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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Es ist Selbstverteidigung. Er ist ins Haus eingebrochen und hat mich angegriffen.
    Sie sah hinab auf ihre Wunde. Aus dem S-förmigen Schnitt strömte noch immer Blut. Die Haut an ihrem Bauch glänzte rot. Das Schamhaar war blutverkrustet.
    Das ist der Beweis, dachte sie. Er hat mich geschnitten. Er ist gekommen, um mich zu vergewaltigen und zu töten. Ich musste mich verteidigen.
    Kramer schlug die Augen auf.
    Jessica sprang auf ihn zu und rammte ihre Ferse in seinen Bauch. Die Luft zischte aus seinem Mund. Seine Augen quollen hervor. Der Oberkörper hob sich vom Boden. Sie warf sich mit ihren Knien auf seine Brust und seinen Bauch. Als sein Rücken wieder auf den Teppich schlug, schwang sie die Klinge nach seiner Kehle.
    Sein linker Arm schoss gedankenschnell nach oben. Er traf ihren Unterarm knapp oberhalb des Handgelenks. Der Schmerz schoss hinauf bis in ihre Schulter. Das Rasiermesser flog aus ihren betäubten Fingern.
    Mit der anderen Hand schlug Kramer ihr in den Rücken. Als sie nach vorne kippte, packte er ihr Haar. Er zerrte daran, bockte unter ihren Knien auf und schleuderte Jessica nach hinten. Sie knallte auf den Boden. Beim Aufprall blieb ihr die Luft weg.
    Kramer hielt eines ihrer Beine fest. Er hob es hoch, zog sie daran über den Boden und legte es ab.
    Jessica nahm den Kopf hoch und sah, dass ihr rechtes Bein ausgestreckt mit der Ferse auf der Bettkante lag. Ehe sie reagieren konnte, trat Kramer auf ihr Knie. Als wäre ihr Bein ein trockener Ast. Sie hörte das scharfe Knacken und sah ihr Bein unter seinem Fuß nachgeben, ehe der Schmerz explodierte und alles vor ihren Augen rot, dann schwarz wurde.
    Als sie aufwachte, lag sie auf dem Bett. Kramer war über ihr, stieß in sie und grunzte. Ihr rechtes Bein fühlte sich an, als würde es von innen brennen, als stünden ihre Knochen in Flammen. Der Schmerz war so heftig, dass sie sich kaum um Kramers Penis zwischen ihren Beinen scherte. Sie wünschte nur, er wäre bald fertig und würde aufhören, gegen ihr Bein zu stoßen.
    Sie wollte ihre nach oben gestreckten Arme bewegen, musste jedoch feststellen, dass sie an den Handgelenken festgebunden waren. Vermutlich an den Bettpfosten.
    Keine Chance, sich gegen ihn zu wehren.
    Endlich kam Kramer zum Ende.
    Aber sie wusste, dass er noch nicht mit ihr fertig war.
    Es schien keine große Rolle mehr zu spielen. Sie wusste, dass das eigentlich nicht sein durfte, es sollte ihr etwas ausmachen. Aber ihr Bewusstsein war getrübt, sie konnte sich auf nichts anderes konzentrieren als den Schmerz.
    Sie dachte, der Schmerz könnte nicht mehr schlimmer werden.
    Aber das war ein Irrtum.
    Es wurde noch viel schlimmer, als er mit dem Rasiermesser anfing. So schlimm, dass sie aufschrie und sich fragte, warum sie eigentlich nicht schon früher geschrien hatte. Ihr Vater würde sie hören. Er würde sie retten.
    Kramer stopfte ihr einen Lappen in den Mund.
    Er bearbeitete sie weiter mit dem Messer.
    Wo bleibt Dad?
    Sie verlor das Bewusstsein.
    Als sie wieder zu sich kam, war Kramer über sie gebeugt und leckte und saugte an ihren Wunden. Er hob den Kopf und sah sie an. Bis auf seine Augen war das ganze Gesicht blutverschmiert. Sogar seine Zähne waren rot.
    Kramer zog den Lappen aus Jessicas Mund. Er warf ihn zur Seite, ließ sich auf sie fallen und wand sich auf ihr. Sein Penis drang in sie ein. Seine Zunge füllte ihren Mund aus. Er stieß sie brutal, als wollte er sie durch die Matratze stampfen.
    Später sah sie ihn neben dem Bett stehen. Er war sauber und angezogen. Unter einem Arm hielt er einen Stapel Zeitungen. Er bückte sich und verschwand aus ihrem Blickfeld.
    Sie hörte das Rascheln von Papier, das zusammengeknüllt wurde.
    Sie hörte das Zischen eines Streichholzes.
    Kramer beugte sich über sie.
    »Guten Abend, gute Nacht«, sang er. »Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.«
    Er schaltete das Licht aus und ging hinaus.
    Aber es blieb nicht lange dunkel im Zimmer.

26
    Bonnie kam zu ihm. Leise näherte sie sich seinem Bett. Sie sah wunderschön aus, das blonde Haar umspielte ihr Gesicht. Sie trug das Songleader-Kostüm mit dem blauen Faltenrock und dem goldenen Pullover, aber ihre Füße waren nackt.
    Sie trat an sein Bett und sah ihn mit ernstem Blick an. »Ich habe auf dich gewartet.« Ihre Stimme war sanft wie ein Streicheln. »Warum bist du nicht zu mir gekommen?«
    »Ich … ich weiß nicht. Ich wollte ja, aber …«
    »Weißt du nicht, dass ich dich liebe?«
    Ihre Worte ließen Larrys Herz

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