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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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er.
    Normalerweise hatte er schon eine ziemlich klare Vorstellung vom nächsten Roman, wenn er kurz davor stand, ein Buch zu beenden. Er hatte seitenweise Notizen zur Handlung und den Figuren und auch schon einige der wichtigsten Szenen ausgearbeitet.
    Aber dieses Mal nicht.
    Da muss sich was tun, sagte er sich.
    An dem Tag, an dem er Ende unter Fremder in der Nacht schrieb, wollte er eine neue Diskette in seinen Rechner schieben und mit Kapitel eins beginnen. Wovon auch immer.
    Noch zwei Wochen.
    Das war eigentlich noch eine Menge Zeit.
    Du wirst dir schon etwas einfallen lassen.
    Solltest du besser.
    Noch neunzig Seiten. Dann würde er vor einer leeren Diskette sitzen, einem Vakuum, einem spöttischen Nichts, das ihn an den Rand der Verzweiflung treiben würde.
    Das war ihm schon ein paar Mal passiert. Er hatte Angst davor, noch einmal so eine Phase durchzumachen.
    Das wird nicht geschehen, versicherte er sich.
    Er formatierte eine neue Diskette und ließ sich das Verzeichnis anzeigen: 321 536 Bytes zum Herumspielen.
    Ein paar tausend davon wollte er heute gern aufbrauchen.
    Ein oder zwei Seiten würden genügen. Vielleicht.
    Er drückte die Enter-Taste, und der Bildschirm leerte sich. Sofort deaktivierte er den Blocksatz, der sonst so merkwürdige Abstände zwischen den Wörtern verursachen würde, Abstände, die ihn wahnsinnig machten, wenn er den Ausdruck las. Er drückte ein paar weitere Tasten. »Romannotizen – Montag, 3. Oktober«, erschien in gelber Schrift in der linken oberen Ecke des Bildschirms.
    Dann saß er da.
    Er starrte auf die Tastatur. Einige Tasten waren verstaubt. Besonders schmutzig waren die Tasten, die er am seltensten benutzte: die Zahlen, die Leertaste (bis auf eine saubere Stelle in Form seiner rechten Daumenkuppe), einige Tasten am Rand, mit denen man offenbar verschiedene mysteriöse Funktionen steuern konnte. Bei der Hälfte dieser Tasten hatte er nicht die geringste Ahnung, wozu sie dienten. Manchmal drückte er versehentlich eine davon. Die Konsequenzen konnten fatal sein.
    Er verbrachte eine Weile damit, die Tastatur zu säubern, kratzte mit dem Fingernagel Linien durch die grauen Flecken.
    Hör auf, deine Zeit zu verschwenden, sagte er sich.
    Er schabte die Asche von letztem Samstag aus seiner Pfeife, stopfte frischen Tabak hinein und zündete sie an. Das Streichholzheftchen war aus dem Sir Francis Drake auf dem Union Square. Vor zwei Jahren hatten sie dort während eines Sommerurlaubs an der kalifornischen Küste zu Mittag gegessen. In Gedanken nannte er diese Reise immer die »Hafen-Tour«.
    Er legte die Streichhölzer weg, zog an seiner Pfeife und starrte auf den Monitor.
    Romannotizen – Montag, 3. Oktober.
    So weit, so gut.
    Seine Fingerspitzen klapperten über die Tastatur.
    »Denk dir etwas richtig Starkes aus. Originell und bedeutsam. Versuche mindestens 500 Seiten daraus zu machen, wenn möglich mehr.«
    Genau. Damit hatte er schon eine Menge geschafft.
    Er tippte: »Wie wäre es mit einem Vampirroman?« Ha, ha, ha. Vergiss es. Das Thema ist ausgereizt.
    »Es muss originell sein. Ein NEUE Art von Bedrohung.«
    Na dann, viel Glück, dachte er.
    Wie wäre es mit einer Fortsetzung?
    »Vielleicht eine Fortsetzung. Die Bestie II oder so. Erwägenswert, wenn dir nichts Besseres einfällt.«
    Komm schon, etwas Neues.
    Oder wenigstens eine neue Spielart eines alten Themas.
    »Niemand außer Gary Brandner hat ein anständiges Buch über Werwölfe geschrieben. Eine neue Werwolf-Story entwickeln? Vergiss es. Das Fernsehen deckt den ganzen Bereich ab, das ist nichts für ein Buch.«
    Larry blickte finster auf den Bildschirm.
    »Vergiss die Sache mit den Werwölfen. Was gibt es noch für Möglichkeiten?«
    Seine Pfeife schmatzte. Er drehte den Stiel ab, blies hindurch, so dass feine Partikel in den Papierkorb neben seinem Stuhl sprühten, schraubte die Pfeife wieder zusammen und zündete sie erneut an.
    Ein paar Minuten später hatte er eine Liste zusammengeschrieben:
    Werwölfe
Geister (langweilig)
Zombies
Aliens
div. Bestien
von Dämonen besessen (Blödsinn)
mordgieriger Verrückter (schon tausendmal da gewesen)
Flüche
drei Wünsche frei ( Die Affenpfote )
Maschinen, die ein Eigenleben entwickeln
(à la Stephen King)
durchgedrehte Tiere (s. o. und Die Vögel )
Spukhaus (hat Potenzial)
    »Wie wäre es mit einem Buch über ein Spukhaus?«, schrieb er.
    Er hatte schon lange so etwas schreiben wollen, war aber immer am selben Stolperstein hängengeblieben. Letztlich fand er Geister

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