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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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– ließ er den Ring auf Emilias Nachttisch zurück. Die Zeit zwischen seinen Besuchen wurde für sie immer mehr zur Qual.
    „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, du bist in ihn verliebt“, neckte Rose ihre Freundin. Diese saß in einem großen hölzernen Zuber, der sich im Keller des Freudenhauses befand und wusch ihre Haare.
    „Wie kommst du nur auf solch einen Gedanken?“ Emilia spürte, wie ihr das Blut vor Verlegenheit in die Wangen schoss.
    „Weil du von nichts anderem mehr sprichst und mich ständig über ihn ausfragst.“
    „Es interessiert mich eben, mit wem ich das Bett teile. Daran ist doch nichts verkehrt.“
    „Glaube mir, ich kenne ihn länger als du. Giovanni DeMarco wird immer ein Rätsel bleiben. Du meinst ihn zu kennen, doch schon im nächsten Augenblick stellst du fest, dass du eigentlich gar nichts über ihn weißt.“
    „So sind die Männer.“
    „Nein, so sind die Schurken.“
    „Seit wann gehört Giovanni für dich zu den Schurken?“ Emilia wrang ihre nassen Haare aus. Dann stieg sie langsam aus dem Zuber und legte sich ein Leinentuch um ihren schlanken Körper. Hatte Rose nicht immer behauptet, Gio wäre ein Gentleman? Sie griff nach einer Bürste und kämmte ihre hüftlangen Locken durch.
    „Seit er ein Auge auf dich geworfen hat, hat er sich nicht mehr bei mir blicken lassen.“ Nun war Rose an der Reihe ins Wasser zu steigen.
    „Wenn das alles ist, worüber du dich aufregst.“
    „Ich rege mich doch nicht auf! Aber ich wette, er hat es dir trotzdem nicht gesagt.“
    „Gesagt? Was gesagt?“
    „Wie er zu Geld kam.“
    „Doch, natürlich. Er ist Seemann.“
    Rose schüttelte lachend ihren Kopf, tauchte ganz unter, sodass das Wasser über ihr Gesicht hinwegschwappte, kam kurz darauf an die Oberfläche zurück, um mit einem Seufzen die Luft in ihre Lungen zu ziehen.
    „Ein Seemann ist er jetzt. Früher machte er als Pirat die sieben Weltmeere unsicher.“
    Emilias Bürste verfing sich in einem Haarknoten. Sie zischte und versuchte ihn hektisch zu entwirren.
    „Pirat? Ich glaube, du spinnst.“
    „Vielen Dank.“ Nun stieg auch Rose aus dem Zuber und trocknete ihre Beine ab. Sie waren schlank und endlos lang. Emilia beneidete sie um ihren weiblichen Körper. Die üppigen Brüste wippten anzüglich bei jeder Bewegung, die sie machte.
    „Du hältst mich wohl für sehr naiv. Aber selbst ich weiß, dass Piraten überall im Land gesucht und gehängt werden. Es ist mehr als unvorsichtig, sich hier öffentlich zu zeigen. Besonders dann, wenn man bekannt ist.“
    „Es gibt mit Sicherheit bekanntere Piraten als Gio. Erinnerst du dich an den alten Jackson?“
    Emilia nickte. Diesen sonderlichen Kauz würde sie sicher niemals vergessen. Er kam oft in das Bordell. Doch meist nur, um mit den Mädchen zu reden und etwas Gesellschaft zu bekommen. Es hieß, dass er vor einigen Jahren als Pirat zur See gegangen war.
    „Die Gerüchte, die man sich über ihn erzählte, waren wahr. Er war zuerst Freibeuter im Namen der Krone und später Pirat.“
    „Ich kenne die Geschichten. Mich wundert es nur, dass er nicht verhaftet wurde. Schließlich lebte er seit einigen Jahren in London.“
    „Er wurde begnadigt. Genauso wie Giovanni.“
    Emilia schüttelte verständnislos den Kopf. Endlich hatte sie den widerspenstigen Knoten gelöst. Mit Genugtuung legte sie die Bürste auf einen Tisch und band ihre Mähne zu einem Nackenzopf.
    „Wieso sollte die Krone gesuchte Verbrecher begnadigen?“
    „In Jacksons Fall weiß ich es nicht. Aber Giovanni lieferte England gesuchte Seeräuber aus. Zum Dank gestattete man ihm Amnestie. Seitdem arbeitet er als Matrose auf dem Schiff eines italienischen Geschäftsmannes, der zwischen England und seiner Heimat Handel betreibt.“
    Was Rose sagte, klang einfach unglaublich. Unweigerlich stellte sich Emilia die Frage, wieso Gio nie über seine Vergangenheit gesprochen hatte. Fürchtete er, sie damit zu verschrecken? Immerhin führte er nun ein ehrbares Leben. Nein, es konnte ihm egal sein, was sie über ihn dachte. Auch wenn er sie besser behandelte als ihre meisten Freier, so war und blieb sie doch nur ein schnelles Abenteuer für ihn.
    „Wenn du mir nicht glaubst, frag ihn doch einfach das nächste Mal. Ich bin gespannt, was er antwortet.“
    „Er hat seinesgleichen verraten“, sagte Emilia nachdenklich. „Sicher sind die Piraten nicht gerade gut auf ihn zu sprechen.“
    „Mach dir keine Sorgen um ihn. Er wird schon wissen, was er tut.

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