »Sonst noch was? Du willst mir helfen, die Salinen zu verlassen, nachdem du mir schon das Leben gerettet hast?«, fragte Dun mit erhobener Stimme. Er schwankte zwischen Wut und Verzweiflung und zwang sich, vernünftig nachzudenken. Vielleicht bot sich ja doch noch ein Ausweg. Aber sein schmerzendes Bein setzte allen Überlegungen ein Ende. Der Junge hatte recht – er war noch nicht gesund genug für einen langen Ritt.
    »Ihr seid doch ein Ritter.«
    Entschlossen blickte der Junge Dun an.
    »Also lehrt mich zu kämpfen.«
    »Wie bitte?« Der General traute seinen Ohren

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