Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
brachte ein Lächeln zustande. »Hattet ihr eine kleine Aussprache?«
    »Es ist gut ausgegangen. Besser als ich es verdient habe. Wenn du sie siehst, solltest du nur den Gast in unserer Garage nicht erwähnen.«
    »Ich frage mich, wie es Pete ergangen ist.«
    »Wir haben jedenfalls keine Schüsse gehört.«
    »Das ist ein gutes Zeichen.«
    »Ich glaube, deine Mutter wäre nicht so gnädig gewesen, wenn sie diejenige gewesen wäre, die sich in die Hose gepinkelt hat.«
    »Daaaad.«
    Er kicherte leise und schüttelte den Kopf. »In der Küche sind noch ein paar Rosinenschnecken.«
    »Igitt. Vielleicht esse ich unterwegs was. Ich muss ein paar Sachen aus der Drogerie besorgen. Und vielleicht fahre ich auch beim Einkaufszentrum vorbei. Brauchst du was?«
    »Die Pfeifenreiniger gehen mir langsam aus.«
    »Okay.« Sie ging zur Haustür. »Bis später.«
    »Viel Spaß«, sagte er.
    Draußen kramte sie ihren Schlüsselbund aus der Jeanstasche und schloss die Haustür ab. Dann stieg sie in den Mustang und warf ihre schwere Tasche auf den Beifahrersitz.
    Als sie losfuhr, begann ihr Magen zu flattern. Es war heiß im Auto, aber sie ließ die Scheiben oben und die Klimaanlage ausgeschaltet. Obwohl sie trotzdem zitterte, beruhigte sie die Hitze ein wenig.
    An der nächsten Kreuzung hielt sie an. Sie zog einen Zettel aus der Tasche ihrer Bluse und faltete ihn auseinander. Während sie die erste von zwei Adressen las, die sie aus dem Telefonbuch abgeschrieben hatte, schob sie eine Hand zwischen die Knöpfe ihrer Bluse und rieb vorsichtig über die linke Brust. Beide Brüste waren wund, aber die linke tat mehr weh als die rechte. Beim Ankleiden hatte sie gesehen, dass die Haut dort mit blauen Flecken übersät war.
    Sie prägte sich die Adresse ein, zog die Hand aus der Bluse, faltete den Zettel zusammen und steckte ihn wieder in die Tasche zurück.
    Dann fuhr sie zu der Adresse.
    Sie parkte am Straßenrand und blickte aus dem Beifahrerfenster zum Wohnwagen. Er stand ein Stück von der Straße entfernt auf einem Fundament, daneben befand sich ein verbeulter Pick-up, vor dem ein Motorrad aufgebockt war. Es gab keine Zufahrtsstraße und keinen Rasen. Einfach nur der Trailer und die Fahrzeuge in der Einöde.
    Es war ein Ort, an dem man damit rechnete, rückständige Menschen anzutreffen.
    Es war ein Ort, der gut zu Riley Benson passte.
    Ich muss den Verstand verloren haben.
    Sie griff nach dem Tragegurt ihrer Tasche und zog sie hinter sich her, als sie aus dem Wagen stieg. Dann hängte sie sich den Riemen über die Schulter. Mit weichen Knien ging sie um den Mustang herum und stieg über die Bordsteinkante. Der Kies knirschte unter ihren Füßen. Sie erklomm die Stufen zur Eingangstür.
    Lane drückte den Klingelknopf, doch es war kein Geräusch aus dem Inneren zu hören. Also klopfte sie.
    »Ja?« Eine Frauenstimme. »Wer ist da?«
    »Eine Freundin von Riley«, rief Lane.
    Die Tür wurde geöffnet. Auf der Schwelle stand eine Frau, die zu jung aussah, um Rileys Mutter zu sein. Sie war vielleicht Ende zwanzig. Ihre blauen Augen wirkten zu blass für die dunkle Gesichtsfarbe. Das ordentlich frisierte blonde Haar fiel ihr auf die Schultern und in die Stirn. Ihr gebatiktes rosafarbenes Tanktop war unten abgeschnitten und reichte ihr bis zum Bauchnabel. Lane konnte ihre Brustwarzen durch den Stoff sehen. Die kurze Jeans hing tief auf ihrer Hüfte. Ihre Füße waren nackt.
    Sie sieht überhaupt nicht wie die Mutter von irgendjemandem aus, dachte Lane. Vielleicht ist es Bensons Schwester. Oder er hat schon Ersatz für Jessica gefunden.
    »Steh nicht rum und starr mich an«, sagte sie. »Komm rein.«
    »Ist Riley zu Hause?«, fragte Lane.
    »Du bist also eine Freundin von ihm? Du siehst aber überhaupt nicht so aus.«
    »Also, ich kannte Jessica.«
    »Das arme Ding.«
    In dem Trailer roch es gut – der Duft von Kaffee gemischt mit einer Spur Parfüm und vielleicht Bohnerwachs.
    »Setz dich, Kleine. Ich sag ihm, dass du hier bist.«
    Lane setzte sich an den Tisch im Küchenbereich und beobachtete, wie die Frau sich durch den engen Gang entfernte. Ihre Jeans war ausgefranst, wo sie die Beine abgeschnitten hatte, und blaue Fäden hingen an der Rückseite ihrer Schenkel herab. Am rechten Oberschenkel hatte sie einen üblen Bluterguss, der Lane an die erinnerte, die sie nach dem Aufstehen an sich selbst gesehen hatte.
    Am hinteren Ende des Gangs klopfte die Frau leicht an einer Tür. Dann schob sie die Tür auf und verschwand aus Lanes

Weitere Kostenlose Bücher