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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihrem Mörder gegenüber und wären um ein Haar selber draufgegangen. Vielleicht sind wir alle ein bisschen nervös wegen dieser Geschichte, und vielleicht haben wir es ein wenig zu weit getrieben. Aber das ist kein Grund, die Sache abzublasen. Irgendjemand wird diesen Pfahl herausziehen. Wenn wir es nicht tun, macht es die Polizei oder der Leichenbeschauer oder wer auch immer. Also können wir es genauso gut tun. Schließlich ist es von entscheidender Bedeutung für unser Buch, stimmt’s, Lar?«
    »Ja«, murmelte er.
    »Wir sind so weit gegangen. Jetzt müssen wir es auch durchziehen.« Er sah Lane an und fügte hinzu: »Es ist doch nicht so, als würden wir ihre Leiche schänden. Dieser wahnsinnige Uriah hat das Mädchen geschändet. Indem wir den Pfahl herausziehen, geben wir ihr ihre Würde zurück. Wir tun ihr einen Gefallen damit.«
    »Vor allem, wenn sie ein Vampir ist«, sagte Barbara.
    Jean stöhnte und verdrehte die Augen.
    »Was meinen Sie, Hal?«, fragte Barbara.
    Er schüttelte ernst den Kopf. »Ich bin nur als unparteiischer Beobachter hier. Aber trotzdem muss ich sagen, dass Larry und Pete kein richtiges Buch haben, wenn sie den Pfahl nicht herausziehen.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Pete.
    »Ich finde, wir sollten essen, ehe der Braten kalt wird«, schlug Jean vor.
    Während des Essens wurde kaum gesprochen. Larry hatte einen wahnsinnigen Hunger. Während er sich Fleisch und zerstampfte Kartoffeln in den Mund schaufelte, bemerkte er, dass die anderen das Essen ebenfalls verschlangen, als wären sie halb verhungert. Nur Lane schien keinen Appetit zu haben. Als die anderen fertig waren, sah ihr Teller noch fast unberührt aus.
    »Sind wir bereit, Kumpel?«, fragte Pete.
    »So bereit, wie man nur sein kann«, sagte Larry. Sein Herz schlug plötzlich so wild, dass ihm schwindelig wurde.
    »Wartet kurz, ich hole meine Kamera.«
    »Ich glaube, ich gehe mal in die Keramikabteilung«, sagte Barbara.
    Sie verließen beide das Zimmer.
    »Das Essen war wirklich köstlich, Jean«, meinte Hal.
    »Vielen Dank. Ich habe zum Nachtisch noch eine Schwarzwälder Kirschtorte gemacht, aber ich finde, wir sollten sie später essen. Erst müssen die Jungs den Blödsinn aus ihren Köpfen kriegen.«
    Pete kam mit der Kamera aus dem Wohnzimmer zurück. »Hoffen wir, dass diese hier die Nacht überlebt«, sagte er.
    »Wenn du dir nicht wieder so einen besonders cleveren Streich ausdenkst«, entgegnete Jean.
    »Auf keinen Fall.«
    Barbara kam zurück. »Ich bin so weit.«
    Sie gingen zur Küchentür. Als Larry sie aufschob, sagte Lane: »Ich glaube, ich gehe lieber auch mal kurz aufs Klo. Geht schon vor. Ich komme sofort.«
    »Gut«, sagte Pete. »Dann passiert dieses Mal auch niemandem ein Missgeschick.«
    Sie folgten Larry nach draußen. Auf dem Weg zur Garage begann Larry zu zittern. Er schlang die Arme um den Oberkörper und biss die Zähne zusammen.
    Oh Bonnie, dachte er, jetzt geht’s los.
    Er blieb vor dem Garagentor stehen und kramte in seiner Hosentasche, bis er den Schlüssel fand. Das Vorhängeschloss fühlte sich wie ein Eisklumpen in seiner Hand an. Er hatte Mühe, den Schlüssel ruhig zu halten und in das Schloss zu stecken. Doch schließlich gelang es ihm, er drehte den Schlüssel, und das Schloss sprang auf. Er zog das Schloss aus der Verriegelung und schob das Tor ein Stück weit zur Seite. Das Schloss steckte er in seine Hosentasche, wo es schwer und kalt gegen seinen Oberschenkel drückte.
    Jean folgte ihm in die Garage. Er schaltete die Glühbirne an der Decke an, und die anderen kamen ebenfall herein.
    Larry stellte überrascht fest, dass die Leiter heruntergeklappt war. War jemand in der Garage gewesen?
    Dann erinnerte er sich, dass sie nach dem letzten Versuch, den Pfahl herauszuziehen, die Leiter nicht wieder eingeklappt hatten.
    Er starrte in die dunkle Öffnung der Dachkammer.
    »Was ist das denn?« Hal stieß mit dem Fuß gegen Petes Bogen, der neben dem Köcher mit den Pfeilen auf dem Betonboden lag.
    »Unsere Lebensversicherung«, sagte Pete. »Nur für den Fall, dass sie munter wird, wenn wir den Pfahl rausziehen. Hey, vielleicht können Sie Bonnie ja mit dem Bogen in Schach halten. Ich bin mit den Filmaufnahmen beschäftigt. Können Sie gut Bogenschießen?«
    »Ich war mal ganz gut«, sagte er, während er den Bogen aufhob. »Ich bin zwar nicht Wilhelm Tell, aber …«
    »Es wird ein Schuss aus kurzer Distanz sein.«
    »Es wird überhaupt nicht nötig sein«, mischte Jean sich ein. »Das ist

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