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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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erledigt, jetzt seid ihr dran.
    Ein Teil des Problems war, dass sie die Last des Wissens trugen.
    Wir sind die Einzigen, die davon wissen.
    Aber wir haben nichts unternommen.
    Deshalb ist die verfluchte Leiche mehr als eine schreckliche Erinnerung, die Angelegenheit ist einfach noch nicht abgehakt.
    Die Seelenklempner meinen, dass einen nichts so sehr durcheinanderbringt wie eine unerledigte Angelegenheit.
    Vielleicht müssen wir uns darum kümmern, sagte sich Larry. Irgendetwas unternehmen, um uns die Sache von der Seele zu schaffen.
     
    »Lass uns hinfahren und sie holen«, schlug Pete vor.
    Larry blieb die Luft weg. »Das soll wohl ein Witz sein«, sagte er.
    »Du hast sie nicht mehr alle«, meinte Barbara.
    »Hey, wenn er ein Buch über die Jukebox schreibt, muss er sie einfach haben. Oder eigentlich sollte ich sie haben. Dann kann Larry mitverfolgen, wie ich das Ding repariere, und bekommt alle nötigen Details mit. Versteht ihr? Es geht doch nichts über unmittelbare Erfahrung, wenn man einem Buch … wie heißt das noch?«
    »Authentizität verleiht«, warf Larry ein.
    »Genau, das meine ich.«
    »Ich weiß nicht.« Larry nahm einen Schluck von seinem Wodka-Tonic und schüttelte den Kopf. Er wünschte, er hätte Die Truhe nicht erwähnt. Normalerweise sprach er mit niemandem über seine Romanideen. Aber Pete und Barbara waren Teil dieser Idee. Sie hatten die Jukebox entdeckt. Petes Wunsch, die Musiktruhe mit nach Hause zu nehmen, hatte Larry zu der Geschichte inspiriert. Das hatte die ganze Sache erst ins Rollen gebracht.
    Ich hätte die Klappe halten sollen, dachte er.
    Nach Sagebrush Flat zu fahren ist wirklich das Letzte, wozu ich Lust habe.
    Pete stand aus seinem Liegestuhl auf und sah nach, ob der Grill schon so weit war. Die Flammen waren weniger geworden, aber Larry konnte von seinem Stuhl aus erkennen, dass die Briketts noch brannten. Die Luft über dem Grill flimmerte vor Hitze. »Noch zehn oder fünfzehn Minuten«, sagte Pete. Er wandte sich zu Barbara und hob eine seiner dunklen Brauen. »Musst du nicht drinnen noch was vorbereiten?«
    »Willst du mich loswerden?«
    »Ich wollte dich nur rechtzeitig erinnern. Heute gibt es doch die gebratenen Pilze. Es wäre gut, wenn wir sie zu unseren Steaks essen könnten.«
    »Die brauchen doch nur ein paar Minuten«, sagte sie. »Ich setze sie auf, wenn du das Fleisch auf den Grill legst.«
    Gut, dachte Larry. Er war nicht erpicht darauf, dass sie ins Haus ging. Sie war nicht nur die beste Verteidigung gegen Petes verrücktes Drängen, die Jukebox zu holen, sondern auch nett anzuschauen.
    Sie saß ihm gegenüber auf einer Liege und hatte die nackten Beine auf dem Polster ausgestreckt. Trotz der zerkratzten Stellen sahen ihre langen, schlanken Beine wunderschön aus. Sie trug rote Shorts und ein einfaches weißes T-Shirt. Die Shorts waren sehr knapp. Das T-Shirt fiel weich über den flachen Bauch und die Hügel ihrer Brüste. Der Stoff war so dünn, dass ihre Haut durchschimmerte und man die dunkle Kruste der Abschürfungen über der Taille und den weißen BH erkennen konnte.
    Er beobachtete, wie sich ihre Muskeln bewegten, als sie sich aufrichtete, einen Schluck von ihrem Drink nahm und das Glas wieder auf dem feuchten Kreis absetzte, den es knapp unter der Hüfte auf den Shorts hinterlassen hatte.
    »Du willst nicht dorthin zurückfahren, oder?«, fragte sie Larry.
    »Nicht so dringend.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Die Jukebox ist sowieso zu schwer, um sie zu zweit zu tragen«, sagte Larry zu Pete.
    »Barbara kommt mit und hilft uns. Stimmt’s, Schatz?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Sie hat nur Angst vor dem Vampir.«
    »Schon klar. Außerdem müssen wir uns die Garage nicht auch noch mit so einem Schrott vollstopfen.«
    »Aber es wäre gut für Larrys Buch. Er könnte immer rüberkommen und sich das Ding ansehen, wenn er Inspiration braucht.« Er sah Larry an und fügte hinzu: »Und wir könnten Fotos davon machen. Ein Bild von der Jukebox, so wie sie jetzt aussieht, völlig zerschossen, das wäre perfekt für das Cover.«
    »Das wäre nicht schlecht«, gab Larry zu.
    »Jetzt ermutige ihn nicht auch noch.«
    Larry lächelte ihr zu. »Ich habe nicht vor, dahin zurückzufahren.«
    »Du hast wohl auch Angst vor dem Vampir«, sagte Pete. »Sie kann dir nichts tun. Nicht solange der Pfahl in ihrem Herzen steckt.«
    »Ich mache mir keine Sorgen wegen irgendeinem ›Vampir‹«, antwortete Larry. »Ich glaube noch nicht einmal, dass sie eine Vampirin ist. Aber

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