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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Kopf an der Kante des Couchtischs auf. Sie weinte und hielt sich den Kopf, als weitere Schüsse in ihren Ohren hämmerten. Dann hörte sie nur noch ein Klingeln. Die Schießerei war beendet. Ihr Vater umklammerte immer noch ihren Nacken. »Jean?«, fragte er mit hoher, seltsamer Stimme. Mom antwortete nicht. »JEAN!« Echte Panik. Dann fragte ihre Mutter: »Ist es vorbei?«
    Sie blieben am Boden.
    Polizeisirenen näherten sich, und das laute Flapp-Flapp-Flapp eines niedrig fliegenden Hubschraubers. Auf den Vorhängen zur Straße leuchteten rote und blaue Blitze. Ihr Vater kroch zum Fenster und sah hinaus. »Meine Güte«, sagte er, »da draußen sind bestimmt zwanzig Polizeiwagen.«
    Es stellte sich heraus, dass die Schüsse auf eine farbige Familie in einem Doppelhaus auf der anderen Straßenseite abgegeben worden waren. Beide Elternteile und drei Kinder starben im Kugelhagel einer Uzi. Nur ein Säugling hatte überlebt.
    Lane hatte die Familie nicht gekannt. Auch das zeichnete L.A. aus: die meisten Nachbarn waren Fremde. Trotzdem war es erschütternd, dass eine Familie direkt gegenüber erschossen worden war.
    Das war einfach zu verflucht nah.
    Ihr Vater erinnerte sie an die Familie, die vor ein paar Jahren versehentlich erschossen worden war. Es hatte sich um einen Drogenmord gehandelt. Die Mörder waren ins falsche Haus gegangen; diejenigen, die sie eigentlich hatten töten wollen, wohnten eine Tür weiter.
    »Wir werden diese Stadt verlassen«, sagte ihr Vater, während sich draußen auf der Straße noch die Polizeiwagen drängten.
    Zwei Wochen später hatten sie sich auf den Weg nach Mulehead Bend gemacht.
    Sie kannten den Ort, weil sie einen Monat vor der Schießerei dort Urlaub gemacht hatten. Damals hatten sie zuerst eine Nacht in einem Hotel verbracht und dann eine Woche auf einem Hausboot auf dem Fluss. Ihnen allen hatte die Gegend gut gefallen, die Eindrücke waren noch frisch, und es schien ihnen der geeignete Ort zu sein, um Zuflucht zu finden vor dem verrückten, überfüllten Jagdrevier namens Los Angeles.
    Manchmal konnten einen der Wind und die Hitze in den Wahnsinn treiben. Man musste sich vor Skorpionen, Schwarzen Witwen und verschiedenen Giftschlangen hüten. Aber es war äußerst unwahrscheinlich, eine Kugel in den Kopf zu bekommen oder von einem Perversen entführt zu werden.
    Lane betrachtet L.A. als ein Gefängnis, aus dem sie und ihre Eltern entkommen waren. Die neue Freiheit war einfach herrlich.
    Sie bog auf den staubigen gekiesten Platz vor dem Wohnwagen, in dem Betty wohnte, und hupte einmal. Der Großteil der Bevölkerung von Mulehead Bend lebte in Trailern. Dieser hier war fest auf einem Fundament aufgestellt. Man hatte eine Veranda und einen zusätzlichen Raum angebaut. Von außen sah es fast aus wie ein normales Haus, aber wenn Lane ihre Freundin dort drin besuchte, kam es ihr doch ziemlich eng vor.
    Betty trottete die Verandatreppe hinab, als bereitete es ihr Mühe, ihr eigenes Gewicht zu schleppen – sie war wirklich nicht gerade dünn. Sie überwand sich, ihren Kopf zu heben und Lane zur Begrüßung zuzunicken.
    Lane beugte sich über den Beifahrersitz und öffnete ihr die Tür. Betty warf ihre Schultasche auf den Rücksitz. Unter den Ärmeln ihres hellbraunen Hemds hatten sich schon dunkle Flecken gebildet. Der Wagen schaukelte ein wenig, als sie einstieg. Sie schlug die Tür so fest zu, dass Lane zusammenzuckte.
    »Wie siehst du denn aus«, sagte Betty mit ihrer tiefen schleppenden Stimme. »Hast du Dolly Parton die Klamotten geklaut?«
    »Und wem hast du deine geklaut? Indiana Jones?«
    »Bäh, wie ätzend.«
    Lane fuhr zurück auf die Straße. »Sollen wir Henry abholen?«
    »Wenn du Lust hast.«
    »Also, wartet er auf uns?«
    »Glaub schon.«
    »Ihr habt doch nicht schon wieder Streit?«
    »Nur der übliche Ärger, wegen meiner kulinarischen Vorlieben. Ich habe ihm gesagt, dass er auch nicht gerade ein Hauptgewinn ist und dass ich ihm viel Spaß wünsche, wenn er meint, er findet eine Bessere.«
    »Das ist wahre Liebe«, sagte Lane.
    Sie bog ab und fuhr die Straße zu Henrys Haus hinauf. Er saß davor am Straßenrand auf einem kleinen, weiß angemalten Felsbrocken und las in einem Buch. Als er sie kommen sah, steckte er das Buch in seine lederne Aktentasche. Er stand auf, strich sich mit der Hand über den Bürstenschnitt und streckte den Daumen raus, als wollte er per Anhalter fahren.
    »Was für ein Trottel«, murmelte Betty.
    »Ach, er ist doch süß.«
    »Er ist ein

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