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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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zurück. Und noch einen. Dann zerteilte ein weiterer Blitz die Dunkelheit.
    Während dieses Augenblicks der Helligkeit sah Larry etwas hinter der Feuerstelle. Er richtete den Strahl seiner Taschenlampe darauf. »Oh, mein Gott«, stöhnte er.
    Drei Steine waren dort gestapelt. Darauf lag der Kopf eines Coyoten, das graue Fell blutverklebt, ein Knochen quer zwischen den Zähnen. Dort, wo sich normalerweise die Augen befanden, waren blutige Löcher.
    Pete ließ die Kamera sinken und starrte den Kopf an. »Wow«, stieß er aus.
    »Vielleicht sollten wir von hier verschwinden.«
    Pete gab ihm einen Klaps auf die Schulter und trat näher an das Ding heran. Er machte eine Aufnahme. Im grellen Blitzlicht konnte Larry in die leeren Augenhöhlen hineinschauen. Er begann zu würgen, während Pete sich direkt vor dem Kopf hinhockte und noch ein Foto schoss.
    Larry wandte sich ab und übergab sich. Als er fertig war, trat er einen Schritt zurück. Er zog ein Taschentuch heraus, putzte sich die Nase und säuberte seine Lippen. Dann blinzelte er sich die Tränen aus den Augen und wischte sie mit dem Handrücken ab.
    »Alles klar bei dir?«, fragte Pete und richtete sich hinter ihm auf.
    »Herr im Himmel«, murmelte Larry.
    »Mir ist auch ein bisschen schlecht. Übler Anblick. Der Typ, der das getan hat, muss ein verfluchter Irrer sein. Siehst du, wie er die Augen herausgestochert hat? Ich frage mich, ob er das vor dem Essen getan hat.«
    Larry schüttelte den Kopf. »Kümmern wir uns um die Jukebox, und dann nichts wie weg.«
    »Gib mir die Taschenlampe. Ich will mich umsehen, vielleicht entdecken wir ja noch mehr.«
    »Bist du irre?« Er behielt die Lampe und ging durch die Schlucht auf die Stelle zu, wo sie die Jukebox gefunden hatten.
    »Verflucht«, sagte Pete. »Ich will mein Abendessen nicht auch noch ausspucken. Auf dem Weg zurück schmeckt es nicht mal halb so gut.« Dann wirbelte sein Kopf herum.
    Ein Schauer fuhr über Larrys Rücken. »Was ist los?«
    »Nichts, glaube ich.«
    »Hast du was gehört?«
    »Vermutlich nur der Wind. Oder unser durchgeknallter Coyotenfresser schleicht sich an uns heran.«
    »Hör auf damit.«
    »Ob er während des Essens wohl mit dem Ding gesprochen hat? Vielleicht hat er den Kopf aufgestellt, damit er beim Abendessen Gesellschaft hat. Hat ein bisschen mit ihm geplaudert. Sich mit dem Kopf unterhalten, während er den Körper verspeist hat.«
    Dieses Bild war Larry auch durch den Kopf gegangen, während er sich übergeben hatte.
    »Ich frage mich, ob er die Augen gegessen hat.«
    Daran hatte Lary nicht gedacht. »Wahrscheinlich wollte er bloß nicht, dass das Ding ihn anstarrt.«
    »Vielleicht. Das werden wir wohl nie erfahren. Außer wir bekommen die Gelegenheit, ihn zu fragen.« Pete kicherte.
    »Sehr witzig.«
    Larry ging um einen großen Felsen herum. Er richtete den Lichtstrahl darauf. »Ist das der Stein, auf dem Barbara gesessen hat?«
    »Ich glaube schon.«
    Er leuchtete nach vorne, bis er auf der rechten Seite der Schlucht ein dichtes Gebüsch entdeckte. Durch die Blätter konnte er Chromteile und schmutziges rotes Plastik erkennen. »Da.«
    Zügig gingen sie die letzten Meter dorthin.
    Larry blickte auf das Gerät, das zertrümmert und von Kugeln durchlöchert im Unterholz lag. Er stellte sich ein Foto davon auf dem Umschlag seines Buchs vor. Die Truhe von Lawrence Dunbar.
    Dieses Buch werde ich schreiben, sagte er sich. Nicht irgendeinen Mist über einen Vampir.
    »Sollen wir versuchen, das Ding hochzuheben?«, fragte Pete und ging in die Hocke.
    Larry stellte sich vor, wie sie sich damit abkämpften, die Jukebox die steile Böschung hinaufzuschleppen. Er sah sich stolpern und den Abhang hinunterrollen. Die Musiktruhe stürzte auf ihn. Pete befreite ihn. Du solltest dich besser nicht bewegen, Lar. Ich hole Hilfe. Pete überließ ihm den Revolver und eilte davon. Er lag dort, allein und halbgelähmt. Bald hörte er, wie sich jemand anschlich. Ein zerlumpter Einsiedler, triefend vor Coyotenblut, mit einem Messer in der Hand. Wieso glaube ich eigentlich, dass es nur einer ist?
    »Was meinst du?«, wollte Pete wissen.
    »Wir lassen sie da.«
    »Ja, vielleicht hast du Recht. Wer weiß, was da drunter ist. Oder auch darin. Ich habe keine Lust, eine Klapperschlange aufzuscheuchen. Oder ein Nest voller Skorpione oder so.«
    »Das mag ich an dir«, sagte Larry. »Du bist abenteuerlustig, aber nicht dämlich.«
    »Tja, auf den Kopf gefallen bin ich nicht.« Pete stand auf. Er trat von der

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