Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
dich, ich werde nicht zurückspulen. Wenn du eindöst, ist es dein Pech.«
    »Ich schlafe nicht ein.«
    »Berühmte letzte Worte«, sagte Pete. »Larry, wenn du sie dabei erwischst, kneif sie.«
    »Wehe.« Sie klemmte den Morgenrock zwischen ihre Beine, als wollte sie verhindern, dass Larry darunter griff, um sie zu zwicken.
    Jean hätte wohl ähnlich reagiert.
    Ihre schelmische Ermahnung und die Vorsichtsmaßnahme offenbarten eine Intimität, die zugleich beruhigend und aufregend war.
    Pete spulte mit der Fernbedienung die paar Sekunden zurück, die er verpasst hatte, während er sich über Barbara beschwert hatte.
    Sie hielt länger als fünf Minuten durch. Aber nicht länger als zehn. Larry bemerkte, dass sie eingeschlafen war, als sie die Beine ausstreckte und einer ihrer nackten Füße gegen seinen Oberschenkel drückte. Die Berührung ließ Wärme durch seinen Körper fließen.
    Er wartete eine Weile ab und genoss das Gefühl. Aber er hatte ein schlechtes Gewissen. »Pete«, sagte er schließlich. »Sie ist hinüber.«
    »Barrrr-bra.«
    Sie zuckte zusammen und hob ihren Kopf vom Kissen. »Was denn?«
    »Du bist eingeschlafen.«
    »Nein, stimmt nicht. Ich bin wach.« Sie ließ den Kopf wieder auf das Kissen sinken. Ihre Augen schlossen sich.
    »Vergiss es«, sagte Pete. »Sie kann den Film morgen früh sehen, wenn sie will.«
    »Ich gucke ja«, murmelte sie.
    Larry versuchte, sich auf den Film zu konzentrieren. Aber ihr Fuß lenkte ihn ab. Außerdem stand ihr Morgenrock oben offen, so dass er fast die ganze rechte Brust durch das dünne Nachthemd sehen konnte. Der Film war gut, aber die heimlichen Blicke waren noch besser. Manchmal strich der Fuß über sein Bein.
    Kurz vor Ende des Films streckte sie ihr linkes Bein aus. Der Fuß rutschte an seinem Oberschenkel hoch und blieb in seinem Schoß liegen. Der Druck dort ließ ihn erschauern. Er griff nach Barbaras Fußgelenk und legte ihren Fuß nach unten neben den anderen.
    »Hm?«, stöhnte sie. »Entschuldigung. Hab ich dich getreten?«
    »Schon in Ordnung«, sagte er.
    Pete drehte sich mit gerunzelter Stirn um. »Mein Gott, Barbara, du verdirbst uns den Film. Warum gehst du nicht einfach ins Bett?«
    »Ja, ist wohl besser.«
    Mist, dachte Larry.
    Sie richtete sich auf und kam schwankend auf die Beine. »Nacht, Jungs. Tut mir leid, dass ich halb auf dir eingepennt bin, Larry.«
    »Kein Problem. Danke für das Essen und alles.«
    »Schön, dass du kommen konntest. Bis dann.« Sie ging um den Couchtisch herum. Larry konnte in den Morgenrock sehen, als sie vor ihm vorbeiging. Ihre Brüste schaukelten ein wenig, als sie sich vorbeugte und Pete einen Gutenachtkuss gab.
    Dann war sie weg.
    Der Raum wirkte leer ohne sie.
    Während der letzten Sekunden von Cameron hörte Larry eine Toilettenspülung.
    Pete nahm die Kassette aus dem Videorekorder. Er grinste Larry über die Schulter hinweg an. »Endlich frei! Endlich frei!«, zitierte er Martin Luther King. »Großer allmächtiger Gott, wir sind endlich frei!«
    »Wenn du ins Bett gehen …«
    »Soll das ein Witz sein?« Er schob die Kassette mit Wasserleiche in das Gerät und drückte auf Start. »Bin sofort wieder da.« Er eilte davon.
    Noch während die Warnung vor unerlaubter Vervielfältigung über den Bildschirm lief, kam er zurück. In der einen Hand hielt er eine Flasche mit irischem Whiskey, in der anderen zwei Gläser. Er setzte sich neben Larry auf das Sofa und füllte die Gläser. »Partytime«, sagte er.
    »Morgen bin ich völlig fertig.«
    »Wenn die Katzen aus dem Haus sind, können die Mäuse mal auf dem Tisch tanzen.«
    Sie sahen den Film an, bis ihre Gläser leer waren. Pete schenkte ihnen nach, dann drückte er die Stopptaste auf der Fernbedienung. Statt des Horrorfilms erschien ein Schwarz-Weiß-Film mit John Wayne auf dem Bildschirm. Larry erkannte sofort, dass es sich um Todeskommando handelte.
    »Warum hast du das Video ausgeschaltet?«, fragte er.
    Petes Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen.

14
    »Wie wäre es mit einem kleinen Ausflug?«, fragte Pete.
    »Was meinst du?«
    »Sagebrush Flat.«
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Wer soll uns daran hindern?«
    »Ich will gar nicht hinfahren.«
    Pete gab Larry einen Klaps auf das Knie. Seine Augen leuchteten verschmitzt, aber er lächelte nicht. Er sah aus wie ein Kind, ein Kind mit Schurrbart und ein paar grauen Haaren, das einen Streich plant. »Wir nehmen den Transporter. Wir fahren da raus und laden die Jukebox ein und sind in zwei

Weitere Kostenlose Bücher