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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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dir das für Barbara«, meinte Jean.
    »Ich hab es echt versaut, was?«
    »Was jetzt?«, fragte Lane.
    Pete sah Larry stirnrunzelnd an. »Können wir es verschieben? Ich meine, wir müssen das Ganze einfach auf Video aufnehmen. Ich habe extra die Kamera gekauft. Mein Gott, warum musste ich so einen Scheiß machen?«
    »Glaubst du, man kann die Kamera reparieren?«
    »Ich weiß nicht. Das muss ich mir genauer ansehen. Selbst wenn ich sie reparieren kann, morgen kann ich keine Ersatzteile kaufen.«
    »Du meinst heute, oder?«, fragte Lane.
    »Ja. Sonntag. Können wir die Sache auf Montag verschieben? Bis dahin habe ich die Kamera entweder repariert oder eine neue gekauft. Okay?«
    »Das muss Jean entscheiden«, sagte Larry. »Kannst du bis Montag warten?«
    Sie seufzte. »Ich will nicht diejenige sein, die euch alles verdirbt … Ja, na gut. Ihr habt so lange darauf gewartet.« Angewidert schüttelte sie den Kopf. »Unter einer Bedingung. Wir schließen das Garagentor bis dahin ab. Mit einem Vorhängeschloss.« Sie sah zu Larry auf. »Ich will nicht, dass du noch einmal hierherkommst, egal ob beim Schlafwandeln oder sonst wie.«
    »Das will ich auch nicht«, sagte er.
    »Super«, warf Pete ein. »Danke.«
    »Du gehst jetzt lieber nach Haus«, sagte Jean, »und kümmerst dich um Barbara.«
    »Wenn sie mich überhaupt ins Haus lässt. Wahrscheinlich telefoniert sie gerade, um einen Scheidungsanwalt zu finden. Oder sie lädt meine Magnum.«
    Irgendwie genoss Larry Petes Qualen. Er klopfte ihm auf die Schulter und sagte: »Wenn wir Schüsse hören, rufen wir einen Krankenwagen.«
    »Danke, Kumpel.«

42
    Als Lane aufwachte, schien die Sonne in ihr Zimmer. Einen Moment lang fühlte sie sich gut. Dann stürzten die Erinnerungen an die letzte Nacht mit Kramer auf sie ein. Krank vor Scham und Angst warf sie ihre Decke zur Seite, setzte sich auf und schlang die Arme um den Bauch. Sie konnte nicht klar denken. Ein Strom schrecklicher Bilder rauschte durch ihren Kopf, ließ ihr Herz rasen, ihre Haut brennen und ihren Magen verkrampfen.
    Sie kämpfte gegen die Bilder an. Es war wie der Versuch, Dutzende sich windende Schlangen in eine Kiste zu stopfen. Ihre Köpfe schossen immer wieder in die Höhe, schnappten nach ihr, schlugen die Giftzähne in ihr Fleisch. Doch letztlich gelang es ihr, sie hinabzudrücken und den Deckel zuzuschlagen.
    Aber auch wenn Lane sie nicht mehr sehen konnte, meinte sie, sie zischeln und klopfen zu hören, versessen darauf, zu entkommen und sie anzugreifen.
    Sie saß schwer atmend auf dem Bett, Schweiß lief ihr über das Gesicht, das Nachthemd klebte an der Haut.
    Ich bringe das Schwein um , dachte sie.
    Na klar, ganz bestimmt.
    Was soll ich nur tun?
    Er würde sich mit dem, was letzte Nacht geschehen war, nicht zufriedengeben. Das hatte er deutlich gesagt. Und wenn Lane ihm diesbezüglich Schwierigkeiten bereitete, würde er sie mit dem Rasiermesser besuchen. Und ihre Eltern auch. Er würde sie alle umbringen.
    Auf die gleiche Art, wie er Jessica und ihre Familie ermordet hat.
    Mein Gott, dachte sie. Wie komme ich denn auf diese Idee? Kramer hat es mir bestimmt nicht erzählt.
    Aber er hatte Jessica umgebracht. Lane war sich plötzlich sicher. Jessica war bei ihm im Kurs in der sechsten Stunde gewesen. Er musste mit ihr herumgemacht haben, bis sie sich wehrte. Er hatte ihr den Arm gebrochen, nicht Benson. Kramer erteilte ihr eine Lektion, weil sie sich nicht gefügt hatte, aber das war nicht genug. Vielleicht wollte sie sich nicht mehr mit ihm abgeben. Vielleicht hatte er Angst, dass sie etwas verriet. Deshalb schlich er sich letzte Woche in ihr Haus, schlachtete die ganze Familie ab und legte Feuer.
    Mit uns wird er dasselbe tun.
     
    Ihr Vater lächelte sie verlegen an, als sie ins Wohnzimmer kam. Er saß in seinem bequemen Sessel, hielt ein Buch in den Händen, und auf dem Beistelltisch stand eine Tasse Kaffee. »Hallo«, sagte er.
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Seine Bartstoppeln kratzten. »Wo ist Mom?«
    »Sie ist zur Mittagsmesse gegangen.«
    »Ich bin froh, dass sie mich nicht geweckt hat, damit ich mitkomme.«
    »Wir dachten, du könntest ein bisschen Schlaf gebrauchen. Wie geht’s dir?«
    »Ganz gut.«
    »Ich hoffe, du hattest keine Alpträume von irgendwelchen Vampiren.«
    »Ich glaube nicht«, sagte Lane. Wenn ich Alpträume hatte, dachte sie, dann ging es darin nicht um Vampire. »Und wie geht’s dir?«
    »Deine Mutter und ich waren noch bis nach Sonnenaufgang auf.«
    Lane

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