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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sich noch einmal auf den Bauch.
    »Ach so, das.« Lane blickte sich im Zimmer um.
    »Jean ist in der Küche«, meinte Barbara.
    »Es hängt in meinem Zimmer an der Wand. Ich hole es, wenn es so weit ist.«
    »Was ist es ?«, fragte Hal sie.
    Lane warf ihm einen Blick zu und sah zur Seite. Ihr Gesicht war rot, als schämte sie sich, vor ihrem Lehrer zuzugeben, worum es sich handelte.
    Barbara beugte sich vor und legte Hal eine Hand aufs Knie. »Wir reden über unsere Schutzausrüstung.« Mit der anderen Hand zog sie die goldene Kette unter ihrem Sweatshirt hervor und zeigte ihm Lanes Kreuz. »Das hat sie mir für den großen Augenblick geliehen. Für sich selbst hat sie auch ein riesiges Kreuz. Sie muss es unter ihrem T-Shirt verstecken, damit ihre Mutter es nicht sieht. Jean ist abergläubisch, was abergläubisches Benehmen betrifft.«
    »Deine Aussprache wird schon etwas feucht, Barb«, sagte Pete.
    »Mir geht es blendend«, protestierte sie.
    »So schlimm kann es noch nicht sein«, meinte Larry. »So lange sie zweimal hintereinander das Wort ›abergläubisch‹ sagen kann, ohne sich zu …«
    »Du solltest lieber aufpassen, dass du nicht zu viel säufst, Kumpel«, sagte Barbara zu Pete. »Wenn du nochmal so ein Ding wie beim letzten Mal bringst, dann …«
    »… läuft das Wasser wieder in Strömen.«
    Barbara lief rot an. »Halt die Klappe.«
    »Essen ist fertig«, rief Jean aus dem Esszimmer. »Der Gong hat mich gerettet«, sagte Pete.
    Hal lachte. »Genauer gesagt, das Nummerngirl.«
    »Nicht schlecht, Hal. Nur dass sie statt einer Nummer die Schüssel schwenkt.«
    Barbara sah zu Pete und bleckte die Zähne. »Mit diesem Nummerngirl«, sie klopfte sich mit dem Zeigefinger auf die Brust, »wirst du jedenfalls so bald keine Nummer mehr schieben.«
    »Oh-oh, die Dame ist angepisst. Das soll natürlich kein Wortspiel sein.«
    »Kommt«, sagte Larry und stand schnell auf. »Lasst uns an die Futtertröge eilen.«
    »Dann ist dein Maul wenigstens gestopft, Peter.«
    Als sie alle im Esszimmer am Tisch saßen, hob Pete das Glas und brachte einen Toast aus: »Auf Bonnie. Wird sie, oder wird sie nicht?«
    »Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind«, sagte Barbara.
    Larry trank einen Schluck von seinem Wein. Er war schon mehr als ein wenig angeheitert. Wir haben alle zu viel getrunken, dachte er. Wir reißen hier Witze. Ist denn niemandem klar, dass …?
    Gleich würden sie hinausgehen und Unfug mit einem toten Menschen treiben.
    »Lasst mich etwas sagen«, begann er. Alle außer Lane sahen ihn an. Sie saß neben Hal und blickte mit finsterer Miene auf ihren leeren Teller. »Bonnie Saxon war ein süßes, hübsches Mädchen, und sie wurde ermordet. Sie war kaum älter als Lane und hätte ihr ganzes Leben noch vor sich gehabt, wenn nicht ein gottverdammter Irrer …« Larrys Stimme begann zu zittern, und Tränen stiegen ihm in die Augen. »Es hätte nicht geschehen dürfen. Es war ein grausames …« Er schluchzte und schüttelte den Kopf. »Entschuldigung«, murmelte er.
    »Hör lieber auf mit dem Thema«, ermahnte ihn Jean.
    »Ja, lass es sein, Lar«, warf Barbara ein.
    »Ich finde, Dad hat Recht«, sagte Lane erregt. Sie sah wütend aus. »Das ist kein Film. Die Leiche in der Garage ist nicht von irgendwelchen Special-Effect-Typen zusammengebastelt worden. Sie war ein echtes Mädchen. Ein mieses Schwein hat sie …«
    »Lane!«
    »Tut mir leid, Mom, aber so ist es nun einmal. Ihr benehmt euch alle, als wäre das nur ein großer Spaß. Wird sie sich aufrichten und ›Buh!‹ sagen oder nicht? Aber sie ist echt, und sie ist wirklich tot. Nur weil sie diesen Pfahl in der Brust hat, ist es für euch eine Art Halloweenparty. Was meint ihr, wie ihre Eltern sich fühlen würden, wenn sie diese ganze Scheiße mit anhören müssten?«
    »Pass auf, was du sagst, junge Frau.«
    »Und wenn ich es wäre, die da draußen liegt? Würdet ihr dann auch eine Party veranstalten und mit einer Videokamera in die Garage …«
    »Schluss jetzt!«, fuhr Jean dazwischen.
    Lane ließ den Kopf sinken. »Ich finde nur, ihr solltet das arme Mädchen in Ruhe lassen. Es ist einfach nicht richtig.«
    »Daraus kann nichts Gutes entstehen«, sagte Larry halblaut.
    »Also, ich muss dir zustimmen«, lenkte Jean ein. »Ich will nur, dass die Leiche verschwindet.«
    »Jetzt wartet mal einen Augenblick«, sagte Pete. »Wir sind doch alle keine Leichenfledderer. Larry und ich wissen, dass es eine ernste Angelegenheit ist. Wir standen am Samstag

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