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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Knie, legte die Taschenlampe ab und spähte unter dem Wagen durch. Dann stand er wieder auf, ging zur Fahrertür und blickte durch das Fenster. Er atmete tief durch und sah Larry an. »Niemand hier«, sagte er. »Aber wir haben einen Platten.«
    »Oh, nein.« Larry fühlte sich wie betäubt. Mit weichen Knien schwankte er auf die Straße.
    Der rechte Vorderreifen des Mustangs lag flach auf der Straße.
    Pete bückte sich und tastete die Reifenflanke ab. »Aufgeschlitzt.«
    »Er will verhindern, dass wir wegfahren«, sagte Larry. Seine Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen.
    »Entweder das, oder er ist einfach nur sauer. Du hast doch einen Ersatzreifen, oder?«
    »Ja.«
    Pete stand auf und wandte dem Wagen den Rücken zu. Mit verengten Augen suchte er die Fassaden der Geschäfte an der Straße ab. »Wahrscheinlich ist er irgendwo da drüben und lacht uns aus.«
    »Lass uns den Reifen wechseln und abhauen.«
    »Das ist die Gelegenheit, ihn zu schnappen.«
    »Vielleicht ist es nicht mal Uriah.«
    »Jede Wette, dass er es ist.«
    »Tja, ich wechsele jetzt den verfluchten Reifen.« Larry kramte die Autoschlüssel aus der Tasche und ging zum Kofferraum. »Halte die Augen offen, ja?«
    »Es ist Uriah«, sagte Pete. »Und er weiß garantiert, dass wir die Typen sind, die seine Leiche mitgenommen haben. Das würde erklären, warum er den Reifen aufgeschlitzt hat. Er will uns hierbehalten und fertigmachen.«
    Larry stöhnte. Er öffnete den Kofferraum und holte den Wagenheber heraus.
    »Vielleicht glaubt er, wir wären Vampire.«
    »Mein Gott, Pete.«
    »Das ist mein Ernst. Was ist, wenn er denkt, wir hätten den Pfahl schon rausgezogen und wären von ihr gebissen worden?«
    »Erstens ist es mitten am Tag.«
    »Na und?«
    Larry schwang den Ersatzreifen aus dem Kofferraum und setzte ihn auf dem Boden ab. Während er ihn nach vorne rollte, sagte er: »Vampire können im Sonnenlicht nicht überleben.«
    »Vielleicht ist das nur Schwachsinn aus Filmen.«
    »Das steht in allen Büchern.«
    »Glaubst du alles, was du liest?«
    »Natürlich nicht.« Er ließ den Reifen fallen und lief wieder nach hinten, um den Wagenheber zu holen. »Ich glaube nicht an Vampire, verflucht nochmal.«
    Er stellte sich vor, wie Bonnie darüber lachte und ihr goldenes Haar hin und her schwang, während sie den Kopf schüttelte.
    »Aber Uriah glaubt daran«, fuhr Larry fort. »Er glaubt an die Wirksamkeit von Kreuzen und Knoblauch und Pfählen.« Er stellte den Wagenheber neben dem Ersatzreifen ab und streckte die Hand aus. Pete gab ihm das Montiereisen. »Also muss er auch wissen, dass Vampire nicht im Sonnenlicht herumlaufen können, so wie wir es gerade tun.«
    »Es sei denn, er hat andere Informationen.«
    Larry löste die Radkappe. Sie fiel scheppernd auf die Straße. Er stülpte den Schlüssel über die erste Mutter und zog kräftig an der Eisenstange. Der Schlüssel rutschte ab, und Larry stolperte rückwärts.
    »Lass mich das lieber machen«, sagte Pete. »Du hältst Wache.«
    Larry gab ihm das Montiereisen, drehte sich um und beobachtete die Häuser auf der anderen Straßenseite. Ein paar Türen standen offen. Einige Fenster waren mit Brettern verrammelt, andere nicht.
    »Die Erste ist locker«, sagte Pete.
    Die Radkappe klapperte, als die Mutter hineinfiel.
    »Zweitens, wenn er glaubt, wir wären Vampire«, sagte Larry, »dann müsste er uns mit Pfählen töten.«
    »Da ist was dran. Und das schafft er nicht, stimmt’s?« Eine weitere Mutter fiel in die Radkappe. »Andererseits muss er glauben , er hätte eine Chance, sonst hätte er nicht den Reifen aufgeschlitzt.« Pete ächzte. Sekunden später landete die dritte Mutter auf der Radkappe.
    »Eine noch.«
    »Vielleicht war es ja nicht Uriah. Es könnte jeder gewesen sein. Ein Einsiedler oder so. Vielleicht mag er keine Fremden und hat uns eine Lektion erteilt.«
    Die letzte Mutter schepperte auf die Radkappe.
    »Hast du die Handbremse angezogen?«
    »Ja.« Larry blickte sich um. Pete kniete auf dem Boden und baute den Wagenheber zusammen. Er beugte sich unter den Wagen, um das Fahrgestell zu untersuchen, dann brachte er den Wagenheber in Position und begann, ihn mit dem Montiereisen hoch zu pumpen.
    Der Pfeil verfehlte knapp Petes Hut, streifte die Motorhaube, flog über den Bürgersteig und schlug dumpf in der Wand des Hotels ein.
    »Was zum …«, stieß Pete aus.
    Larry wirbelte herum, ging in die Hocke und zog seine Pistole. Niemand zu sehen. Nur Schatten hinter den Türen und

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