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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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raus.«
    Nichts geschah.
    Pete schoss dreimal. Die Explosionen dröhnten in Larrys Ohren, während die Kugeln die Theke in Kniehöhe durchschlugen.
    »Mein Gott! Musste das sein?«
    »Ja.« Kaum hatte das Wort seine Lippen verlassen, rannte Pete auf die Theke zu. Er flankte darüber hinweg. Mit einem Tritt schmetterte er die Tür auf. Er stürmte in das Hinterzimmer und kam kopfschüttelnd wieder heraus. »Wie ich vermutet habe, er hat sich durch das Fenster verpisst.«
    Larry schloss zu Pete auf, und gemeinsam traten sie an das Fenster.
    »VERFLUCHT!«
    Er stieß Pete zur Seite und geriet durch den Schwung selbst ins Straucheln. Der Pfeil zischte durch die Lücke zwischen ihnen hindurch.
    Während er auf sein Knie fiel, brannte sich das Abbild des Mannes, den er einen Augenblick zuvor gesehen hatte, in sein Gedächtnis. Ein Mann, der ungefähr dreißig Meter hinter dem Gebäude in der Wüste stand und einen Pfeil abschoss. Ein Wilder mit wirrem grauem Haar, buschigem Bart und einer schwarzen Augenklappe. Er trug eine Halskette aus Knoblauchzehen, ein Kreuz baumelte unter der offenen Weste an seiner Brust, um seine Hüfte hingen ein Rock aus grauem Fell und ein Gürtel mit einem Messer.
    »Hast du das gesehen?«, fragte Pete.
    Larry stand auf. »Uriah?«
    »Er sieht aus wie ein verdammter Kannibale!«
    Sie warfen beide einen vorsichtigen Blick aus dem Fenster.
    Der Mann rannte weg, sein Haar wehte durch die Luft, der Bogen in seiner rechten Hand hob und senkte sich bei jedem Schritt, ein Köcher mit Pfeilen und eine Art Stofftasche schlugen gegen seinen Rücken.
    Pete ging in die Hocke. Er stützte die Arme auf den Fenstersims und zielte sorgfältig.
    »Du kannst ihm nicht in den Rücken schießen!«
    »Abwarten.«
    Larry wollte schon die Pistole zur Seite schlagen, doch ein Bild von Bonnie tauchte vor seinem inneren Auge auf. Er sah sie friedlich in ihrem Bett schlafen, während der verrückte alte Mann sich mit einem Hammer und einem Pfahl anschlich.
    Pete drückte ab.
    Die Kugel warf einen knappen Meter hinter dem fliehenden Irren eine Staubwolke auf.
    Sein nächster Schuss durchschlug den Bogen. Die Waffe wurde dem Flüchtenden aus der Hand gerissen, die zerbrochenen Enden wirbelten mit der Sehne verbunden durch die Luft und schlugen gegeneinander.
    »Ja!«, rief Pete. »Jetzt haben wir ihn!«
    Während sie aus dem Fenster kletterten, machte der Mann einen Satz und verschwand aus Larrys Blickfeld.
    »Er ist in der Schlucht«, sagte Pete.
    »Ja.« Die Schlucht. Das Flussbett, in dem sie die alte Jukebox und die Feuerstelle mit den Überresten des Coyoten gefunden hatten.
    Sie gingen darauf zu, und Pete lud seine Waffe nach.
    »Jetzt müssen wir ihn nicht erschießen«, sagte Larry.
    »Genau. Wir schnappen ihn lebendig und stellen ihm ein paar Fragen. Das wird großartig. Wir bringen ihn zur Polizei. Mann, wir werden diejenigen sein, die das Rätsel der Verschwundenen lösen.«
    »Ja«, murmelte Larry. Eigentlich sollte er sich gut fühlen. Sie waren wegen Uriah gekommen. Bald würden sie herausfinden, ob er es wirklich war.
    Es war mit Sicherheit nicht der Uriah aus seinen Alpträumen.
    Aber vielleicht war es trotzdem Uriah.
    Der Typ, der Bonnie und die beiden anderen Mädchen ermordet hatte.
    Sie würden ihn fangen. Lebendig. Er könnte ihnen alles erzählen.
    Aber Larry fühlte sich überhaupt nicht gut. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
    Pete grinste ihn an. »Du siehst echt beschissen aus, Kumpel. Alles klar bei dir?«
    »Ja.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Mann. Was soll er denn machen? Uns mit Pfeilen bewerfen ?«
    »Ich weiß nicht. Aber mir gefällt das nicht.«
    »Mir schon. Das ist fantastisch!«
    Vielleicht finden wir ihn nicht, dachte Larry. Der Typ verspeist da unten Coyoten. Wahrscheinlich kennt er die Schlucht wie seine Westentasche. Bestimmt hat er ein paar besonders gute Verstecke.
    Außerdem kann er unten in der Schlucht sofort in eine der beiden Richtungen davongerannt sein. Bis wir da sind, ist er möglicherweise schon längst verschwunden.
    Oh Gott, ich hoffe es.
    Fang ihn für Bonnie. Er hat sie ermordet. Lass ihn dafür büßen.
    Als sie noch ungefähr zehn Meter vom Rand des Flussbetts entfernt waren, zeigte Pete nach links. »Du gehst da lang.«
    »Was?«
    »Wir trennen uns und kesseln ihn ein.«
    »Wir sollen uns trennen ? Hast du den Verstand verloren?«
    Pete blieb stehen und warf ihm einen finsteren Blick zu. »Tu einfach, was ich sage.«
    »Nein! Wenn wir uns trennen, wird

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