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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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zuschlagen.
    »Warte mal. Das könnten wir auch brauchen.« Pete holte das Montiereisen heraus.
    Larry warf einen Blick über die Schulter und sah, dass der Beschlag an der Hoteltür immer noch lose herunterhing. »Meinst du, wir brauchen die Stange wirklich?«
    »Wir sehen doch in den Zimmern nach, oder?«
    Daran hatte er nicht gedacht. Tatsächlich hatte er überhaupt vermieden, darüber nachzudenken, was sie tun würden, wenn sie erst einmal hier wären. »Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, in irgendwelche Zimmer einzubrechen.«
    Pete schüttelte den Kopf und kicherte. Mit dem Montiereisen in der Hand schloss er den Kofferraum. »Du willst den Typen wirklich nicht finden, was?«
    »Ich will ihn jedenfalls nicht erschießen«, sagte Larry, während sie sich der Hoteltür näherten.
    »Ich habe auch nicht vor, jemanden zu erschießen. Aber es ist gut zu wissen, dass wir uns verteidigen können.« Er tätschelte den Griff seines Revolvers. Dann schob er das Montiereisen in den Gürtel, schwang eine der Türen auf und trat in das Hotel.
    Licht fiel durch den Türrahmen auf den Boden der Lobby, doch der hintere Teil des Raums blieb im Dunkeln. Larry konnte gerade eben die undeutlichen Umrisse der Rezeption und auf der linken Seite die untere Hälfte der Treppe erkennen. Er versuchte tiefer in den Raum zu blicken, doch das Licht schwand. Hinter ihnen schlug die Tür zu.
    »Warten wir, bis sich unsere Augen daran gewöhnt haben«, flüsterte Pete.
    Larry fühlte sich, als wäre eine schwarze Mütze über sein Gesicht gestülpt worden. Aber als er sich umwandte, sah er Streifen von Sonnenlicht durch Risse in den verrammelten Fenstern fallen und eine helle Linie unter der Tür.
    Pete stand schweigend neben ihm.
    Larry blickte wieder nach vorn. Schon bald konnte er schwache Umrisse von Gegenständen erkennen: die lange Theke, die Fächer an der Wand dahinter, das Geländer und die Stufen. Die Dinge waren fast unsichtbar, aber sie waren vorhanden. Unscharfe Konturen. Fließend. Mit der Dunkelheit verschmelzend. Er sah einige Formen, bei denen er sich nicht sicher war, um was es sich handelte. Etwas über der Theke, das ein Gesicht sein könnte. Etwas auf halber Höhe der Treppe, das ein Mann sein könnte, der dort regungslos stand und zu ihnen herabstarrte.
    Es war besser, als ich gar nichts gesehen habe, dachte er.
    »Die Höhle des Wahnsinnigen«, flüsterte Pete.
    »Hör auf damit.«
    »Das wäre ein guter Titel für dich, oder?«
    »Psst.«
    »Das Ganze wird dir eine Menge guten Stoff einbringen.«
    Er wünschte, Pete würde ruhig sein. Wenn es still wäre, könnte er hören, wenn jemand …
    »Los, schalt die Taschenlampe an«, sagte Pete.
    Er drückte den Schalter und ließ den Strahl die Treppe hinaufgleiten. Sein Atem stockte, als der Schatten des Geländers auf die Wand fiel. Aber es war niemand dort. Der Strahl reichte bis zum oberen Ende der Treppe und warf einen schwachen Lichtschein in den Flur der ersten Etage. Larry schwenkte die Lampe schnell hinüber zur Rezeption. Auch dort war niemand. Sein Atem beruhigte sich ein wenig, und er untersuchte jede Ecke der Lobby.
    »Gib mir die Lampe«, sagte Pete.
    Im ersten Moment widerstrebte es Larry, die Kontrolle über das Licht aus der Hand zu geben. Aber dann wurde ihm klar, dass derjenige, der voranging, die Lampe haben sollte. Und ihm war lieber, wenn das Pete wäre. Er gab ihm die Taschenlampe und legte seine Hand auf den Griff des Revolvers.
    Sie gingen los, und ihre Stiefel knirschten auf dem sandigen Hartholzboden. Larrys Blick folgte dem Schein der Lampe. Er verharrte kurz auf dem Kreuz. Dann bewegte er sich entlang der Kanten der losen Platte, die bündig in der Verschalung der Treppe saß. Der Lichtkegel wanderte über die Theke und verweilte auf einer geschlossenen Tür nahe der entfernten Ecke des Raumes.
    »Lass uns da mal nachsehen«, sagte Pete.
    Sie kletterten auf die Theke und ließen sich in den Gang dahinter fallen. Pete ging voran zur Tür, öffnete sie langsam und beugte sich hinein. Larry spähte an seinem Kopf vorbei. Der schwache Lichtschein erhellte ein leeres Zimmer mit einem vernagelten Fenster an der gegenüberliegenden Wand.
    »Das Büro«, flüsterte Pete. »Lass uns nach oben gehen.« Er zog die Tür zu.
    Sie schwangen sich wieder über die Theke und gingen durch die Lobby zur Treppe. Pete richtete die Lampe auf das obere Ende der Treppe, als wollte er sich versichern, dass ihnen dort niemand auflauerte. Dann leuchtete er auf die

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