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Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
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Schulen von Guet d’Aëd?«, erkundigte sich Dun kauend.
    Nachdenklich stocherte der Junge im Feuer herum.
    »Gut, Kleiner, dann erzähle mir, wie es weitergehen soll.«
    »Weitergehen?«
    »Ja. Du hast mich vor den Rouargs gerettet und mich verarztet, so gut es ging. Und auch wenn du glaubst, dass die Salinen immer zum Kaiserreich gehört haben, bist und bleibst du ein Kind der Salinen. Was also ist deine Absicht? Mir scheint, ich bin dein Gefangener.«
    Der Junge ließ das glühende Holzscheit fallen, mit dem er im Feuer gestochert hatte, und wandte den Blick ab.
    »Da ist noch das Pferd Eures Freundes. Ich habe es hinter dem Karren angebunden.«
    Dun richtete sich so weit wie möglich auf und erahnte tatsächlich die Ohren von Tomlinns Reittier hinter dem Karren.
    »Stimmt, so hast du mich ja hergebracht«, erinnerte er sich.
    »Ich habe euch ein Seil um den Körper geschlungen und es ans Pferd gebunden«, berichtete der Junge. »Und jetzt seid Ihr hier.«
    »Ja, jetzt bin ich hier«, wiederholte Dun.
    Während er seine Schüssel leerte, beobachtete er den Jungen. Trotz des achttägigen Fastens hatte er keinen großen Appetit, was vermutlich an seinen starken Schmerzen lag. Trotzdem aß er alles auf.
    »Du bist ein wahrer Teufelskerl«, erklärte er schließlich.
    Den ganzen Abend bemühte sich Dun, den Jungen zum Reden zu bringen, doch manchmal hatte er das Gefühl, gegen eine Wand zu sprechen. Kurz vor dem Einschlafen kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn der Junge ihn den Aufständischen auslieferte?
    Der Gedanke quälte ihn auch während der folgenden Tage. Sein Bein war noch nicht wiederhergestellt, seine Rippen brannten, und jeder Atemzug war eine Qual. Jedes Mal, wenn er aufzustehen versuchte, erlitt er einen Schwächeanfall. Dreimal wechselte der Junge seinen Verband, und dreimal konnte Dun dabei das Ausmaß der Verletzung begutachten. Große, nässende Wunden waren notdürftig an den Stellen zusammengenäht worden, wo die gebrochenen Knochen die Haut perforiert hatten. Die großen Chirurgen des Kaiserreichs hätten es natürlich kunstvoller gemacht, aber der Junge hatte sich ganz ordentlich Mühe gegeben.
    Mehrmals bemühte sich Dun, etwas über den Jungen zu erfahren, jedoch ohne großen Erfolg. Seine Stärke lag nun einmal im Umgang mit dem Schwert, nicht mit Worten. Manchmal verließ der Junge ihre Unterkunft und ritt auf Tomlinns Pferd in irgendein Dorf in der Umgebung.
    Wenn der Kleine unterwegs war, fügte sich Dun geduldig in seine Schmerzen und überlegte sich allerlei Strategien für den Fall, dass sein Retter ihn tatsächlich verriet. Aber warum gab sich der Kleine dann so viel Mühe, ihn gesund zu pflegen? Der Widerspruch ging ihm nicht aus dem Sinn. Was mochte das Ziel dieses Jungen sein? Doch ganz gleich, wie die Antwort auch ausfiel: Er konnte sein Schicksal ohnehin nicht ändern. Es stand geschrieben. Wenn die Götter ihm dieses Kind auf seinen Weg gestellt hatten, dann war es eben so, und er nahm sein Schicksal ohne Fatalismus oder Selbstaufgabe an.
    Tage vergingen. Kein Aufständischer erschien, um den verwundeten General gefangen zu nehmen. Der Junge sprach wenig, pflegte ihn aber aufopfernd, und Dun war mit der Lage zufrieden. Als er schließlich kräftig genug war, um aufzustehen und mit einer aus einem Brett des Karrens hergestellten Krücke herumzulaufen, beschloss er, dass er jetzt genügend Zeit in den Sümpfen verbracht hatte.
    »Ihr seht aus wie eine Sumpfschnepfe«, spottete der Junge.
    Dun versuchte, sich auf seinem gesunden Bein auszubalancieren.
    »Das solltet Ihr nicht tun«, riet der Junge, während er zusah, wie sich Dun bemühte, das Pferd zu satteln.
    Jedes Mal, wenn er das gebrochene Bein am Boden aufsetzte, schoss ein Feuerpfeil bis zu seinem Herzen empor und verglühte schließlich in seiner Stirn. Das Pferd graste friedlich hinter dem Karren und schien es gar nicht zu schätzen, dass ein hinkender Mann versuchte, ihm einen Sattel auf den Rücken zu legen.
    »Der Krieg hat jetzt lange genug ohne mich stattgefunden. Aber inzwischen bin ich so weit genesen, dass ich zu meinen Männern zurückkehren kann«, behauptete Dun. Seine schweißbedeckte Stirn und die schmerzverzerrten Züge straften ihn Lügen.
    »Mit dem kranken Bein werdet Ihr kaum aufsteigen können«, warnte der Junge. »Eine Sumpfschnepfe reitet nicht. Ihr seht ziemlich merkwürdig aus – so auf einem Bein. Und Ihr werdet hinfallen.«
    »Aha, das glaubst du wohl«, knurrte Dun und zog den letzten

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