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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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T-Shirt verengte sich von den breiten Schultern zur schlanken Taille. Es war hinten ein wenig aus der Hose gerutscht und bauschte sich über seinen Gürtel. Seine Brieftasche beulte die Hose über seiner linken Hinterbacke aus. Die rechte Tasche schien leer zu sein. Dort lag die Hose eng an seinem Gesäß an, und Lane beobachtete, wie sein Hintern sich bewegte, als Kramer nach vorne ging.

21
    Jean stand an der Spüle und schälte Kartoffeln. Als Larry hereinkam, drehte sie sich zu ihm um. »Du hörst heute aber ziemlich früh auf, oder?«, fragte sie.
    Er sah auf die Uhr. Kurz vor vier. Normalerweise arbeitete er bis halb fünf.
    »Ich bin mit den verdammten Korrekturen fertig.« Larry nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. »Es lohnt sich nicht mehr, noch was anderes anzufangen.« Er drehte die Flasche auf. »Wo ist Lane?«
    »Noch nicht zu Hause.«
    »Das weiß ich. Hatte sie nach der Schule noch was vor?«
    »Sie hat nichts gesagt. Vielleicht ist sie noch bei Betty oder so.«
    »Ja.« Er goss das Bier in einen Krug, schlürfte den Schaum ab und schüttete den Rest der Flasche hinein.
    »Was machst du mit den Kartoffeln?«
    »Pommes frites.«
    »Sehr gut!« Er warf die leere Flasche in den Mülleimer, wo sie klirrend aufschlug.
    Larry ging mit dem Bier ins Wohnzimmer, setzte sich in seinen bequemen Sessel und begann, durch die neuste Ausgabe von Mystery Scene zu blättern, die heute mit der Post gekommen war. Jean hatte das Heft wahrscheinlich schon durchgesehen. Wenn er darin erwähnt worden wäre, hätte sie ihm Bescheid gesagt. Er begann Brian Garfields »Brief aus Hollywood« zu lesen.
    Es war ein milder Tag. Die Klimaanlage war ausgeschaltet, die Fenster standen offen. Jedes Mal, wenn Larry ein Auto vorbeifahren hörte, blickte er zum Fenster.
    Wo bleibt sie?
    Immer mit der Ruhe, sagte er sich.
    Es könnte sein, dass die Schule das 68er-Jahrbuch gar nicht mehr hat.
    Sie müssen es haben.
    Er wünschte, er hätte Lane gebeten, ihn von der Schule aus anzurufen. Dann hätte er sich nicht den ganzen Tag Gedanken machen müssen. Aber er wollte nicht, dass sie glaubte, die Angelegenheit wäre irgendwie wichtig.
    »Versuch mal, ob du das 68er kriegst«, hatte er zu Lane gesagt. »Das ist das Jahr, das in der Geschichte eine Rolle spielt. Wenn das nicht da ist, geht auch das 67er oder das 66er. Oder auch das Jahrbuch von 65. Wenn du natürlich alle vier ausleihen kannst …«
    »Das ist nicht dein Ernst«, hatte Lane geantwortet. »Ich kann froh sein, wenn Swanson mir auch nur eines davon mitgibt.«
    »Gut, dann frag nur nach dem 68er, okay?«
    Er hörte, wie sich wieder ein Auto näherte. Aber er kannte das Motorengeräusch des Mustangs – ein tiefes Brummen -, und dieser Wagen klang anders. Er sah trotzdem aus dem Fenster. Ein Kombi fuhr vorbei.
    Er trank von seinem Bier, las den Text von Garfield zu Ende und suchte nach Warren Murphys »Nörgelecke«. In dieser Ausgabe schien es sie nicht zu geben.
    »Mist«, grummelte er.
    Würde mich interessieren, warum die Rubrik fehlt. Ich muss Ed Gorman danach fragen, wenn ich ihn nächstes Mal spreche.
    Wenigstens fehlten Charles de Lints horrorliterarische Besprechungen nicht. Larry überflog die Spalten. Die Hälfte der Bücher war von Autoren, die er nicht ausstehen konnte. Aber er entdeckte Kritiken der letzten Bücher von Daniel Ransom, Joe Lansdale und Chet Williamson. Die drei Bücher, die dort besprochen wurden, hatte er schon gelesen. Gut. So konnten ihm die Rezensionen wenigstens nicht den Spaß verderben.
    Er trank einen Schluck Bier.
    Begann zu lesen.
    Hörte den Mustang kommen.
    Wurde aber auch Zeit!
    Das leuchtend rote Auto tauchte auf der Straße auf, wurde langsamer, bog in die Einfahrt und verschwand aus Larrys Sichtfeld. Das Motorengeräusch erstarb. Eine Tür wurde zugeschlagen. Als er Lanes Stiefel über den Gehweg schaben hörte, legte er die Zeitschrift zur Seite und ging zur Haustür.
    Er öffnete die Tür. »Hallo, Lane.« Sie hielt den Schlüsselbund in der einen Hand, die andere war leer. »Hattest du einen schönen Tag?«
    »Fantastisch.«
    Das glaubte er ihr aufs Wort. Sie sah noch aufgedrehter aus als sonst.
    Er ließ sie herein und schloss die Tür. Lane nahm ihre Büchertasche von der Schulter. Larry bemühte sich, ruhig zu bleiben, als er fragte: »Und, hat das mit dem Jahrbuch geklappt?«
    »Swanson wollte es mir nicht ausleihen. Aber du hast richtig Glück gehabt. Mr. Kramer war dort, und sie hat ihm das Buch gegeben.«
    »Aber jetzt

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