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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Musikbox zurück und hob die Kamera.
    Larry ging zur Seite. Er blickte in die Schlucht hinein und leuchtete mit der Taschenlampe in die Dunkelheit. Die Feuerstelle und die Überreste des Coyoten befanden sich deutlich außerhalb der Reichweite des Lichtkegels. Er schwenkte den Strahl von einer Seite zur anderen. Keiner der Felsen oder Büsche in Sichtweite schien groß genug, um einen Menschen zu verbergen.
    »Wenn du Ragu die Wüstenratte siehst, ruf einfach.«
    »Ich werde nicht rufen, sondern kreischen.«
    Pete lachte.
    Larry behielt weiter mit dem Rücken zu Pete die Schlucht im Auge. Am Rande seines Gesichtsfeldes nahm er wahr, dass das Blitzlicht viermal aufleuchtete.
    »Warum kommst du nicht ins Bild?«, schlug Pete vor. »Wir machen ein paar Aufnahmen von dir mit dieser erstklassigen Jukebox.«
    Obwohl er seinen Wachposten nur ungern aufgab, ging er rückwärts zur Musikbox und hockte sich daneben hin. Eine rote Lampe am Blitzgerät flackerte auf und beleuchtete kurz sein Gesicht.
    »Sag ›cheese‹.«
    »Los, jetzt mach schon.«
    »Bitte recht freundlich.«
    »Leck mich.«
    Der Blitz blendete ihn. Pete machte noch ein Foto, kam näher und schoss zwei weitere. »Das sollte genügen.«
    »Es genügt jedenfalls, damit ich nichts mehr sehe.« Er stand auf, schloss die Augen und rieb darüber. Helle Funken und Kugeln tanzten über seine Lider.
    »Sind wir fertig hier unten?«, fragte Pete.
    »Das hoffe ich doch wohl.«
    »Willst du zurückgehen und dir ein Souvenir holen? Du kannst es mit nach Hause nehmen und in die Kühltruhe legen.«
    »Klar. Warum gehst du nicht selber?«
    »Ha! Meinst du, ich bin nicht mehr ganz dicht?«
    »Du willst die Leiche mitnehmen«, sagte Larry und begann, den Abhang hinaufzuklettern. »Wo ist da der Unterschied?«
    »Die Leiche ist nicht voller Blut und sieht nicht so grässlich aus.«
    »Ich finde sie ziemlich grässlich.«
    »Gut, aber der Coyotenkopf ist keine Million Dollar wert. Für eine Million Kröten würde ich den Kopf mit bloßen Händen aufheben und damit nach Hause laufen. «
    »Würdest du ihn auch essen?« Larry hatte die Böschung fast erklommen und bekam nahezu gute Laune.
    »Wer würde mir dafür eine Million Dollar geben?«
    »Das ist eine rein hypothetische Frage.«
    »Dürfte ich ihn vorher abkochen?«
    »Nö, du müsstest ihn roh verschlingen.«
    »Du bist echt krank, Mann.«
    » Ich bin krank?«
    Sie kamen oben an, und der Wind blies Larry ins Gesicht. Dort oben wehte er viel stärker als unten im Flussbett. Aber er war froh, dass sie die Schlucht hinter sich gelassen hatten. Er hatte das Gefühl, in den Schlupfwinkel des Coyotenessers eingedrungen zu sein. Ragu die Wüstenratte. Er ging zügig voran und wollte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das Refugium des Irren bringen.
    Hin und wieder warf er einen Blick zurück. Auch Pete blickte sich um, wenn auch nicht so oft.
    Schließlich erreichten sie den Lieferwagen. Larry ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, schlug die Tür zu und verriegelte sie. Die Wärme im Auto fühlte sich wunderbar an. Es war angenehm, nicht mehr dem Wind ausgesetzt zu sein. Die Haut in seinem Gesicht und an den Armen prickelte. Er öffnete die Whiskeyflasche und nippte ein paarmal daran, während Pete hinter das Lenkrad kletterte.
    Er bot Pete die Flasche an.
    Pete schüttelte den Kopf. Er drückte einen Schalter, und es wurde hell im Wagen. Mit einem nervösen Blick zu Larry rutschte er zwischen den Sitzen durch nach hinten.
    Larry beobachtete, wie er zum hinteren Ende das Wagens kroch – sein Kopf schnellte von einer Seite zur anderen, mit den Fingern hielt er den Griff der Magnum in ihrem Holster umklammert.
    Mein Gott, er hat Angst, dass jemand in den Wagen eingedrungen ist.
    Als Pete hinten angekommen war, drehte er um. »Alles klar«, sagte er und kroch zurück auf seinen Sitz.
    Er schaltete die Innenbeleuchtung aus und ließ den Motor an. Dann streckte er die Hand aus, und Larry gab ihm die Flasche. Er trank und reichte sie zurück. »So, sind wir bereit für das Hauptvergnügen?«
    »Eigentlich habe ich mich für heute Nacht genug amüsiert.«
    »Du willst doch jetzt nicht kneifen, oder?«
    »Was machen wir mit der Leiche, wenn wir sie wirklich mit nach Hause nehmen?«
    »Du schreibst ein Buch darüber.«
    »Worüber? Über einen falschen Vampir als Untermieter?«
    »Genau.«
    »Die Leiche wird einfach nur rumliegen. Falls unsere Frauen uns nicht zwingen, sie wegzuschaffen.«
    »Das stimmt. Wir müssen etwas

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