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Der Pfad im Schnee

Der Pfad im Schnee

Titel: Der Pfad im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lian Hearn
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im Frühjahr nach Inuyama kommen. Das können Sie Lord Arai mitteilen. Sie können hier gern über Nacht bleiben, aber ich glaube, am Morgen müssen Sie aufbrechen, um vor dem Schneefall zurück zu sein.«
    »Lady Shirakawa.« Er verbeugte sich bis zum Boden. Während er sich rückwärts zur Tür schob, fragte sie: »Wer sind Ihre Gefährten?« Sie sagte es abrupt und ungeduldig, instinktiv wusste sie, dass sie ihm überlegen war. Etwas an der Situation, ihren Schwestern, ihrem eigenen Verhalten hatte ihn eingeschüchtert. Sie konnte es fast riechen.
    »Der Sohn meiner Schwester, Sonoda Mitsuru, und drei meiner eigenen Gefolgsleute.«
    »Lassen Sie Ihren Neffen hier. Er kann den Winter über in meinen Diensten sein und uns nach Inuyama begleiten. Er wird ein Bürge Ihres Vertrauens sein.«
    Akita schaute zu Boden, die Bitte überraschte ihn, aber, dachte sie zornig, jeder Mann in ihrer Stellung hätte das Gleiche verlangt. Wenn der junge Mann in ihrem Haus war, würde sein Onkel kaum ein falsches Bild von ihr vermitteln oder sie auf andere Art an Arai verraten.
    »Natürlich ist das Vertrauen zwischen uns ein Symbol meines Vertrauens zu Lord Arai«, sagte Kaede noch ungeduldiger, als er zögerte.
    Akita gab nach. »Ich sehe keinen Grund, warum er nicht hier bleiben sollte.«
    Ich habe eine Geisel, dachte sie und wunderte sich über das Gefühl der Macht, das es ihr gab.
    Sie verbeugte sich vor Akita, Hana und Ai taten es ihr nach, während er sich vor ihnen niederwarf. Es regnete immer noch, als er sich zurückzog, doch die Sonne kam wieder hervor und verwandelte die Wassertropfen an den kahlen Zweigen und den letzten Herbstblättern in kleine Regenbogen. Kaede bat ihre Schwestern durch eine Handbewegung, sich nicht zu rühren.
    Bevor Akita den Gästepavillon betrat, drehte er sich um und schaute zu ihnen zurück. Sie saßen regungslos, bis er nicht mehr zu sehen war. Die Sonne verschwand und der Regen strömte herunter.
    Ayame hatte im Schatten gekniet, jetzt stand sie auf und schloss die Läden. Kaede drehte sich um und umarmte Hana.
    »Habe ich es gut gemacht?«, fragte Hana erregt und mit leuchtenden Augen.
    »Es war hervorragend, fast wie Zauberei. Aber was war das für ein Blick zwischen euch?«
    »Wir hätten es nicht tun sollen«, sagte Ai beschämt. »Es ist so kindisch. Wir haben es früher gemacht, wenn Mutter oder Ayame uns unterrichteten. Hana hat damit angefangen. Sie wussten nie, ob sie es sich einbilden oder nicht. Vor Vater wagten wir es nicht. Und vor einem großen Lord…«
    »Es passierte wie von selbst«, sagte Hana lachend. »Es hat ihm nicht gefallen, nicht wahr? Seine Augen sprangen hin und her und er fing an zu schwitzen.«
    »Ich glaube kaum, dass er ein großer Lord ist«, sagte Kaede. »Arai hätte einen von höherem Rang schicken sollen.«
    »Hättest du dann getan, worum er dich gebeten hat? Wären wir mit ihm zurück nach Inuyama gereist?«
    »Nein, und wenn Arai selbst gekommen wäre«, antwortete Kaede. »Ich werde sie immer auf mich warten lassen.«
    »Willst du wissen, was mir noch aufgefallen ist?«, fragte Hana.
    »Sag es mir.«
    »Lord Akita hatte Angst vor dir, ältere Schwester.«
    »Du hast scharfe Augen.« Kaede lachte.
    »Ich will nicht fort«, sagte Ai. »Ich will nie hier weg.«
    Kaede schaute ihre Schwester mitleidig an. »Eines Tages wirst du heiraten müssen. Vielleicht musst du nächstes Jahr nach Inuyama und dort eine Zeit lang bleiben.«
    »Muss ich das auch?«, fragte Hana.
    »Vielleicht. Viele Männer werden dich heiraten wollen.«
    Im Interesse eines Bündnisses mit mir, dachte Kaede und war traurig, dass sie ihre Schwestern so ausnutzen musste.
    »Ich werde nur gehen, wenn Shizuka mitkommt«, erklärte Hana.
    Kaede lächelte und umarmte sie wieder. Es hatte keinen Sinn, ihr zu sagen, dass Shizuka nie ungefährdet nach Inuyama gehen konnte, solange Arai dort war. »Geh und sage Shizuka, sie soll zu mir kommen. Ayame, du solltest dich darum kümmern, was wir diesen Männern heute Abend zu essen geben.«
    »Ich bin froh, dass Sie ihnen sagten, sie sollen morgen gehen«, entgegnete Ayame. »Wir können es uns nicht leisten, sie noch länger zu verköstigen. Sie sind zu sehr an gute Mahlzeiten gewöhnt.« Sie schüttelte den Kopf. »Obwohl ich sagen muss, Lady Kaede, ich glaube nicht, dass Ihrem Vater Ihr Verhalten gefallen hätte.«
    »Das musst du nicht sagen«, gab Kaede rasch zurück. »Und wenn du in diesem Haus bleiben willst, dann sprich nie wieder so mit

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