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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Holman’s hinter sich und gingen hinaus in die Wüste, peilten den Perückenbaum an, der in der Ferne den Rand des Flussbetts markierte. Ein weiterer Steppenläufer rollte vorbei, doch dieses Mal sah Pete ihn kommen und ließ die Waffe im Holster.
    Larry beobachtete die Landschaft vor ihnen. Er wünschte, dort wären nicht so viele Steinhaufen und Büsche. Immer wenn sie sich einem dieser potenziellen Verstecke näherten, versteifte er sich vor Angst. Jedes Mal, wenn sie an einer Erhebung vorbeigingen, warf er einen schnellen Blick dahinter und rechnete damit, dass dort jemand kauerte und ihnen auflauerte.
    Außer uns ist niemand hier, beschwichtigte er sich andauernd.
    Aber er konnte sich nicht überzeugen.
    Schließlich erreichten sie den Rand der Böschung. Larry drehte sich um. Er suchte die Gegend ab, die sie gerade durchquert hatten.
    Pete tat dasselbe.
    Dann blickten sie wieder nach vorne. Das Flussbett vor ihnen lag im Schatten. Pete schaltete die Taschenlampe an. Er richtete den Strahl auf den Abhang und begann hinabzuklettern. Larry blieb dicht bei ihm. Ein paarmal verharrten sie, während Pete mit der Lampe über den Boden der Schlucht schwenkte, als wollte er sich versichern, dass dort keine Überraschung auf sie wartete. Das Flussbett kam Larry fremd vor. Natürlich hatte es sich seit Sonntag nicht verändert, aber in der Dunkelheit sah es ganz anders aus. Larry konnte nicht einmal mit Sicherheit sagen, welches der Stein war, auf dem Barbara gesessen hatte.
    Wenn Barbara nicht von Holman’s weggegangen und nach einem Platz gesucht hätte, um sich zu erleichtern, wären wir jetzt nicht hier, dachte er. Wir hätten die Jukebox nicht gefunden. Vielleicht hätten wir die Leiche trotzdem entdeckt, aber ohne die Jukebox wäre ich niemals heute Nacht hier herausgefahren.
    Er stellte fest, dass er selber Wasser lassen musste.
    Als sie unten im Flussbett angekommen waren, sagte er: »Warte mal kurz. Ich muss pinkeln.«
    »Pass auf, dass du nichts abkriegst«, sagte Pete. »Willst du die Lampe?«
    »Ja, danke.« Er nahm die Taschenlampe. Pete wartete, während er nach links hinter einen Felsblock ging. Larry klemmte die Lampe unter den Arm, damit er die Hände frei hatte. Er öffnete die Hose. Die frische Brise fühlte sich angenehm an seinem Penis an. Er richtete den Strahl gerade nach vorne. Der Wind wehte ihn zur Seite, aber nicht zurück zu ihm.
    Als er fertig war, zog er den Reißverschluss zu und drehte sich um. Der blasse Strahl der Taschenlampe strich über einen schwarzen Kreis, der von Steinen umgeben war. »Hey, Pete. Komm mal her.«
    »Ich will keine nassen Füße bekommen.«
    »Los, komm her.« Er zog die Lampe unter seinem Arm hervor, während Pete zu ihm kam, und richtete den Strahl auf den Kreis. »Sieh dir das an.«
    »Ein Lagerfeuer.«
    »War das neulich schon hier?«
    »Ich weiß nicht. Kann schon sein, aber gesehen habe ich es nicht.«
    Sie gingen näher heran. In dem Steinkreis lagen Asche und verkohlte Holzreste.
    Und Knochen. Larry sah ein halbes Duzend davon unbeschädigt in der erloschenen Glut liegen – grau und an den Enden knubbelig.
    »Heilige Scheiße«, murmelte Pete.
    »Kaninchen, oder?«
    Pete ging in die Hocke. Er hob einen knapp dreißig Zentimeter langen Knochen auf. »Dieses Gerät stammt nicht von einem Kaninchen«, sagte er. »Vielleicht von einem Coyoten.«
    »Wer zum Teufel isst einen Coyoten?«
    »Ein verfluchter Irrer, der sich in der Wüste herumtreibt.« Pete warf den Knochen zu Boden. »Das macht sich gut in deinem Buch.«
    »Na toll«, stöhnte Larry.
    Pete legte eine Hand auf die rußigen Steine. »Noch warm.«
    »Hör auf.«
    »Wirklich.«
    Larry hockte sich ebenfalls hin und berührte einen der Steine. Er war kalt. »Arschloch.«
    Pete lachte. »Reingefallen, was?«
    »Sackgesicht.«
    »Geh mal zur Seite. Ich mache ein paar Fotos.«
    Larry trat zurück, hielt aber die Taschenlampe auf die Feuerstelle gerichtet, während Pete die Schutzkappe vom Objektiv nahm und die Kamera und das Blitzgerät einschaltete.
    »Und was ist, wenn der Typ, der das gemacht hat, noch in der Nähe ist?«
    »Keine Panik. Er hat schon gegessen.«
    »Einem Typen, der Coyoten isst, möchte ich nicht unbedingt über den Weg laufen.«
    »Wahrscheinlich ist er schon lange weg.« Pete hob die Kamera ans Auge, beugte sich für eine Nahaufnahme über die Feuerstelle und drückte den Auslöser. Der Blitz leuchtete auf und warf ein weißes Schlaglicht auf die Umgebung.
    Pete trat einen Schritt

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