Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake
Dollar, Lar. Ich würde das auf jeden Fall machen.«
»Nur zu.«
»Ich kann ums Verrecken nicht schreiben. Und du hast …« Sein Kopf wirbelte herum. »Jetzt hab ich’s! Ich bin die Hauptfigur. Du bist derjenige, der alles aufschreibt.«
»So wie Watson oder Boswell.«
»Ja, wie auch immer. Wenn wir doch nur einen Kassettenrekorder hätten. Wir hätten alles für das Buch aufnehmen müssen.«
»Du meinst es wirklich ernst.«
»Verflucht ernst sogar. Kannst du dir das alles merken? Wir hätten die Sauferei sein lassen sollen.«
»Genau.« Larry trank noch einen Schluck aus der Flasche.
»Ich betrachte das als großes Buch und Spitzenfilm. Das wird ein Selbstläufer.«
»Es hat ein gewisses Potenzial.«
»Potenzial? Das wird ein Blockbuster.«
»Trotzdem braucht man eine richtige Geschichte.«
»Hey, Mann, wir erleben die Geschichte gerade. Du fängst mit letztem Sonntag an, als wir das Ding gefunden haben. Schreib einfach alles so auf, wie es passiert ist. Das ist ein paar Kapitel wert, ganz bestimmt. Dann machst du mit heute Nacht weiter. Wie wir losgefahren sind, um die Jukebox zu holen, und ich dich stattdessen dazu überredet habe, den Vampir mitzunehmen.«
»Das reicht vielleicht für fünfzig Seiten«, sagte Larry. »Und was dann?«
»Du erzählst es einfach so, wie es geschehen ist. Beschreibe, wie wir in das Hotel gegangen sind, die Leiche rausgeholt, sie im Transporter verstaut und mit nach Hause genommen haben.«
»Zu wessen Haus?«
»Gibt es bei dir ein gutes Versteck?«
»Keines, das Jean nicht entdecken würde. Außerdem habe ich nicht gerne Geheimnisse vor ihr.«
»Was meinst du, wie sie reagieren würde?«
»Wenn wir eine Leiche im Haus hätten?«
»Sagen wir mal in der Garage.«
»Ich glaube nicht, dass sie begeistert wäre.«
»Barb würde ausrasten.«
»So viel zum Thema Blockbuster«, sagte Larry.
Pete wurde still.
Gott sei Dank, dachte Larry. Zum Glück sind wir beide verheiratet. Das sollte die Idee schon im Keim ersticken.
Larry war sehr erleichtert. Er trank noch einen Schluck Whiskey und seufzte.
»Ich hab’s«, platzte Pete heraus. »Das ist Teil der Geschichte! Wir brauchen doch Material für die Zeit, nachdem wir das Ding geholt haben, stimmt’s? Du kannst einbauen, wie Jean und Barbara uns wegen der Leiche Ärger machen. Und wie wir sie dazu überreden, dass sie uns das Ding behalten lassen.«
»Jetzt geht deine Fantasie mit dir durch.«
»Wir erklären es ihnen einfach. Wir wollen das Ding ja nicht ewig behalten. Nur ein paar Monate oder so, während du an dem Buch arbeitest. Mit dem großen Jackpot vor Augen. Ich glaube, dann würden die Mädels mitmachen.«
»Was soll Barbara denn von dem großen Jackpot haben?«
»Ich würde doch auch einen Teil abbekommen, oder?«
»Vielleicht würdest du sogar mehr abbekommen, als du dir wünschst. Eine richtige Abreibung zum Beispiel. Dann könnte ich darüber ein Buch schreiben.«
»Was meinst du, zwanzig Prozent? War ja schließlich meine Idee. Ohne mich würdest du es sowieso nicht machen.«
»Stimmt. Allerdings habe ich auch mit dir nicht vor, die Sache durchzuziehen. Das ist doch Wahnsinn.«
»Das ist ja das Tolle daran. Es ist verrückt. Es ist abgefahren! Meinst du, Stephen King würde sich so eine Gelegenheit entgehen lassen? Verdammt, er würde das vermutlich aus purem Vergnügen machen.«
»Warum probierst du es nicht mal bei ihm? Ich habe seine Adresse.«
»Weil du mein Kumpel bist. Ich will dir die Sache nicht wegnehmen. Das ist deine große Chance.«
»Vielen Dank.«
»Also, was sagst du? Bist du dabei?«
Wenn du Nein sagst, dachte Larry, wird er dir das nie verzeihen. Er hat vermutlich schon ausgerechnet, wie viel zwanzig Prozent von einer Million Dollar sind. Es wäre fast, als würde ich ihn bestehlen. Keine Ausflüge mehr mit ihm und Barbara, keine Drinks und keine Dinner mehr mit den beiden. Mit alldem wäre es vorbei.
Larry dachte daran, wie gut sie sich im letzten Jahr zusammen amüsiert hatten.
Er dachte an Barbara, wie sie sich auf dem Sofa ausgestreckt hatte, und an die Art, wie sie ihren Morgenrock zwischen die Beine geklemmt hatte.
Ihre Freundschaft wäre nicht notwendigerweise beendet, aber eine Belastung wäre es auf jeden Fall.
Und Pete hatte Recht, was das Buch betraf. Es könnte ein erfolgreiches Buch werden. Es könnte ein zweites Amityville Horror werden.
Wenn er daran arbeiten würde, hieße das, dass er viel mehr Zeit mit Pete und Barbara verbrachte.
Es bedeutet auch,
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