Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake
Jean.
»Ja sicher«, sagte Pete. »Irgendwelche berühmten letzten Worte, ehe wir uns ins Abenteuer stürzen?«
Larry schüttelte den Kopf.
»Du musst etwas sagen«, drängte ihn Barbara.
»Also … Niemand von uns glaubt tatsächlich an Vampire, das möchte ich klarstellen. Aber wir haben eine tote Frau gefunden … ein Mädchen namens Bonnie Saxon, das von einem Mann ermordet wurde, der sehr wohl an Vampire glaubte. Er dachte, sie wäre ein Vampir, und tötete sie, indem er einen Pfahl durch ihr Herz schlug. In ein paar Minuten werden wir diesen Pfahl herausziehen. Dann werden wir sehen, was geschieht.«
»Großartig«, sagte Pete. »Noch jemand?«
Niemand meldete sich.
»Okay«, sagte Pete. »Kommen wir zur Sache.«
Sie gingen durch die Hintertür in der Küche. Jean erreichte als Erste die Garage und schaltete das Licht an, ehe die anderen eintraten.
»Warum machen wir nicht die Tür zu?«, schlug Pete vor, als alle drin waren.
»Lieber nicht«, sagte Larry.
»Ja«, stimmte Barbara ihm zu. »Man weiß nie, vielleicht müssen wir um unser Leben rennen.«
»Hört schon auf damit«, beschwerte sich Jean.
Larry ließ die Garagentür offen stehen. Er stieg auf das Podest und streckte sich nach dem Seil.
»Einen Moment noch«, sagte Pete. »Hier, Barb.« Er gab ihr die Kamera.
»Was soll ich damit machen?«
»Film einfach, wie wir den Sarg runterholen.« Er zeigte ihr, wie sie die Kamera halten musste. »Du schaust hier durch. Alles, was du siehst, ist später auch auf dem Video. Du musst einfach auf den Knopf hier drücken, sonst nichts. Okay?«
»Glaube schon.«
Pete legte Köcher und Bogen auf dem Betonboden ab. Er trat zu Larry auf das Podest und blickte zu Barbara zurück. »Okay, schalte einfach an und lass laufen, bis ich Stopp sage.«
»Jawohl.«
Larry schnappte sich das Seil. Er zog die Falltür herunter und klappte mit Petes Hilfe die Leiter aus. »Nach dir«, sagte Larry.
Pete begann hinaufzusteigen. Auf der Mitte der Leiter blickte er über die Schulter und winkte. »Berühmtes letztes Winken«, sagte er.
»Hör auf rumzublödeln«, ermahnte ihn Barbara.
Larry lächelte ihr zu. Jean und Lane standen dicht neben ihr. Jean hatte die Hände in die Taschen ihres Hosenanzugs gesteckt. Ihre Schultern waren gebeugt, und es sah aus, als würde sie die Zähne zusammenbeißen. Lane hingegen hatte die Zähne gefletscht und ihre Arme eng um den Oberkörper geschlungen. Sie fing Larrys Blick auf und sagte: »Sei vorsichtig. Fall nicht runter oder so.«
Er bedankte sich und wandte sich zur Leiter, gerade als Petes Stiefel in der Luke verschwanden.
»NEIN!«, schrie Pete plötzlich. »UM GOTTES WILLEN, NEIN!«
Larrys Herz blieb fast stehen.
Er hörte, wie die Frauen nach Luft schnappten.
»Pass auf!«, rief Jean.
Von oben ertönte Petes Lachen.
Hinter Larry krachte irgendetwas. Er hörte Glas zerspringen.
Petes grinsendes Gesicht erschien in der Luke. »War nur ein Scherz«, sagte er.
»Du Mistkerl«, brüllte Larry. Er drehte sich um und sah Barbara ausgestreckt auf dem Rücken liegen. Der Schritt ihrer roten Jogginghose war dunkel, der Fleck vergrößerte sich, Urin sickerte heraus und tropfte auf den Betonboden zwischen ihren Beinen. Die Kamera lag ungefähr einen Meter hinter ihr.
Larry warf Pete einen finsteren Blick zu. »Du Idiot! Du hast Barbara so erschreckt, dass sie hingefallen ist. Ich glaube, deine Kamera hat auch was abgekriegt.«
»NEIN!«
Dieses Mal war sein Aufschrei nicht gespielt.
Während Pete eilig die Leiter hinabkletterte, halfen Jean und Lane seiner Frau auf die Füße. Sie verzog das Gesicht, rieb sich den Hintern und blickte an sich herab. »Oh, Mist«, sagte sie mit hoher, bebender Stimme. »Das darf nicht wahr sein.« Sie begann zu schluchzen.
Pete blieb vor ihr stehen. »Schlag mich nicht«, sagte er.
Weinend sah sie ihn an. Dann lief sie aus der Garage und hinterließ eine Tropfspur auf dem Beton. Krummbeinig hoppelte sie über die Einfahrt.
»Das habe ich ja super hingekriegt«, stöhnte Pete.
»Allerdings«, sagte Jean.
»Oh, Mann.« Einen Moment lang schien er Barbara hinterherlaufen zu wollen. Dann schüttelte er den Kopf. Er betrachtete die kleine Pfütze auf dem Garagenboden, stieg darüber hinweg und bückte sich nach der Kamera. Er hob sie auf und sammelte ein paar Stücke Plastik und Glas ein. Schließlich hielt er sich den Sucher ans Auge. »Verdammt.«
»Geschieht dir recht«, sagte Jean.
»Es tut mir leid, echt, es tut mir leid.«
»Spar
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